Hamburg. Hamburg lässt sich auch von Skandalen und Affären jenseits der Hansestadt nicht aus der olympischen Bahn werfen.
Trotz der DFB-Affäre, des Fifa-Skandals und des Flüchtlingsdramas bleibt Hamburg im Rennen um Olympische Spiele optimistisch. Innen- und Sportsenator Michael Neumann kann den derzeitigen Krisen mit Blick auf das bis zum 29. November laufende Olympia-Referendum in der Hansestadt und dem Segelstandort Kiel auch etwas Positives abgewinnen. „Wenn wir unter diesen schwierigen Rahmenbedingungen eine Mehrheit bekommen, dann kann man sagen, dass das nicht nur eine Momentaufnahme ist“, sagte der SPD-Politiker am Freitagabend beim 2. Forum des Deutschen Ruderverbandes im Haus des Sports in Hamburg.
Neben Neumann gehörten DOSB-Vorstandsvorsitzender Michael Vesper, Sylvia Schenk (Transparency International) und Ruder-Olympiasieger Eric Johannesen der Diskussionsrunde an. Vesper betonte mit Blick auf die internationale Konkurrenz, dass man mit Hamburg sehr gut aufgestellt sei: „Mit der Agenda 2020 sind die Chancen gestiegen.“
Neumann machte deutlich, dass es sich um eine deutsche Bewerbung handele. Noch steht die Zusage des Bundes aus, ob er den von Hamburg errechneten Anteil in Höhe von 6,2 Milliarden Euro übernimmt. Neumann beteuerte erneut, dass die Stadt sich nicht verschulden werde. „Die Zahl, die wir genannt haben, ist realistisch“, betonte er. Eine zweite Elbphilharmonie, deren Baukosten sich von der ersten Schätzung bis heute auf fast 800 Millionen Euro verzehnfacht haben, soll es nicht wieder geben. „Denn das ist ein Trauma für die Menschen“, meinte Neumann. „Da wurde viel Vertrauen in die Politik verspielt.“
Vesper machte deutlich, dass Olympische Spiele im eigenen Land auch „ein Konjunkturprogramm für den Sport“ seien und verwies auf den Erfolg der Briten bei den Spielen in London 2012. Zudem berichtete er vom Kongress der Nationalen Olympischen Komitees in Washington Ende Oktober: „Alle waren neugierig auf Hamburg und das Konzept.“