Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.
Gomez mit Besiktas vorzeitig Meister
Nationalstürmer Mario Gomez steht mit Besiktas Istanbul einen Spieltag vor dem Saisonende als türkischer Fußball-Meister fest und hat auch die Torjägerkrone so gut wie sicher. Durch das 3:1 (2:0) gegen den Tabellenfünften Osmanlispor FK beseitigte Besiktas die letzten Zweifel.
Nach zwei Toren des im Winter vom Bundesliga-Letzten Hannover 96 in die Türkei gewechselten Marcelo (21./24.) legte Gomez in der 48. Minute das 3:0 nach. Vor dem letzten Spieltag hat er damit sechs Tore mehr auf dem Konto als der zweitbeste Schütze der Süper Lig, Kameruns Altstar Samuel Eto'o (Antalysapor).
Schalke holt Naldo für Matip
Schalke 04 verstärkt sich ab der kommenden Saison mit dem brasilianischen Innenverteidiger Naldo vom VfL Wolfsburg. Am Sonntag gaben die Königsblauen am ersten Arbeitstag von Manager Christian Heidel die ablösefreie Verpflichtung des 33-Jährigen bekannt. Der Routinier erhält einen Zwei-Jahres-Vertrag bis 2018 mit Option. Weil die Wölfe die Teilnahme am internationalen Geschäft verpasst haben, konnte Naldo ablösefrei wechseln. Naldo soll bei Schalke den zum FC Liverpool wechselnden Innenverteidiger Joel Matip ersetzen.
Wolfsburg verpflichtet kroatisches Talent
Der VfL Wolfsburg hat den kroatischen Außenbahnspieler Josip Brekalo von Dinamo Zagreb verpflichtet. Der 17-Jährige unterschreibt bei den Wölfen einen Vertrag bis 2021. Über die Ablösemodalitäten vereinbarten beide Vereine Stillschweigen. Der 17 Jahre alte kroatische Junioren-Nationalspieler feierte im vergangenen Dezember sein Profidebüt in der ersten Mannschaft von Dinamo Zagreb, für die er bislang acht Spiele in der ersten Liga absolvierte.
VfB Stuttgart entlässt Trainer Jürgen Kramny – Wahler tritt zurück
Rauswurf nach Abstieg: Jürgen Kramny ist nicht mehr Trainer der ersten Mannschaft des VfB Stuttgart. Mit dem Abstieg in die 2. Fußball-Bundesliga ende sein Vertrag für die Lizenzspielermannschaft, sagte ein Clubsprecher. Ab dem 30. Juni greife dann wieder sein ursprünglicher Kontrakt als Coach des zweiten VfB-Teams. Ob der 44-Jährige allerdings tatsächlich ab dem Sommer wieder als Trainer bei den Schwaben arbeiten wird, ist fraglich. Kramny hatte die Bundesliga-Mannschaft des VfB im vergangenen November übernommen und war mit ihr am Sonnabend abgestiegen. Es war der erste Stuttgarter Bundesliga-Abstieg seit 41 Jahren.
Der Abstieg des VfB Stuttgart hat nach Trainer Jürgen Kramny ein weiteres "Opfer" gefordert. Präsident Bernd Wahler, seit 2013 im Amt, trat am Sonntag wie erwartet von seinem Amt zurück. Das gab der VfB in einer Pressemitteilung bekannt.
Der Abschied erfolge "in gegenseitigem Einvernehmen" und "mit sofortiger Wirkung", hieß es vonseiten des Aufsichtsrates. Das Gremium werde einer außerordentlichen Mitgliederversammlung (Termin offen) "ein bis zwei geeignete Kandidaten" für das Wahler-Erbe vorschlagen. "In der Geschichte unseres Vereins war gestern ein schwarzer Tag", sagte Wahler (57), "wir haben hart gearbeitet, vieles verändert und gekämpft - es hat nicht gereicht. Es ist noch immer unfassbar, wir sind abgestiegen. Dafür übernehme ich die Verantwortung."
Gülselam verlässt Absteiger Hannover
Fußball-Profi Ceyhun Gülselam und Bundesliga-Absteiger Hannover 96 gehen zukünftig getrennte Wege. „Ich werde den Club nach Vertragsende verlassen und eine neue Herausforderung annehmen“, teilte der türkische Mittelfeldspieler am Sonntag mit. Zu seinem neuen Club machte er keine Angaben. Am Vortag war Gülselam in seinem Abschiedsspiel für die Niedersachsen während der 1:3-Niederlage bei Bayern München eingewechselt worden.
Ribery hat keine Lust mehr auf Frankreich
Superstar Franck Ribéry von Fußball-Rekordmeister Bayern München hat einen endgültigen Schlussstrich unter seine Zeit als französischer Nationalspieler gezogen und eine Rückkehr in die Équipe tricolore ausgeschlossen. "Ich habe keine Lust mehr, für Frankreich zu spielen. Das Kapitel habe ich mit meinem Rücktritt 2014 hinter mir gelassen", sagte Ribéry der Sport Bild.
