Stuttgart. Rupp traf zur verdienten Führung, Ujah glich aus. Am Ende fiel den Schwaben nicht mehr viel ein, Öztunali traf noch die Latte für Bremen.
Werder Bremen hat seinen elften Auswärtspunkt geholt, ärgert sich aber trotzdem über das 1:1 (0:1) beim VfB Stuttgart. Nach dem schwachen Kellerduell stecken beide Mannschaften weiter im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga fest. Vor 46 590 Zuschauern hatte VfB-Mittelfeldspieler Lukas Rupp (33. Minute) zunächst die Führung der Gastgeber erzielt. Bremens Anthony Ujah (71.) sorgte mit seinem siebten Saisontreffer für den glücklichen Endstand.
Durch das Unentschieden tauschte der VfB mit 1899 Hoffenheim die Tabellenplätze und rückte auf den vorletzten Rang vor. Werder verließ durch den Punktgewinn zwar die Abstiegsränge, stellte aber einen neuen Vereins-Negativrekord auf: Die Norddeutschen kassierten in den vergangenen 18 Spielen immer mindestens ein Gegentor.
Nicht zufrieden waren die Bremer nach dem Punktgewinn. „Wir spielen erst mutig und selbstbewusst, wenn wir mit dem Rücken zur Wand stehen“, sagte Bremens Manager Thomas Eichin: „Das ist unser Problem. Insgesamt war es ein gerechtes Unentschieden, aber wir müssen die erste Viertelstunde anders angehen.“
Ärgerlich war für Bremen, dass ein fälliger Elfmeterpfiff ausblieb, als Timo Baumgartl den Bremer Sturmführer Ujah klar foulte. Pech hatten die Werderaner zudem in der Schlussphase, als Levin Öztunali den Ball in der 85. Minute an die Latte schoss.
Unzufrieden waren aber auch die Stuttgarter. „Das ist unglaublich ärgerlich, weil wir in der ersten Halbzeit die absolut dominierende Mannschaft waren. So ein Spiel musst du gewinnen. Wir haben noch einen schwierigen Weg vor uns“, sagte VfB-Kapitän Christian Gentner. Torschütze Rupp ergänzte: „Wir hatten den Gegner unter Kontrolle, haben aber in der zweiten Halbzeit zu wenig gemacht und ein dummes Tor bekommen.“
Das monierte auch Trainer Jürgen Kramny, der nach seinem Heimdebüt hinzufügte: „Wir sind alle enttäuscht, dass wir das Spiel nicht gewonnen haben. Aber es geht weiter.“
Es entwickelte sich eine von Beginn an zerfahrene Partie. Beide Teams spielten verunsichert und machten schon in der Anfangsphase zahlreiche Aufbaufehler. Skripnik hatte Santiago Garcia und Alejandro Galvez zurück in die zweitschlechteste Verteidigung der Liga beordert, beide verliehen dem Abwehrverbund aber nicht die gewünschte Stabilität. Daniel Schwaab (11.), Timo Baumgartl (15.) und Timo Werner (22.) nutzten ihre guten Gelegenheiten in der Anfangsphase nicht.
Überraschend sicher präsentierte sich dagegen zunächst die Stuttgarter Defensive, die von den extrem schwachen Bremern in der ersten Halbzeit kaum gefordert wurde. Werder erspielte sich im ersten Durchgang nicht eine einzige Torchance.
Neben Serey Dié überzeugten beim VfB auch die Mittelfeldakteure Filip Kostic und Rupp, die an fast allen Offensivaktionen beteiligt waren. Das Flügel-Duo verantwortete auch die verdiente Führung von Kramnys Team. Nach einer starken Flanke des Serben hämmerte Rupp den Ball aus sieben Metern unhaltbar für Werder-Keeper Felix Wiedwald in die Maschen.
Der 15. Bundesliga-Spieltag
Sein Gegenüber Przemyslaw Tyton musste erst in der 59. Minute zum ersten Mal eingreifen, hatte mit dem schwachen Schuss von Bremens Ujah aber kaum Probleme. Rund zehn Minuten später machte es der Torjäger besser. Ein abgefälschter Schuss von Werder-Kapitän Clemens Fritz landete beim Nigerianer, der den Ball nur noch neben den bereits geschlagenen Tyton ins Tor schießen musste.
Die Aufstellungen
Stuttgart: 22 Tyton - 3 Schwaab, 4 Sunjic, 5 Baumgartl, 2 Insua - 26 Serey Die, 20 Gentner - 8 Rupp, 10 Didavi (ab 80. Maxim), 18 Kostic (ab 90. Niedermeier) - 19 Timo Werner. - Trainer: Kramny
Bremen: 42 Wiedwald - 23 Gebre Selassie, 4 Galvez, 7 Vestergaard, 2 Santiago Garcia - 44 Bargfrede - 22 Bartels (ab 67. Pizarro), 8 Fritz, 16 Junuzovic (ab 50. Grillitsch), 11 Öztunali (ab 90. Kroos) - 21 Ujah. - Trainer: Skripnik
Schiedsrichter: Florian Meyer (Burgdorf)
Zuschauer: 45.000
Tore: 1:0 Rupp (33.), 1:1 Ujah (71.)