Das Team von Toni Kroos holt sich den Titel bei der Club-WM gegen das japanische Team Kashima Antlers, tat sich aber lange schwer.
Real: Bestes Team der Welt
Real Madrid ist dank eines Dreierpacks von Superstar Cristiano Ronaldo nun auch offiziell wieder die weltbeste Fußballmannschaft. Der Champions-League-Sieger um den portugiesischen Ausnahmekönner und Weltmeister Toni Kroos gewann das Finale der Club-WM in Yokohama gegen den japanischen Meister Kashima Antlers nach hartem Kampf mit 4:2 (2:2, 1:1) nach Verlängerung.
Ronaldo (60., Foulelfmeter/98./104.) und Karim Benzema (9.) trafen für die Madrilenen, die zum fünften Mal nach 1960, 1998, 2002 und 2014 den Weltpokal bzw. die Klub-WM gewannen. EM-Champion Ronaldo bewahrte sein Team mit seinen Treffern vor einer drohenden Blamage gegen die unbequemen Japaner und wurde in der 112. Minute unter dem Jubel der wenigen Real-Fans ausgewechselt. Es war im Übrigen die vierte bei Real, die Erhöhung des Wechselkontingents ist bei Verlängerungen möglich.
Gaku Shibasaki (44./52.) hatte mit einem Doppelschlag das zwischenzeitliche 2:1 erzielt. Antlers-Profi Yuma Suzuki (101.) hatte beim Stande von 2:3 mit einem Lattenkopfball Pech.
Weiter ungeschlagen
Real blieb damit auch im 37. Spiel in Folge ungeschlagen, die letzte Niederlage hatten die Königlichen sinnigerweise gegen den Bundesligisten VfL Wolfsburg (0:2) am 6. April dieses Jahres in der Königsklasse hinnehmen müssen.
Ronaldo und Co. zeigten die reifere Spielanlage. Mit der frühen Führung im Rücken diktierten die Königlichen das Spiel und standen auch in der Abwehr sicher. Kashima konnte die Verteidigung der Madrilenen zunächst nur selten in Gefahr bringen, zeigte aber im weiteren Verlauf immer mehr Selbstvertrauen und zeigte die Abwehrschwächen der Real-Asse.
Ronaldo taut spät auf
Ronaldo konnte sich lange Zeit nicht in Szene setzen. Doch in der zweiten Halbzeit nach dem Rückstand und der Verlängerung drehte er auf, war nicht mehr zu halten und war der entscheidende Mann aufseiten des spanischen Tabellenführers.
Am Ende stand für Europas Fußballer des Jahres und EM-Champion aber ein perfekter Jahresabschluss bei der Klub-WM. Außerdem schloss er die Woche standesgemäß mit einem weiteren Titel ab, nachdem er erst am vergangenen Montag bei der Wahl von France Football mit dem Ballon d'Or (goldenen Ball) ausgezeichnet worden war.
Es wird nicht der letzte Titel für Ronaldo in dieser Saison gewesen sein. Auch bei der FIFA-Gala im Januar in Zürich gilt er als haushoher Favorit auf den Titel als Weltfußballer im Dauerduell mit seinem argentinischen Erzrivalen Lionel Messi vom FC Barcelona. Real trat bei der Klub-WM die Nachfolge der Katalanen an, die vor Jahresfrist gegen River Plate aus Buenos Aires triumphiert hatten.
Real-Coach Zinedine Zidane hatte allerdings davor gewarnt, den Wettbewerb des Weltverbandes FIFA in Japan auf die leichte Schulter zu nehmen. "Wir können nicht einfach auftauchen und erwarten, dass wir gewinnen. Wir müssen es uns verdienen", sagte der einstige französische Weltstar, der auf den Waliser Gareth Bale (Knöchel-OP) verzichten musste, im Vorfeld. Kroos stand hingegen nach seinem Haarriss im rechten Fuß wieder komplett genesen zur Verfügung. Der Ex-Münchner gehörte zu den Aktivposten bei Real.
Zuvor hatte sich der kolumbianische Klub Atletico Nacional aus Medellin den dritten Platz gesichert. Im kleinen Finale gewannen die Südamerikaner 4:3 im Elfmeterschießen gegen die Mexikaner von Club America; nach 90 Minuten hatte es 2:2 (2:1) geheißen.