Hamburg. Sie schinden sich für ein Ziel: Olympia 2016 in Rio. Regisseur Guido Weihermüller hat sein Film-Projekt “Die Norm“ im Abaton vorgestellt.

Situationen, die für alle Seiten gewinnbringend sind, mag es geben. Im Sport sind sie eher selten. Hier gibt es meist nur Sieger und Besiegte. Das Filmprojekt „Die Norm – Dabei sein ist alles“ könnte eine dieser Ausnahmen werden. Der Regisseur Guido Weihermüller und seine Ehefrau Silvia als Produzentin, bekannt durch das Triathlon-Epos „Wechselzeiten“, hatten sich vor einem Jahr das Ziel gesetzt, Hamburger Athleten auf ihrem Weg zu den Olympischen Sommerspielen 2016 in Rio mit der Kamera zu begleiten. Am Montag zogen die beiden im Abaton-Kino mit den Sportlern eine Zwischenbilanz. Die Dokumentation soll am 26. November 2016 in die Lichtspielhäuser kommen.

„Die Norm“ ist mehr als ein Film, sie ist ein transmediales Projekt, das bereits auf zahlreichen (sozialen) Medien gespielt wird. Im Internet läuft unter www.die-norm.de seit fünf Monaten eine Webdokumentation, in denen Alltägliches und Außergewöhnliches aus den Sportleben ins Netz gestellt wird; professionell gedrehte Szenen, aber auch von den Athleten selbst gefilmte Begebenheiten im Flugzeug, bei Wettkämpfen oder in den Hotels.

Geworben wird für Film und Internetauftritt bereits im Fahrgastfernsehen in den Hamburger U-Bahnen, jetzt stellt die Infoscreen GmbH den Weihermüllers bundesweit 305 Bildschirme an öffent­­lichen Plätzen, Bahnhöfen und Kaufhäusern zur Verfügung. „So viel Unterstützung zu diesem frühen Zeitpunkt, das ist nicht die Norm“, sagt Silvia Weihermüller, die weitere „Wegbegleiter“ sucht. Für die Athleten wiederum ist das Projekt eine attraktive Plattform, um aus der Anonymität des olympischen Sportlers zu treten, der sonst nur alle vier Jahre größere mediale Aufmerksamkeit erhält.

Hier kommen Sie zum Olympia-Projekt "Die Norm"

Die Beachvolleyball-Weltranglistendritten Laura Ludwig/Kira Walkenhorst, Markus Böckermann/Lars Flüggen, Deutschlands bestes Strandduo, Nummer elf der Welt, der 45-malige deutsche Schwimmmeister Steffen Deibler, sein neuer Nationalmannschaftskollege Jacob Heidtmann, die Nachwuchshoffnung Maxine Wolters, der U23-Ruder-Weltmeister Tim Ole Naske und der ehemalige Weitsprung-Europameister Sebastian Bayer sind die neun Hauptdarsteller. An die Kamera, die sie an manchen Tagen auf Schritt, Tritt und zum Arzt begleitet, mussten sich alle gewöhnen, „inzwischen nehmen wir sie gar nicht mehr wahr, weil wir alle großes Vertrauen zum Team gefasst haben“, sagt Ludwig.

Regisseur Weihermüller ermöglicht diese Nähe ungewöhnliche Einblicke. Was am Ende herauskommt, weiß er heute noch nicht: „Das ist ein kreativer Prozess. Alles ist im Fluss.“