Hamburg. Der von HSV-Fans gegründete Fußballclub plant mittelfristig den Aufstieg in die Oberliga. Auch weitere Mannschaften sollen kommen.
Der erste Aufstieg des 2014 gegründeten HFC Falke (von HSV-Anhängern nach der Ausgliederung gegründet) ist mit dem Aufstieg in die Kreisliga geschafft. Drei weitere Aufstiege wären nötig, um das Klassenziel zu erreichen – die Oberliga. Doch Falkes Präsidentin Tamara Dwenger bremst: „In sieben bis zehn Jahren wollen wir dort angekommen sein.“ Dabei trotz sportlicher Ambitionen die eigenen Ideale nicht zu verletzen, wird aus verschiedenen Gründen knifflig.
Die Mannschaft. Falkes Kader ist überaltert. Beim letzten Heimspiel gegen den HGSV 04 (5:2) betrug der Altersdurchschnitt der Anfangself 29,63 Jahre. Vor der ersten Saison wurde mit Spielern wie Tobias Herbert, 32, oder Sebastian Semtner, 37, große fußballerische Qualität an Bord geholt. Nur sind viele dieser erfahrenen Spieler im Herbst ihrer Karriere. „Mittelfristig“, so Dwenger, „werden wir den Kader verjüngen müssen.“ In der Kreisliga müsste das aktuelle Team, das kaum verändert wird, aber stark genug für einen weiteren Durchmarsch sein.
Die Neuzugänge. Falke möchte keine Ablösesummen bezahlen. „Wir finden das in unteren Amateurklassen unangemessen. Lieber vereinbaren wir Freundschaftsspiele mit Teams, die Spieler an uns abgeben“, erklärt Dwenger. Spätestens ab der Bezirksliga wird das unrealistisch. Dwenger weiß das: „Irgendwann werden wir uns in gewissen Punkten dem System im Amateurfußball beugen müssen.“ Eine zweite Mannschaft als Unterbau (geht im Sommer an den Start) und eine Jugendabteilung sollen dem Verein den Rücken stärken.
Die Prämien. Falke zahlt seinen Spielern kein Geld. Es gibt sogar einen so idealistischen Spieler, der sofort aufhören würde, wenn es anders wäre. Doch auch in diesem Punkt dürfte ein Aufstieg in die Bezirksliga für einen Cut sorgen. Als Lösung ist dann ein „gemeinschaftliches Prämiensystem“ angedacht.
Das Sponsoring. Der Verein verzichtet weitgehend auf Sponsoren, außer sie haben einen lokalen Bezug zu Hamburg/Norddeutschland oder kommen alternativ aus dem Fußballbereich. Bei der Auswahl der Sponsoren haben die 400 Mitglieder ein Mitspracherecht. Eine Veränderung dieser Praxis ist nicht geplant.
Die Falken werden also bald einen Spagat bewältigen müssen. Dwenger will ihn offensiv angehen. „Wir werden etwas Pragmatismus bei der Umsetzung unserer Ideale benötigen“, sagt sie. Aber: „Wir werden nicht alles mitmachen.“