Hamburg. Bundesliga-Boss posiert mit dem Team des HFC Falke. Der Verein hatte sich einst aus Protest gegen die HSV-Ausgliederung gegründet.
Einen echten Stargast durfte der Hamburger Fußball-Kreisklassist HFC Falke am Wochenende auf seiner Meisterfeier begrüßen. HSV-Vorstandsvorsitzender Dietmar Beiersdorfer schaute beim Titelträger der Kreisklasse 5 an der Waidmannstraßer vorbei – und ließ sich sogar auf dem Meisterfoto ablichten.
Vordergründig betrachtet entbehrte die Aktion nicht einer gewissen Pikanterie. Schließlich wurde der HFC Falke von enttäuschten HSV-Fans als Reaktion auf die Ausgliederung der Profiabteilung gegründet. "Ich habe Didi Beiersdorfer beim Geburtstag eines gemeinsamen Freundes angeboten, mal bei uns vorbei zu kommen. Nun passte es gut“, erklärte Falken-Präsidentin Tamara Dwenger. "Sicher gehen wir mit Falke einen alternativen Weg“, so die einstige Abteilungsleiterin des „Supporters Club“ beim Bundesligisten HSV, "aber unter die Vergangenheit haben wir einen Strich gemacht.“
Allerdings fanden nicht alle Falke-Unterstützer Gefallen an der Aktion. "Wieso genau er, neben Team und Vereinsfunktionären? Was will uns damit gesagt werden?", fragte ein Fan auf der Facebook-Seite des Vereins in Bezug auf Beiersdorfer.
Kleine Enttäuschung bei den Fans
Der HSV-Boss selbst fühlte sich dem Vernehmen nach bei den Falken sehr wohl. "Ich habe großen Respekt vor dem Projekt dieses Vereins, der nicht mit uns in einem Konkurrenz-Verhältnis steht“, wurde Beiersdorfer in der „Bild“-Zeitung zitiert. Dort kündigte er auch an: "Das war sicher nicht das letzte Mal, dass ich beim HFC Falke vorbeigeschaut habe.“
Einziger Wermutstropfen für den Verein: Der entscheidende Sieg für den Titel wurde kampflos errungen. Der SC Nienstedten II trat nicht an. Dwenger: “Das ist wirklich schade! Wir rechneten mit 500 Zuschauern, hätten sehr gerne mit unseren Fans auf dem Feld gefeiert. 150 kamen trotzdem vorbei. Nun möchten wir die Saison ungeschlagen beenden.