Hamburg. 12,6 Millionen Euro wurden für die gescheiterte Olympia-Bewerbung fällig. Die Kosten muss Hamburg nun größtenteils selbst tragen.
Der geplatzte Traum von den Olympischen Spielen 2024 kommt Hamburg teuer zu stehen. Bundesinnenmister Thomas de Maizière hat der Regierung der Hansestadt vergangene Woche schriftlich mitgeteilt, dass der Bund sich nicht an den Kosten für die gescheiterte Olympiabewerbung beteiligen wird. Demnach müsste Hamburg einen Großteil der 12,6 Millionen Euro selbst aufbringen. 10,23 Millionen müssen von der öffentlichen Hand getragen werden, 2,4 Millionen Euro – das ist der Beitrag der Wirtschaft – von privaten Unternehmen für deren Kampagne mit der Feuer & Flamme GmbH. Der Deutschlandfunk hatte zuerst davon berichtet.
Sportstaatsrat Christoph Holstein bestätigte dies dem Hamburger Abendblatt: "Das ist nicht schön, aber so wird es wohl kommen."
Das Bundesministerium (BMI) verwies darauf, dass einige Verträge vor der Gründung der Bewerbergesellschaft abgeschlossen worden waren, die nicht nachträglich in Rechnung gestellt werden könnten. "Das stimmt, doch wir standen unter enormem Druck, anzufangen. Schließlich hatten wir den Zuschlag schon am 21. März 2015 bekommen. Wir wären also zum Nichtstun verdammt gewesen, hätten wir mit den Verträgen bis Ende Juni 2015 gewartet."
Auch der Gesellschaftervertrag sei so gestaltet worden, das für den Bund keine Rechtspflichten entstanden seien. Ursprünglich soll Hamburg, das 2,4 Millionen Euro an Sponsorengeldern erhielt, mit einer Beteiligung der Bundesregierung in Höhe von etwa 3,5 Millionen Euro kalkuliert haben. Diese Zahlen wollte Holstein jedoch nicht kommentieren.
In einer Antwort des BMI auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen war jedoch nur die Einlage von 18.000 Euro für das Stammkapital der GmbH aufgeführt worden. „Die Bundesregierung hat keine Einblicke darin, welche Verpflichtungen die übrigen Gesellschafter der Bewerbungsgesellschaft Hamburg 2024 GmbH – Freie und Hansestadt Hamburg, Land Schleswig-Holstein, Landeshauptstadt Kiel, Handelskammer Hamburg – für die Bewerbung um die Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 insgesamt eingegangen sind und welche Gesamtkosten daraus resultieren“, heißt es darin.