Zur neuen Saison alles auf Null beim HSV? Die ernüchternde Antwort für alle Fans gab der HSV in Jena: Das Leiden geht weiter.
Das Schöne an einer neuen Saison ist ja eigentlich, dass in jedem erdenklichen Bereich die Resettaste gedrückt werden darf: alles auf Null. Jedenfalls in der Theorie. Wer aber wie der HSV in der Vergangenheit recht zuverlässig grottigen Fußball zum Abgewöhnen geboten hat und nur sehr glücklich den Abstieg aus der Bundesliga vermeiden konnte, musste sich von vorneherein eine Portion Misstrauen gefallen lassen: Wird mit ein paar Neuzugängen wirklich alles besser? Jetzt erhielten die HSV-Fans die ernüchternde Antwort: Das Leiden geht weiter.
HSV blamiert sich im Pokal gegen Jena
In Hamburg dürfte das Pokalaus tiefere Spuren hinterlassen als anderswo, wo eine Niederlage gegen einen unterklassigen Verein als Betriebsunfall verbucht werden kann. Die mühsam über mehrere Wochen aufgebaute Aufbruchstimmung fiel in nur 120 Minuten in sich zusammen. Die Talsohle in der Ära des Misserfolgs ist noch immer nicht durchschritten, mit diesem Gefühl wird jeder HSV-Anhänger dem Bundesligastart am Freitag bei den Bayern ängstlich entgegenblicken und sich fragen: Wird es dieses Mal in München zweistellig?
Können die HSV-Spieler die Leistung in Jena ein weiteres Mal abrufen, dürfte es an einer weiteren gewaltigen Packung beim deutschen Meister keinen Zweifel geben. Einfach blamabel, wie sich der HSV gegen den viertklassigen Verein präsentierte. Kein Konzept, keine Zweikampfhärte, keine Kraft, keine Leidenschaft – einfach gar nichts. Es scheint, als ob niemand den Selbstzerstörungstrieb des HSV stoppen kann. Wer hat da noch Lust auf die neue Saison?