Er denke seither "nur an meine Karriere beim FC Bayern", ergänzte der 33-Jährige, "hier fühle ich mich wohl und habe Freude am Fußball". Im Team des Weltmeisters von 1998 offenbar nicht (mehr). Ribéry spielte 81-mal für Frankreich (16 Tore), stand dort aber - vor allem wegen seines Verhaltens außerhalb des Platzes - häufig in der Kritik.
Zuletzt hatte er Spekulationen über eine mögliche Rückkehr befeuert, als er meinte, Nationaltrainer Didier Deschamps müsse für die Heim-EM (10. Juni bis 10. Juli) die besten Spieler nominieren. Deschamps reagierte kühl. "Es gibt keinen Grund, einen Platz im EM-Kader für ihn zu opfern", sagte er - und verärgerte Ribéry damit.
"Ich habe mich nie Deschamps angeboten. Darum verstehe ich seine Aussagen nicht", sagte der Flügelflitzer jetzt: "Ich habe nur gesagt, dass er die besten Spieler mit zur EM nehmen soll, nicht aber, dass ich zurück in die Nationalmannschaft will."
FC Barcelona feiert trotz Bruce Springsteen und Formel 1
Der FC Barcelona feiert den Gewinn der 24. Meisterschaft nun doch schon am Sonntag. Ab 18 Uhr starten die Katalanen im offenen Doppeldeckerbus zu einem Triumphzug durch die Stadt, es werden Hunderttausende Fans erwartet. Am Freitag hatte der Klub eine Meisterfeier aufgrund von Sicherheitsbedenken verschoben.
Begründet hatte Barcelona die Absage damit, dass zeitgleich der Formel-1-Zirkus zu Gast ist und Bruce Springsteen im Camp Nou ein Konzert gibt. Dadurch hätten nicht genügend Sicherheitskräfte für die Feierlichkeiten zur Verfügung gestanden.
Totti doch noch ein Jahr bei AS Rom?
Der AS Rom will mit Kapitän Francesco Totti um ein weiteres Jahr verlängern, wartet aber noch auf die Unterschrift der Vereinsikone. „Wir haben ihm vor mehr als einer Woche ein Angebot gemacht. Es ist seltsam, dass er noch nicht unterschrieben hat, weil ich dachte, dass er noch weiterspielen möchte“, sagte Club-Präsident James Pallotta der Zeitung „Il Tempo“. „Er hätte bereits unterschreiben sollen, wahrscheinlich ist er nicht gut beraten“, ergänzte Pallotta. Der Vertrag des 39 Jahre alten Totti läuft nach mehr als 20 Jahren aus. Ein Abschied im Sommer schien lange wahrscheinlich, doch im Schlussspurt der Serie A rettete der Weltmeister von 2006 seinem Team mit vier Toren mehrere Punkte. Totti äußerte sich nach dem 3:1-Sieg beim AC Mailand nicht dazu. Allerdings hatte sich der 39-Jährige in den vergangenen Monaten mit Coach Luciano Spalletti gestritten und öffentlich mehr Respekt und mehr Einsätze gefordert.
Müller-Hohenstein und die Torjägerkanone
Ein grandioses Saisonfinale mit dem Abstiegs-Krimi zwischen Werder Bremen, Eintracht Frankfurt und dem VfB Stuttgart – und doch gibt es in Sachen Fernsehberichterstattung in der Fußball-Bundesliga wieder Aufreger zu berichten. Allen voran das ZDF, als Champions-League-Sender inzwischen eine feste Größe, fährt sein „Aktuelles Sportstudio“ an die Wand. Obwohl es am 34. Spieltag bereits um 22 Uhr gesendet wurde und mit Jochen Breyer den besten der Moderatoren aufwies, war die Resonanz mau. 2,05 Millionen Zuschauer und ein Marktanteil von 7,4 Prozent waren für diesen Abend peinlich. Studiogast Julian Nagelsmann (Hoffenheims Trainer, zwei Treffer an der Torwand!) kam frisch daher. Aber Katrin Müller-Hohenstein, die von der Bayern-Meisterfeier berichtete (als Fan?) blamierte den öffentlich-rechtlichen Rundfunk erneut.
Sie fragte mit Blick auf die Torjägerkanone von Robert Lewandowski allen Ernstes dessen Kollegen Thomas Müller: „Schießt die eigentlich scharf?“ Müller sagte trocken wie ehrlich: „Weiß ich nicht, ich hab‘ sowas noch nicht.“ Die ARD-Sportschau kam mit einer guten Quote daher: 5,48 Millionen Zuschauer und 27,0 Prozent Marktanteil waren ein guter Wert.
DFB-Pokalfinale: Gibt Thomas Tuchel schon auf?
