Erst Silber, dann Gold: Perfekter Tag für Fabian Hambüchen
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Baku. Der deutsche Turnstar wurde zunächst trotz denkbar schlechter Ausgangsposition Zweiter am Boden. Am Reck dominierte er die Konkurrenz.
Gold und Silber für Fahnenträger Fabian Hambüchen bei den Europaspielen: Ungerührt von einer leichten Fingerverletzung triumphierte der frühere Turn-Weltmeister in Baku an seinem Paradegerät Reck und gewann zudem Silber am Boden.
Drei weitere Medaillen rundeten einen erfolgreichen deutschen Tag in Baku ab. Turnerin Sophie Scheder glänzte als Zweite am Stufenbarren, Sportschützin Monika Karsch schoss sich nervenstark zu Bronze. Zudem siegten die Juniorinnen Louisa Stawczynski und Saskia Öttinghaus beim Synchronspringen vom 3-m-Brett.
Deutschlands Medaillengewinner von Baku
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Für den 27-jährigen Hambüchen war es der erste internationale Einzel-Titel seit seinem Doppel-EM-Triumph 2009 im Mehrkampf und am Boden. 2007 war er in Stuttgart Weltmeister am Reck geworden.
In Abwesenheit von Olympiasieger und Weltmeister Epke Zonderland (Niederlande) turnte sich Hambüchen im Finale der besten Sechs am Reck mit der höchsten Schwierigkeit und spektakulären Flugelementen zu Gold (15,533 Punkte) vor dem zweimaligen Weltmeister Vlasios Maras (Griechenland/15,366).
Im Einzelfinale am Boden musste Hambüchen (15,100 Punkte) nach einer starken Vorstellung mit nur kleinen Wacklern allein dem Spanier Rayderley Zapata Santana (15,333) den Vortritt lassen. Im Mannschaftswettbewerb und im Mehrkampf war er zuvor jeweils auf den fünften Platz gelandet.
"Abgefahren! Ich wusste, ich habe eine minimale Chance, wenn alles passt. Es war eine geniale Übung", sagte Hambüchen bei Sport1: "Ich bin völlig zufrieden, besser geht's nicht. Dem Spanier gönne ich es, da wäre ich nie rangekommen."
Hambüchen hatte am Freitag bekannt gegeben, wegen seines verletzten Mittelfingers der linken Hand auf das Ringe-Finale zu verzichten und sich auf die Entscheidungen am Boden und Reck zu konzentrieren. Vor dem Mehrkampffinale am Donnerstag hatte sich Hambüchen beim Aufwärmen am Pauschenpferd verletzt.
Sophie Scheder (Chemnitz) holte nach einer beeindruckenden Vorstellung am Stufenbarren mit 15,200 Punkten die Silbermedaille. Nur die Russin Alija Mustafina (15,400) war noch besser. "Nach dem perfekten Abgang beim Stufenbarren war ich erleichtert, weil ich wusste, dass es für eine Medaille gereicht hat", sagte Scheder, die in Baku auch mit dem Team Silber gewann.
Am Schwebebalken verpasste die 18-jährige Scheder nach einer wackligen Darbietung als Vierte eine weitere Medaille.
Sportschützin Monika Karsch (Regensburg) gewann für den Deutschen Schützenbund (DSB) bei den Europaspielen die dritte Medaille. Im Schießen um Bronze mit der Freien Pistole aus 25 m setzte sich die WM-Sechste gegen die Russin Julija Alipowa mit 7:5 Wertungspunkten durch.
"Es ist so toll, hier diese Spiele überhaupt mitzumachen. Und jetzt habe ich diese Medaille in der Hand und freue mich riesig", sagte Karsch. "Monika ist eine Final-Maus, denn sie kann das Duell-Schießen gut", sagte ihre Teamkameradin Munkhbayar Dorjsuren, die Fünfte wurde.
Das bislang einzige Gold der deutschen Schützen in Baku errang am Donnerstag Henri Junghänel im Liegendschießen mit dem Kleinkalibergewehr.
Bei den als Junioren-Europameisterschaften ausgetragenen Wassersportwettbewerben siegten Louisa Stawczynski/Saskia Öttinghaus (Dresden/Rostock) beim Springen vom 3-m-Brett.
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