Berlin/München. Der ehemalige HSV-Profi fügt gegen Italien möglicherweise das nächste Kapitel seiner bislang rasant verlaufenden Karriere hinzu.
Ein echtes Plappermaul war Jonathan Tah noch nie. Auch nach seinem ersten Länderspiel (gegen England) und vor seinem eventuellen Startelfdebüt (gegen Italien) ließ der gebürtige Hamburger die zahlreichen Fragen wie sonst nur die Gegenspieler an sich abprallen. Er habe sich gefreut, natürlich. Ja, ein wenig nervös sei er ebenfalls gewesen, und auch Gedanken habe er sich gemacht, sagte Tah, als Medienvertreter aus ganz Deutschland den 1,94 Meter großen Abwehrbären im Bauch des Berliner Olympiastadions in Beschlag nahmen.
Ob er denn glaube, dass er nun in München sogar von Anfang an spielen dürfte, wollte einer wissen. „Da müssen Sie den Trainer fragen“, brummte der ehemalige HSV-Profi.
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So oder so dürften auch in der Allianz Arena wieder jede Menge Freunde und Familienangehörige dabei sein, wenn Tah gegen Italien möglicherweise das nächste Kapitel seiner bislang rasant verlaufenden Karriere hinzufügt. Schon in Berlin habe er jede Menge Karten organisieren müssen, verriet der Leverkusener, dessen Mutter Anja natürlich auch vor Ort dabei war. Die Hamburgerin aus Altona darf sich als Mitbringsel über das Premierentrikot ihres Sohnes gegen England freuen.
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Dass Tahs Leistung beim 2:3 – vorsichtig formuliert – als ausbaufähig bezeichnet wurde, obwohl er an den drei Gegentoren nicht direkt beteiligt war, konnte den Innenverteidiger auch nicht ins Wanken bringen. „Natürlich hätte ich auch gerne gewonnen. Aber es war auch schwer, dagegenzuhalten. Man merkt schon einen Unterschied zur Bundesliga.“
Diesen Unterschied will Tah nur allzu gerne auch heute Abend im Klassiker gegen Italien spüren. Und wenn alles gut geht, dann dürfte auch Mama Anja schon bald die nächste Reise buchen. Das Ziel diesmal: Frankreich, Abfahrt Europameisterschaft.