Thomas Tuchel, Trainer von Borussia Dortmund, war bedient: Nach dem 2:2 gegen den 1. FC Köln wollte er den Bayern beinahe schon zum Double gratulieren: Mit dieser Einstellung brauche der BVB zum Pokalfinale gegen Bayern München erst gar nicht anzutreten. "Wir sind so weit von unserer absoluten Topform entfernt, wie wir es noch nie waren. Ich mache mir große Sorgen. Wir haben die Saison nach dem 32. Spieltag beendet", sagte Tuchel. „Die Aufgabe ist jetzt doppelt und dreifach schwer – und daran sind wir selbst schuld." Tuchels These: Die verlorene Form in den Tagen vor der Reise nach Berlin wieder aufzubauen, sei deutlich schwieriger, als die lange Zeit hervorragende Einstellung zu konservieren.
Dagegen gab es für den scheidenden Mats Hummels bei seinem schweren letzten Gang vor die Südtribüne eine "Eskorte der Legenden". Und die wenigen Pfiffe verstummten. Im Arm der 1966er-Europapokalhelden Aki Schmidt und Hoppy Kurrat kämpfte Hummels mit den Tränen, Hans Tilkowski wuschelte ihm durch das schwarze Haar.
Fifa-Kongress wird zur Schlappe für Infantino
Der Fifa-Kongress in Mexiko wurde für den neuen Präsidenten Gianni Infantino zum Reinfall. Eine Rückkehr zum System des abgetretenen Sepp Blatter wird befürchtet. Denn der Rücktritt von Chefaufseher Domenico Scala belegt, dass der Fußball-Weltverband nach der Skandal-Ära noch nicht wieder auf Kurs ist. Scala sieht die Unabhängigkeit der Kontrollgremien wie seiner Audit- und Compliance-Kommission oder der Ethikkommission gefährdet. Deren Mitglieder können nun bis zum nächsten Kongress vom Fifa-Council ernannt oder entlassen werden. Dabei sollen sie doch gerade den neuen Rat kontrollieren. Infantino hatte offenbar geglaubt, mit der Berufung der neuen Generalsekretärin Fatma Samoura die Kritiker beruhigen zu können.
Ibrahimovic gewohnt größenwahnsinnig – aber erfolgreich
Mit einer emotionalen Feier, einem Torrekord und einem Augenzwinkern hat sich Zlatan Ibrahimovic von den Fans des französischen Meisters Paris St. Germain verabschiedet. Der Schwede nahm nach dem 4:0-Sieg über den FC Nantes auf dem Spielfeld seine beiden Kinder in den Arm. Beide trugen PSG-Trikots, eines war anstelle eines Namens mit dem Wort „ König“, das andere mit dem Wort „Legende“ verziert.
Ibrahimovic hatte seinen Abschied aus Paris via Twitter mit den Worten verkündet, er sei als König gekommen und gehe als Legende. Mit dem Führungstreffer in der achten Minute und dem Kopfball zum Endstand in der 90. Minute markierte Ibrahimovic seine Saisontore 37 und 38 und löschte damit den Vereinsrekord von Carlos Bianchi aus der Saison 1977/1978 aus. Der 45 Jahre alte Liga-Rekord steht bei 44 Treffern von Josip Skoblar für Olympique Marseille. Ibrahimovic erklärte nach dem Spiel: „Die Mannschaft wird hoffentlich noch viel gewinnen – ohne Ibra ist das schwierig, aber möglich.“
Bierdusche beim FC Bayern: Es war nur Alkoholfreies
Die Bierdusche beim FC Bayern hat schon Tradition. Nach der Übergabe der Meisterschale am Sonnabend gib es wieder hoch her. Trainer Pep Guardiola musste mehrere Bierduschen über sich ergehen lassen. Die Brauerei, die den Gerstensaft zur Verfügung stellte, klärte noch einmal auf: Es würden 3-Liter-Weißbiergläser eingesetzt – und selbstverständlich alkoholfreies Bier. Für den Namen der Brauerei ist hier leider kein Platz mehr.
Meisterschale, Bierdusche, Tränen und Abschied
Champions League: Antonio Rüdiger muss nachsitzen
Im Duell mit dem AS Rom hat sich der SSC Neapael in Italien Platz zwei hinter Meister Juventus Turin und damit die Champions-League-Teilnahme gesichert. Neapel gewann mit 4:0 gegen Frosinone Calcio. Die Römer mit dem deutschen Nationalspieler Antonio Rüdiger setzten sich beim AC Mailand mit 3:1 durch, hätten aber einen Ausrutscher von Napoli gebraucht, um sich direkt für die Königsklasse zu qualifizieren. Rom beendete die Saison in der Serie A mit einen Zwei-Punkte-Rückstand auf Neapel und liegt elf Punkte hinter Turin zurück. Beim klaren Sieg von Neapel gelang Gonzalo Higuain nach der Pause ein Hattrick in 19 Minuten und die Saisontore 34, 35 und 36. Damit übertraf der Argentinier den Torrekord des Schweden Gunnar Nordahl aus der Saison 1949/50 in der Serie A.