Altstadt. Wie Hamburg und der Bund die Summe aufteilen, wird noch diskutiert. Möglicherweise muss die Stadt 6,75 Millionen Euro zahlen.

Die endgültige Abrechnung liegt noch nicht vor, doch es zeichnet sich ab, dass die gescheiterte Bewerbung Hamburgs um die Olympischen und Paralympischen Sommerspiele 2024 rund 12,6 Millionen Euro gekostet haben dürfte. 10,23 Millionen müssen von der öffentlichen Hand (Bund/Stadt) getragen werden, 2,4 Millionen Euro – das ist der Beitrag der Wirtschaft – von privaten Unternehmen für deren Kampagne mit der Feuer & Flamme GmbH. Das geht aus Antworten des Senats auf zwei Kleine Anfragen der Bürgerschaftsabgeordneten Heike Sudmann hervor. „Die aktuellen Bewerbungskosten haben sich gegenüber den Angaben von Oktober verdoppelt“, stellt die Linken-Politikerin fest.

Jetzt wurden weitere Details bekannt. Mit bisher errechneten 3,296 Millionen Euro schlägt das abschlägige Olympia-Referendum vom 29. November zu Buche. Der zweitgrößte Ausgabenposten sind die 3.091.918,82 Euro für die Arbeitsgemeinschaft (Arge) Proprojekt/Albert Speer & Partner für deren Entwicklung und Ausarbeitung der Bewerbungsdokumente. Darin sind auch Architektenhonorare enthalten.

Die bisher aufgelaufenen Personalkosten der Olympia-Bewerbungsgesellschaft betragen 755.000 Euro, davon entfallen 497.000 Euro auf befristet eingestelltes Personal, 258.000 auf zugewiesene Angestellte und Beamte der Stadt. Hinzu kommen 450.000 Euro Gehaltszahlungen für die Mitarbeiter auf 13,5 städtischen Planstellen, die ein halbes Jahr ausschließlich mit Olympia beschäftigt waren.

Die monatliche Miete für die Räume in der zweiten Etage im Unileverhaus (HafenCity) belief sich auf 11.925 Euro (rund 16 Euro pro Quadratmeter), auf Büromaterial entfielen bislang 5804,58 Euro, für Informationstechnik (IT) 106.266,13 Euro, für Reisen wurden 107.360,81 Euro ausgegeben. An den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) flossen 49.862,95 Euro als Auslagenerstattung.

Abwicklung der Bewerbungsgesellschaft wird noch mindestens ein Jahr dauern

Die von den sechs Gesellschaftern (DOSB 51 Prozent, Hamburg 26, Bund 18, Schleswig-Holstein 2, Kiel 2 und Handelskammer Hamburg 1) im Rathaus beschlossene Abwicklung der Bewerbungs GmbH wird noch mindestens ein Jahr dauern. Geschäftsführer Nikolas Hill ist inzwischen ins Sportamt am Schopenstehl umgezogen.

Das größte Einzelhonorar von rund 270.000 Euro wurde an Klaus Grewe gezahlt, „einem der verantwortlichen Bauausführungsplaner der Sommerspiele 2012 in London“, wie es in der Senatsantwort heißt. Grewe ist zugleich Mitglied der Deutschen Reformkommission Bau von Großprojekten. Von ihm erwartete die Stadt, dass die kalkulierten Ausgaben am Ende auch eingehalten würden. Grewe rechnete in Preisen von 2024 und berücksichtigte bei seinen Planungen Inflation und mögliche Kostensteigerungen. Das hatte zu erheblichen Irritationen zwischen Hamburg und dem Bund geführt.

Wie sich Hamburg und der Bund die rund 10,2 Millionen Euro Bewerbungskosten aufteilen, ist bislang nicht entschieden. Eine derzeit diskutierte Variante lautet: Hamburg zahlt 6,75 Millionen (3,45 Millionen plus 3,3 Millionen fürs Referendum), der Bund 3,45 Millionen Euro.