Herausforderer des Box-Weltmeisters ist verletzt. Außerdem: Siegeszug von Kerber und Petkovic, Red Bull verhandelt weiter mit Mercedes.

Boxen: Chagaevs WM-Kampf in Kiel geplatzt

Die Titelverteidigung von Boxweltmeister Ruslan Chagaev in Kiel ist geplatzt. Aufgrund einer Schulterverletzung kann Herausforderer Fres Oquendo (USA) nicht zum Rückkampf am 17. Oktober gegen den Usbeken antreten. "Wir haben in den letzten Tagen alle Möglichkeiten durchgeprüft und dabei auch überlegt, auf Ersatzgegner auszuweichen. Wegen der Kürze der Zeit hat sich das jedoch als nicht praktikabel herausgestellt", sagte Chagaev.

Ein neuer Kampftermin soll schnellstmöglich bekannt gegeben werden. Im Sommer 2014 hatte Chagaev gegen Oquendo die Schwergewichtskrone der WBA erkämpft.

Chagaev mit Blitz.K.o. gegen Pianeta

Die Enttäuschung ist greifbar: Francesco Pianeta hat es verpasst, erster deutscher Schwergewichts-Weltmeister seit Max Schmeling zu werden
Die Enttäuschung ist greifbar: Francesco Pianeta hat es verpasst, erster deutscher Schwergewichts-Weltmeister seit Max Schmeling zu werden © dpa | Jens Wolf
Der Gelsenkirchener ging in Magdeburg gegen Ruslan Chagaev bereits in der ersten Runde K.o.
Der Gelsenkirchener ging in Magdeburg gegen Ruslan Chagaev bereits in der ersten Runde K.o. © dpa | Jens Wolf
Drei Treffer des Usbeken gegen die Schläfe waren zu viel für den Deutsch-Italiener
Drei Treffer des Usbeken gegen die Schläfe waren zu viel für den Deutsch-Italiener © dpa | Jens Wolf
Chagaev holte sich damit den WBA-Titel
Chagaev holte sich damit den WBA-Titel © dpa | Jens Wolf
Jetzt hofft der 36-Jährige, Wladimir Klitschko herausfordern zu können
Jetzt hofft der 36-Jährige, Wladimir Klitschko herausfordern zu können © dpa | Jens Wolf
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Tennis: Kerber und Petkovic weiter

Die Fed-Cup-Spielerinnen Angelique Kerber (Kiel) und Andrea Petkovic (Darmstadt) sind mit überzeugenden Siegen ins Achtelfinale von Peking eingezogen. Die deutsche Nummer eins Kerber (27) benötigte für das 6:1, 6:4 gegen die frühere Australian-Open-Finalistin Dominika Cibulkova (Slowakei) nur 61 Minuten und kommt ihrer Qualifikation für die WTA-WM der besten acht Spielerinnen des Jahres in Singapur (25. Oktober bis 1. November) immer näher.

Auch die an Position 13 gesetzte Petkovic (28) zeigte beim 6:2, 7:5 gegen die einstige US-Open-Gewinnerin Samantha Stosur (Australien) eine ganz starke Vorstellung und verwandelte sämtliche sechs Breakbälle.

Während die Weltranglistenzehnte Kerber am Mittwoch auf die frühere Nummer eins Caroline Wozniacki (Dänemark/Nr. 8) trifft, bekommt es Petkovic mit der ehemaligen French-Open-Finalistin Sara Errani aus Italien zu tun. Kerber hatte vor zwei Wochen im Viertelfinale von Tokio in drei Sätzen gegen Wozniacki verloren. "Ich werde das tun, was ich heute getan habe, einfach rausgehen und aggressiv spielen", sagte Kerber.

Petkovic hatte 2011 schon einmal im Endspiel von Peking gestanden, dort aber gegen Agnieszka Radwanska verloren. Die Polin hatte am Montag Mona Barthel (Neumünster) in der 2. Runde ausgeschaltet.

Kerber zeigte sich im Duell mit der nur 1,61 Meter großen Cibulkova bestens erholt von ihrer Halbfinal-Niederlage in der vergangenen Woche in Wuhan gegen Garbine Muguruza (Spanien). Im ersten Satz gab die Linkshänderin nur sieben Punkte ab. Zwar ließ sie die Slowakin nach einer 5:1-Führung im zweiten Satz noch einmal auf 5:4 herankommen, danach breakte Kerber die fehlerhafte Cibulkova aber zu Null zum Matchgewinn.

"Ich bin glücklich mit meinem Spiel, sie hat es mir in den letzten Spielen schwer gemacht, daher bin ich froh, das Match in zwei Sätzen gewonnen zu haben", sagte Kerber.

