San Clara. Dank einer starken Defensiv-Leistung gewinnen die Denver Broncos gegen die Carolina Panthers. Halbzeitshow ohne Skandale.
Die Denver Broncos haben zum dritten Mal in ihrer Vereinsgeschichte den Super Bowl gewonnen. Am Sonntag (Ortszeit) setzten sich die Broncos im Finale der National Football League NFL in Santa Clara/Kalifornien 24:10 gegen die favorisierten Carolina Panthers durch.
„Das ist etwas ganz Spezielles. Dieses Spiel war wie unsere gesamte Saison. Wir wurden auf unsere Belastbarkeit, Ausdauer und Uneigennützigkeit getestet. Es passt, dass alles so gekommen ist“, sagte Peyton Manning. Der Broncos-Spielmacher sicherte sich durch den Erfolg gleich zwei Einträge im NFL-Geschichtsbuch: Zum einen wurde er mit seinen 39 Jahren der älteste Meister-Quarterback, zum anderen gelang es ihm als erstem Playmaker, mit zwei Teams den Super Bowl zu gewinnen. 2007 war Manning mit den Indianapolis Colts erfolgreich gewesen.
Die Broncos, die zum achten Mal das Endspiel erreicht hatten, konnten sich wie schon beim Halbfinalsieg gegen Meister New England Patriots auf ihre starke Defensive verlassen. Die beste Abwehr der Liga ließ die gefährlichste NFL-Offensive um Carolinas Quarterback-Star Cam Newton nie richtig ins Spiel kommen.
Panthers sind enttäuscht
„Wir sind enttäuscht. Wir hatten unsere Gelegenheiten, konnten sie aber, im Gegensatz zu Denver, nicht nutzen“, erklärte Panthers-Trainer Ron Rivera. Bereits zur Halbzeit hatte seine Mannschaft, die zuvor nur eines ihrer 18 Saisonspiele verloren hatte, mit 7:13 hinten gelegen.
Carolina leistete sich zu viele kleine Fehler. Die Entscheidung fiel, als Broncos-Runningback C. J. Anderson in der 56. Minute ein Touchdown zum 22:10 gelang und Denver anschließend auch einen Zwei-Punkte-Versuch erfolgreich zum 24:10 abschloss. Carolina wartet somit weiterhin auf den ersten Titelgewinn. 2004 hatten die Panthers im Super Bowl 29:32 gegen New England verloren.
Zum wertvollsten Spieler des Finals (MVP) wurde Denvers Verteidiger Von Miller gewählt. Manning vermied nach der Partie genaue Aussagen zu seiner Zukunft. Bereits im Vorfeld war spekuliert worden, ob er bei einem Erfolg wenige Wochen vor dem 40. Geburtstag seine Karriere beenden werde. „Ich werde mir einige Zeit zum Reflektieren nehmen“, sagte Manning. Er besitzt bei den Broncos noch einen Vertrag für die kommende Saison.
Super-Bowl-Halbzeitshow mit Pop statt Skandalen
Jedes Jahr ist es eines der bestgehüteten Geheimnisse im US-Showbiz: Wie genau wird die Halbzeitshow des Super Bowl aussehen? Die Antwort auf diese Frage ist immens wichtig, Tourtickets für Konzerte der Künstler verkaufen sich nach den Auftritten deutlich besser, Musikverkäufe schießen in die Höhe.
In welche Richtung die Show dieses Jahr gehen würde, deuteten am Sonntagabend die Kommentatoren nach rund einer Stunde Spielzeit des 50. Finales der American-Football-Liga NFL an. „Eine Feier von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft“ solle es werden. Was dann folgte, war bonbonbuntes Familienprogramm mit drei Weltstars.
Die britische Band Coldplay machte mit Ausschnitten aus „Viva la Vida“, „Fix You“ und dem neuen Song „Adventure of a Lifetime“ den Auftakt, bevor Pop-Soul-Sänger Bruno Mars übernahm und seinen Hit „Uptown Funk“ anstimmte. Schließlich war es an R&B-Ikone Beyoncé Knowles, ihren tags zuvor veröffentlichten Song „Formation“ zu präsentieren. Das ganze Wochenende über hatte die 34-Jährige bereits viel Lob für die feministische Botschaft und den im Videoclip zum Lied enthaltenen Hinweis auf Polizeigewalt gegen Schwarze bekommen.
Die mehr als 70 000 Zuschauer im Levi's-Stadiom von Santa Clara im US-Bundesstaat Kalifornien bejubelten dann auch den gemeinsam gesungenen zweiten Teil von Mars' Funk-Hit. Zum Abschluss der knapp viertelstündigen Show sangen alle drei Stars gemeinsam Hits aus vergangenen Jahrzehnten der Halbzeit-Minikonzerte.