Santa Clara/Hamburg. Denvers Linebacker sticht Quarterback Manning aus - doch letzter lässt trotzdem Rekorde purzeln. Auch Sat.1 freut sich über Bestmarke.
Die Denver Broncos haben zum dritten Mal in ihrer Vereinsgeschichte den Super Bowl gewonnen. Am Sonntag (Ortszeit) setzten sich die Broncos im Finale der National Football League NFL vor 70.000 Zuschauern im Levi's Stadium von Santa Clara (Kalifornien) 24:10 gegen die favorisierten Carolina Panthers durch.
Die Broncos, die zum achten Mal das Endspiel erreicht hatten, konnten sich wie schon im Halbfinale gegen Meister New England Patriots auf ihre starke Defensive verlassen. Die beste Abwehr der Liga ließ die gefährlichste NFL-Offensive um Carolinas Quarterback-Star Cam Newton nie richtig ins Spiel kommen.
Zur Halbzeit lag die Mannschaft von Spielmacher Peyton Manning 13:7 vorn. Die Panthers, die bislang von ihren 18 Saisonspielen nur eine Partie verloren hatten, leisteten sich zu viele kleine Fehler. Die Entscheidung fiel, als Broncos-Runningback C. J. Anderson in der 56. Minute ein Touchdown zum 22:10 gelang und Denver anschließend auch einen zwei Punkte-Versuch erfolgreich zum 24:10 abschloss.
Mit seinen 39 Jahren ist Manning nun der älteste Meister-Quarterback der NFL-Geschichte. Der Spielmacher holte im vierten Anlauf seinen zweiten Titel. Zuvor war er 2007 mit den Indianapolis Colts Meister geworden.
Abendblatt.de hält Sie über den Super Bowl auf dem Laufenden:
Broncos Defense legte den Grundstein
„Carolina hat eine großartige Offensive. Aber wir wussten, wenn wir beständig unsere Art von Defensive spielen, werden wir gewinnen“, sagte Denvers Von Miller. Dass der Linebacker als wertvollster Spieler des Finals (MVP) geehrt wurde, war bezeichnend. In dieser Saison kam es bei den Broncos nicht auf den alternden Quarterback Peyton Manning an, auch nicht auf die keinesfalls überragende Offensive, sondern in den wichtigsten Partien immer auf die Abwehr. „Unsere Defensive war die gesamte Saison über besonders“, lobte Denvers Trainer Gary Kubiak.
Drei Rekordmarken für Peyton Manning
Beim Triumph der Broncos hat vor allem Quarterback Peyton Manning Rekorde aufgestellt. Ein Überblick der wichtigsten Zahlen zum 24:10-Erfolg.
Die Rekorde beim 50. Super Bowl
Erneuter Quotenrekord in Deutschland
Das Interesse am Super Bowl ist im Vergleich zum Vorjahr in Deutschland gestiegen. 2,05 Millionen Zuschauer (Marktanteil: 22,6 Prozent) verfolgten ab 0.30 Uhr auf Sat.1 die Übertragung des ersten Viertels, beim zweiten Viertel waren ab etwa 1.25 Uhr 1,82 Millionen (29,4 Prozent) dabei, in der Pause ab 2.20 Uhr 1,56 Millionen (31,5 Prozent). Die Messung der GfK-Fernsehforschung endete gegen 3 Uhr morgens. Im Vorjahr hatten durchschnittlich 1,31 Millionen Zuschauer Sat.1-Zuschauer den Super Bowl gesehen.
Auch Hamburgs Football-Aushängeschilder verfolgten den Super Bowl hautnah: Der in Osdorf groß gewordene NFL-Profi Kasim Edebali und Hamburg-Huskies-Coach Patrick Esume brachten den Zuschauern das Finale für den Sender ProSieben Maxx näher. Und dass sie dabei bester Laune waren, beweist unter anderem dieser Tweet Edebalis:
Und so grüßten Edebali und Esume vor ihrer Rückkehr nach Hamburg in die Runde:
Seltene Ehre für Linebacker Miller
Etwas ungläubig begutachtete Von Miller die Vince-Lombardi-Trophy. Noch vor Denvers Star-Quarterback Peyton Manning durfte der Linebacker die silberne Auszeichnung für den Super-Bowl-Champion in Empfang nehmen und wurde als wertvollster Spieler des NFL-Finals ausgezeichnet. „Ich bin so stolz auf meine Jungs“, sagte Miller über die beinharte Broncos-Verteidigung, die der Schlüssel zum 24:10-Sieg über die Carolina Panthers war. „Jeder einzelne von euch hat uns diesen Moment hier ermöglicht.“
Dabei wurde besonders Vonnie B'Vsean „Von“ Miller zum Alptraum von Panthers-Quarterback Cam Newton. Zweimal brachte der 26-Jährige den gegnerischen Spielmacher alleine zu Boden, kam insgesamt auf 2,5 so genannte Sacks und schlug noch zweimal den Ball aus der Hand von Newton. „Wir sind in seinem Kopf gewesen. So ist er die ganze Saison noch nicht gejagt worden“, sagte Broncos-Verteidiger Malik Jackson.
In der 50. Auflage erhielt erst zum neunten Mal ein Defensivspieler die Ehre als Super-Bowl-MVP - vor zwei Jahren hatte Miller bei der bitteren 8:43-Klatsche im Finale gegen die Seattle Seahawks noch zusehen müssen. Und auch sonst war es späte Genugtuung für die Nummer 58: Bei der Talenteziehung (Draft) 2011 war er erst als Zweiter hinter Newton ausgewählt worden.
Coldplay, Mars und Beyoncé singen gemeinsam
Feuerwerk, übergroße Schirme in Blumenform und eine riesige Bühne in explodierenden Regenbogenfarben: Die Popstars Coldplay, Bruno Mars und Beyoncé Knowles sind für ihre Auftritte in der Halbzeitpause vom Publikum gefeiert worden. Die britische Band Coldplay spielte unter anderem Teile ihrer Hits „Viva la Vida“ und „Fix You“. Bruno Mars sang „Uptown Funk“, Beyoncé präsentierte ihren tags zuvor veröffentlichten neuen Hit „Formation“. Zum Abschluss spielten alle drei Stars ein Medley aus Halbzeit-Hits der vergangenen Jahrzehnte. Vor dem Beginn des Finales hatte bereits Lady Gaga die US-Nationalhymne gesungen. Im vergangenen Jahr hatten fast 120 Millionen US-Fernsehzuschauer die Halbzeit-Show der Großveranstaltung gesehen.
Die schillernden Stars beim Super Bowl