Auch Petkovic präsentiert sich in Peking nach einer schwächeren Phase wieder in starker Form und ließ sich auch von sieben Doppelfehlern nicht beirren. Nach 1:20 Stunden profitierte die Hessin bei ihrem zweiten Matchball auf dem "Moon Court" von einem Volleyfehler der 31-jährigen Stosur. Beide hatten zuvor auf der WTA-Tour noch nie gegeneinander gespielt - lediglich dreimal im Fed Cup. Von diesen Duellen hatte Petkovic zwei gewonnen.

Die Hartplatzveranstaltung im Olympic Park von Peking ist mit insgesamt 4,7 Millionen Dollar dotiert und bildet den Abschluss der Asien-Tour, die für die Profispielerinnen nach den US Open begonnen hatte.

Formel 1: Red Bull verhandelt weiter mit Mercedes

Ein spektakulärer Motoren-Deal zwischen Mercedes und dem früheren Weltmeister-Rennstall Red Bull Racing ist offenbar weiter möglich. Teamchef Christian Horner bestätigte laufende Verhandlungen mit dem Hersteller aus Stuttgart, auch mit Ferrari sitzt Red Bull demnach weiter an einem Tisch. "Es gibt zwei konkurrenzfähige Motoren in der Formel 1: Mercedes und Ferrari. Die Gespräche laufen mit beiden", sagte Horner in der Sendung Sport und Talk aus dem Hangar-7 bei ServusTV.

Zuletzt hatte selbst Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko die Verhandlungen mit Mercedes für gescheitert erklärt. "Es gibt nur noch eine Gesprächsbasis mit Ferrari", hatte der Österreicher gesagt.

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff und Niki Lauda, Aufsichtsratschef der Silberpfeile, hatten zudem immer wieder ihren Unwillen zum Ausdruck gebracht, einen direkten Konkurrenten mit dem derzeit stärksten Motor der Königsklasse zu beliefern.

Entscheidungen über eine Zusammenarbeit zwischen Red Bull, das zusätzlich mit seinem Ausbildungsteam Toro Rosso am Start ist, und Mercedes würden allerdings auf Konzernebene gefällt. "Die Entscheidung liegt nicht bei Toto Wolff, das passiert auf höherer Ebene", sagte Horner.

Der viermalige Konstrukteurs-Weltmeister Red Bull steht für das nächste Jahr aktuell ohne Motorenpartner da. Die lange Zeit so erfolgreiche Zusammenarbeit mit Renault wird aufgrund der schwachen Leistungen seit dem Start der neuen Turbo-Ära 2014 beendet.

Tischtennis: Roßkopf plant bis Tokio 2020 mit Boll

Tischtennis-Rekordeuropameister Timo Boll (Düsseldorf) soll nach den Vorstellungen von Bundestrainer Jörg Roßkopf noch bis zu den Olympischen Spielen 2020 in Tokio für Deutschland aufschlagen. Roßkopfs Pläne mit dem 34 Jahre alten Weltranglistensiebten teilte der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) am Dienstag auf seiner Internet-Seite mit.

Abgesehen von Boll und Europameister Dimitrij Ovtcharov (Hameln/Orenburg) will der frühere Doppel-Weltmeister nach dem Olympia-Turnier 2016 in Rio de Janeiro mit möglichst vielen Spielern aus der Mannschaft weiterarbeiten, die bei der am vergangenen Wochenende in Jekaterinburg ausgeklungenen EM zum zweiten Mal in Folge ein Finale verloren hatte (2:3 gegen Österreich). Boll hatte in Russland wegen einer Knieverletzung gefehlt.

"Ich hoffe, dass diese Mannschaft - und in Jekaterinburg haben ja noch Spieler gefehlt - zumindest bis 2017 so zusammenbleibt", sagte Roßkopf und fügte mit Blick auf Bolls Zukunft hinzu: "Ich hatte kürzlich mit Timo ein längeres Gespräch, in dem ich ihm gesagt habe, dass ich ihn gerne auch 2020 sehen möchte. Da sieht er sich eigentlich auch."

Boll hatte für die Zeit nach Rio im vergangenen Frühjahr die Heim-WM 2017 in Düsseldorf zum letzten großen Ziel seiner Karriere erklärt und damit frühere Gedankenspiele über seine sechste Olympia-Teilnahme drei Jahre später in Japan abgehakt.

Ohne den zweimaligen Weltcupsieger ließ die DTTB-Mannschaft in Russland die Dominanz früherer Jahre, in denen Roßkopfs Team sechsmal in Serie EM-Gold gewonnen hatte, vermissen. Im Finale gegen Österreich reichten den WM-Zweiten die beiden Punkte des Weltranglistenfünften Ovtcharov nicht zur Rückeroberung des 2014 an Portugal verloren EM-Titels.