Gravierender Einschnitt bei Hamburgs Olympia-Konkurrent
•
Lesezeit: 2 Minuten
Hamburg/Boston. Weil Boston um die Akzeptanz seiner Bürger fürchtet, vollzieht das Komitee des vermeintlichen Favoriten einen Wechsel an der Spitze.
Hamburgs Mitkonkurrent Boston will im Kampf um die Austragung der Olympischen Sommerspielen 2024 offenbar auf die schwindende Unterstützung in der Bevölkerung reagieren. Olympia-Boss John Fish soll ins zweite Glied zurücktreten und die Leitung an Steve Pagliuca, Mit-Besitzer des NBA-Klubs Boston Celtics, übergeben. Larry Lucchino, Präsident des Baseball-Teams Boston Red Sox, ist für die strategische Ausrichtung der Werbung vorgesehen.
"Das ist bislang nur ein Plan. Es müssen weitere Gespräche mit dem USOC (Nationales Olympisches Komitee der USA, d.Red.) und dem Bewerbungs-Ausschuss geführt werden", sagte Lucchino der Zeitung Boston Globe. Der 55 Jahre alte Unternehmer Fish, wesentlicher Förderer der Bewerbung seit 2013, soll freiwillig eines der Ämter als Vize-Präsident übernehmen.
Die Einwohner des US-Bundesstaates Massachusetts werden im November 2016 über die Bewerbung der Ostküstenmetropole abstimmen. Zuletzt war die Zustimmung in der Bevölkerung merklich zurückgegangen. Das USOC hatte bereits erklärt, dass die Kampagne mehr Personen mit sportlichem Hintergrund benötige.
Kritik an Bauunternehmer Fish
Bauunternehmer Fish wird von den Gegnern unter anderem vorgeworfen, sich im Falle eines Olympia-Zuschlags an der Ausrichtung der Spiele bereichern zu wollen. So sagte der führende Olympia-Gener Evan Falchuk dem Abendblatt, niemand glaube den Beteuerungen Fishs, die Spiele nur aus dem edlen Motiv heraus, der Stadt und nachfolgenden Generationen eine bessere Zukunft zu geben, nach Boston holen zu wollen.
„Er hat zwar erklärt, sich mit seiner Firma Suffolk nicht für olympische Bauprojekte zu bewerben. Aber wenn andere Firmen für Olympia bauen, bleiben für Suffolk genug andere Projekte übrig", sagte Falchuk.
Hamburg-Referendum am 29. November
Neben Hamburg und Boston gehen nach derzeitigem Stand auch Rom und Paris ins Olympiarennen. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) vergibt die Spiele im Jahr 2017. Bis dahin muss auch in Hamburg die Bevölkerung der Bewerbung noch zustimmen. Das entsprechende Referendum wird voraussichtlich am 29. November durchgeführt. (sid/HA)
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.