Trotz immer mehr Niederlagen strömen immer mehr Zuschauer in die Inselparkhalle, um den Hamburger Basketballclub zu sehen.
Schreib doch mal was Kritisches zu den Towers, dass es so nicht weitergehen kann, forderten die lieben Kollegen. Immer dieselben Geschichten: Kranke, Verletzte, hohe Führungen, knappe Niederlagen, Pech, Pech, Pech. Wir sind es leid. Die sollen ins Risiko gehen, gesunde Spieler kaufen, Geld ausgeben, aufsteigen in die Basketball-Bundesliga. Das wollen die Leute sehen. Schluss mit Verständnis, Sozialgedöns, Bundesverdienstkreuz, Learning4life. Alles schön und gut, alles hundertfach erzählt. Gähn!
Gemach, Freunde! Die Towers bleiben eine einzigartige Erfolgsgeschichte. Immer mehr Zuschauer, immer mehr Sponsoren und, zugegeben, immer mehr Niederlagen. Die Frage ist längst beantwortet: Wer will die Towers noch verlieren sehen? Immer mehr Menschen!
Nun lockt die durchaus kritische Masse nicht Schadenfreude nach Wilhelmsburg, das Team bietet schlichtweg unterhaltsamen Basketball, phasenweise zumindest: Dunkings, Alley-oops, No-Look-Pässe, Cross-over-Dribblings, Spin Moves, Blocks – das ganze Sortiment spektakulärer Aktionen war am Freitagabend gegen Kirchheim zu sehen. Nur kein Sieg. Macht aber nichts. Den Besuchern hat’s gefallen – irgendwie schon.
Also: Weiter so!? Offensichtlich gehen die Hamburger den zähen Weg eines kontinuierlichen (Neu-)Aufbaus mit. Das zeigen auch die Zuschauerzahlen des Handball-Sport-Vereins Hamburg und des Farmsener Eishockeyclubs Crocodiles. Authentisch bleiben, Talente fördern, ehrlichen Sport bieten, nicht über die finanziellen Verhältnisse leben, das kommt offenbar an. Dennoch, auch wenn es kleinkariert klingt: Ein Heimsieg täte den Towers mal wieder gut.