Joachim Löw rechnet mit einer längeren Umbruch-Phase in der deutschen Nationalmannschaft. Auf die gegenwärtigen Personalprobleme reagiert der Bundestrainer gelassen.
Frankfurt. Joachim Löw geht nach den Rücktritten der langjährigen Leistungsträger Philipp Lahm, Per Mertesacker und Miroslav Klose noch von einer längeren Umbruch-Phase in der deutschen Nationalmannschaft aus. „Eine WM-Teilnahme, noch dazu bis ins Finale, bringt natürlich einige Herausforderungen für die Zeit danach mit sich“, betonte der DFB-Coach in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview auf der Homepage des Fußball-Weltverbandes Fifa.
„Auf einigen Positionen haben wir schon auch Probleme. 'Wie Sand am Meer', wie oft zu hören ist, gibt es auch bei uns keine Weltklasse-Spieler. Aber wir haben einige außergewöhnliche Talente“, sagte Löw. Zudem hätten viele seiner Spieler ihr Leistungslimit auch mit dem WM-Titel noch nicht überschritten.
Mit den gegenwärtigen Personalproblemen hatte der Bundestrainer gerechnet. „Nach einer WM, die kräfteraubend für alle Spieler ist, gibt es immer mal Situationen, bei denen Spieler kurzfristig ausfallen, weil sie sich verletzen. Von daher bin ich nun in den Monaten Oktober und November auf Wechsel eingestellt“, sagte Löw.
Der Bundestrainer bangt vor dem EM-Qualifikationsspiel am Sonnabend (20.45 Uhr/RTL) in Warschau gegen Polen um den Einsatz von Weltmeister Mesut Özil. Der England-Legionär vom FC Arsenal klagt über massive Kniebeschwerden und hat den Treffpunkt der DFB-Auswahl in Frankfurt in Richtung München verlassen. Dort wird er sich bei Nationalmannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt einer Kernspin-Untersuchung unterziehen. Özil hatte bereits am Dienstag nicht am Training teilnehmen können. Am Mittwoch fehlte zudem André Schürrle (FC Chelsea), der im Mannschaftshotel individuell trainierte.