Hamburg. Abendblatt-Leser fragen, Olympia-Experten antworten: Am Mittwoch, 7. Oktober ist der nächste Runde Tisch. Hier geht es zum Formular.
Die Olympia-Initiative „Feuer und Flamme“ veranstaltet in der Reihe „2024 – Hamburg diskutiert die Spiele“ an diesem Mittwoch den nächsten runden Tisch.
Zum Thema "Sport": Das sagen die Experten
„Die Bewerbung um die Olympischen und Paralympischen Spielen 2024 ist für Hamburg und Deutschland eine historische Chance, deren Realisierung überhaupt nur alle 50 Jahre möglich ist. Um diese Chance zu verwirklichen, muss Hamburg aber mehr als bisher, über seine Grenzen hinaus aktiv werden – national wie international gleichermaßen. Dafür müssen schnellstens operativ agierende und erfahrene Fachleute bereitgestellt werden. Ob dies unter der bestehenden Struktur kurzfristig gelingen kann, muss hinterfragt werden.“
„Austragungsort der Olympischen und Paralympischen Sommerspiele zu sein, wäre für die Stadt Hamburg aber auch für ganz Deutschland eine wunderbare Möglichkeit, sich wie zuletzt bei der Fußball Weltmeisterschaft 2006 als weltoffener und sportbegeisterter Gastgeber zu präsentieren. Die Bewerbung Hamburgs für die Olympischen Spiele 2024 muss zu einer bundesweiten Angelegenheit werden, in der alle Beteiligten an einem Strang ziehen und sich für das gemeinsame Ziel stark machen.“
„Nachhaltigkeit von olympischen und paralympischen Spielen in Hamburg sehe ich vor allem darin, den Kreis der Bewegungsaktiven deutlich auszuweiten und regelmäßige Bewegungsförderung für alle, besonders aber für bislang bewegungsferne und sozial benachteiligte Bevölkerungsgruppen zu verankern. Wir müssen die Sportflächen auch bei zunehmender Verdichtung in Hamburg sichern und brauchen attraktive und auch öffentlich zugängliche „Sport- und Bewegungsorte“ in den Stadtteilen, die generationsübergreifend zu Sport, Bewegung, Erholung und Kommunikation einladen.“
„Olympische und Paralympische Spiele 2024 in Hamburg sind die Chance, den nächsten Schritt für die kommenden Generationen zu tun: Spiele in einer weltoffenen Metropole, in einem erkennbar bunter und vielfältiger werdenden Land. Unsere Bewerbung ist nachhaltig, so dass Hamburg noch lebenswerter wird und Sportdeutschland die schon jetzt gelebte Vielfalt und das friedliche Miteinander ausbauen kann. Wir wollen und werden die Stadt mit ihrer faszinierenden Atmosphäre international noch bekannter machen.“
„Die Paralympischen Spiele stellen eine gesellschaftliche und städtebauliche Herausforderung dar, die weit über die Spiele hinaus unsere Lebenswelt verändern werden. Dies gilt nicht nur für eine kleine Schar von Behinderten, die auf Spitzenniveau Sport treiben. Wir werden sehen, hören und spüren, dass Sport geeignet ist, um nach einem Schicksalsschlag den Weg zurück in die Mitte unserer Gesellschaft zu finden. Durch den Abbau von Barrieren in unseren Häusern, im öffentlichen Raum und nicht zuletzt in unseren Köpfen werden Menschen mit altersbedingten Beeinträchtigungen genauso profitieren wie Kinder auf dem Schulweg. Wir alle werden profitieren.“
„Als Zehnkampf-Olympiasieger von 1988 kann ich davon sprechen, dass auch 27 Jahre NACH meinem Erfolg, Pädagogen, Unternehmen und Verbände, das Wissen für ihre heutige Arbeit nutzen. Die Schule achtet den Fleiß und nutzt Techniken, z.B. um Prüfungsängste zu nehmen. Unternehmen nutzen die Prinzipien des Change Managements und Motivationsstrategien. Verbände erkennen, dass Prinzipien des Spitzensportes wie Leistung, Fairplay und Miteinander hohe Werte sind, für die Nachwuchsgewinnung sind.“
"Die Ausrichtung der Olympischen Spiele wäre für Hamburg eine einmalige Chance sich als Sportstadt zu präsentieren und Gastgeber für die Welt zu sein!"
„Spiele mit uns“: Wiedererkennung des Sommermärchens 2006 als olympisches Kino im Kopf: „Die Welt zu Gast bei Freunden reloaded“. Es steckt Potenzial in der Ausrichtung Olympischer und Paralym¬pischer Spiele als gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Drei Mutmacher: Hamburg kann lernen von Los Angeles 1984 (finanzieller Überschuss), Barcelona 1992 (Stadtumbau) und Lillehammer 1994 (Begeisterung). Mit der hanseatischen Olympia-Formel „transparent, maßvoll, nachhaltig“ wäre Hamburg 2024 nicht nur für Sportdeutschland, sondern für alle ein Gewinn. Auch für das IOC.“
„Die Olympischen und Paralympischen Spiele begeistern die Menschen und öffnen ihnen die Augen, darunter auch solchen, die sich sonst nicht für Sport interessieren. Damit hat der Sport mehr Möglichkeiten, sich zu entwickeln - für unsere Athletinnen und Athleten im Hochleistungssport und für den Sport im Alltag aller Menschen, ob mit oder ohne Behinderung. Nicht nur Sportstätten würden saniert, sportliche Großereignisse lösen auch immer Mitgliederwachstum in Sportvereinen aus, in einigen Sportarten bis zu 40 Prozent in einem Jahr. Der Hamburger Sport wäre der Sieger.“
„Olympia wird dem gesamten Hamburger Sport Impulse verleihen – auch Sportarten, die bei den Sommerspielen nicht vertreten sind. In der Volksbank Arena der Alexander Otto Sportstiftung sieht man, welche Kräfte das Zusammenwirken von Profi- und Nachwuchssport entfacht. Hier ist ein Eislaufkompetenzzentrum entstanden und das erste Hamburger Eishockey-Talent hat gerade seinen Weg vom Nachwuchsverein zu den Freezers-Profis gefunden. Olympia würde noch mehr solche Geschichten schreiben und Jugendliche motivieren, aktiven Sport zu treiben. Auch die Sportinfrastruktur würde profitieren.“
Von 18.30 Uhr an diskutieren Experten mit DOSB-Präsident Alfons Hörmann über die Chancen für den Sport in Hamburg. Moderiert wird die Veranstaltung von Abendblatt-Sportchef Peter Wenig. Abendblatt-Leser können mit dem unten stehenden Formular Fragen stellen.