Hamburg. Blick richtet sich nach unnötiger Niederlage gegen Kirchheim auf den Klassenerhalt. Attarbashi schimpft, Willoughby witzelt.
Es sind erstaunliche Bestwerte, die die Hamburg Towers in der dritten Saison ihrer Vereinsgeschichte vorweisen können. Gegen den Tabellendritten Kirchheim Knights war die Wilhelmsburger Inselparkhalle mit 3240 Zuschauern erneut fast ausverkauft, mit einem momentanen Besucherschnitt von 2820 haben die Towers den höchsten Zuspruch in der Zweiten Basketball-Bundesliga ProA. Und auch bei Sponsoren und möglichen Investoren ist der Verein gefragter denn je. „Wir sind mit unserer aktuellen Entwicklung sehr zufrieden“, sagt dann auch Sportchef Marvin Willoughby.
Kommentar: Wer will die Towers noch siegen sehen?
Wäre da nicht das Sportliche. Die wirtschaftlich erfolgreichste Spielzeit ist die bislang sportlich schlechteste. Die Play-off-Teilnahme (Platz eins bis acht), die der Club als Tabellenachter (15:15 Siege) und -fünfter (18:12) zweimal schaffte, scheint nicht mehr in Wurfdistanz, vielmehr richtet sich der Blick nach der 86:87-Niederlage gegen Kirchheim – nach einer 79:62-Führung 5:55 Minuten vor Schluss – ausschließlich auf den Klassenerhalt. „Wir müssen das nächste Spiel gewinnen“, sagt Trainer Hamed Attarbashi, „wir wollen nicht in die Situation kommen, dass wir in den letzten Saisonspielen unter Druck geraten.“
Willoughby witzelt wegen Verletzter
Nächster Gegner sind am Sonnabend (19.30 Uhr, Inselparkhalle) die abstiegsgefährdeten Baunach Young Pikes, das Nachwuchsteam des deutschen Meisters Bamberg, für das auch das Hamburger Toptalent Louis Olinde (18) dribbelt. Hätten die Towers nicht vor einer Woche in Essen in letzter Sekunde 79:78 gewonnen, die Situation wäre noch prekärer. Die Erklärungen sind Woche für Woche dieselben, was nicht heißt, sie wären falsch.
Kranke und Verletzte lassen kein strukturiertes Training zu, was gegen Kirchheim dazu führte, „dass am Ende niemand wusste, wen er decken sollte“ (Attarbashi). Die Ursache für die Ausfälle hat das beauftragte Expertenteam bisher nicht finden können. „Bei uns verletzten sich die Spieler schon beim Trainieren von Freiwürfen“, witzelte Willoughby. In dieser Woche wird daher ein neuer Flügelspieler verpflichtet. Kriterium: robuste Gesundheit.