Drei Tage nach seinem 28. Geburtstag deklassierte der topgesetzte Spanier im Halbfinale Wimbledonsieger Andy Murray mit 6:3, 6:2, 6:1. Djokovic besiegte Ernests Gulbis aus Lettland.
Paris. Rekordsieger Rafael Nadal steht nach einer Demonstration der eigenen Stärke im Finale von Paris und greift am Sonntag nach seinem neunten French-Open-Titel. Drei Tage nach seinem 28. Geburtstag deklassierte der topgesetzte Spanier im Halbfinale Wimbledonsieger Andy Murray (Großbritannien/Nr. 7) mit 6:3, 6:2, 6:1.
„Das ist sehr emotional für mich, einfach unglaublich, wieder im Endspiel zu sein“, sagte Nadal, der in 1:40 Stunden Spielzeit keine einzige Breakchance des Schotten zuließ und ihn zeitweise vorführte. Für den Branchenführer war es in Roland Garros der 34. Sieg in Folge und der 65. Erfolg im 66. Match seit seinem Debüt 2005.
Im Finale am Sonntag (15.00 Uhr/Eurosport) trifft der 13-malige Grand-Slam-Sieger auf den Weltranglistenzweiten Novak Djokovic. Der serbische Schützling von Boris Becker hatte sich zuvor mit 6:3, 6:3, 3:6, 6:3 gegen Federer-Bezwinger Ernests Gulbis (Lettland/Nr. 18) durchgesetzt, dabei allerdings einige körperliche Schwächen gezeigt.
„Gegen Novak zu spielen, ist immer eine große Herausforderung“, sagte Nadal nach seinem Match, „er hat mich zuletzt ein paar Mal geschlagen, aber ich habe mich seit Rom verbessert“. Beim Masters in der Ewigen Stadt hatte Djokovic Dauerrivale Nadal im Endspiel bezwungen. Insgesamt 41 Mal (22:19 für Nadal) standen sich die beiden dominierenden Spieler der vergangenen Jahre bislang gegenüber.
Sollte Nadal, der beim bedeutendsten Sandplatzturnier mit acht Titeln bereits Rekordsieger ist, am Wochenende seinen neunten French-Open-Coup besiegeln, hätte er den nächsten Rekord in Reichweite. Es wäre sein 45. Sandplatztitel im Einzel. Nur der Argentinier Guillermo Vilas (46 Titel) steht in dieser Statistik noch knapp vor dem Linkshänder von der Sonneninsel Mallorca.
Djokovic hat Mühe mit Gulbis
Novak Djokovic steht zum zweiten Mal im Endspiel der French Open und ist nur noch einen Sieg von seinem ersten Paris-Coup entfernt. Der Serbe setzte sich im Halbfinale 6:3, 6:3, 3:6, 6:3 gegen Ernests Gulbis (Lettland/Nr. 18) durch und darf weiter auf den Sprung zurück auf den Tennis-Thron hoffen.
Nach 2:34 Stunden verwandelte der 27 Jahre alte Djokovic vor rund 8000 Zuschauern auf dem Court Philippe Chatrier seinen ersten Matchball gegen den zwei Jahre jüngeren Gulbis, den er aus gemeinsamen Junioren-Tagen in der Münchner Akademie von Niki Pilic bestens kennt. In der Box strahlte Coach Boris Becker und spendete dem Weltranglistenzweiten Beifall, obwohl dieser vor lauter Frust im dritten Satz sein Racket zertrümmert und eine Warnung erhalten hatte.
Im Finale am Sonntag trifft Djokovic auf den topgesetzten Titelverteidiger Rafael Nadal aus Spanien oder auf Wimbledonsieger Andy Murray aus Großbritannien. Sollte Nadal seinen neunten French-Open-Erfolg verpassen, würde Djokovic am Montag erstmals seit dem 6. Oktober 2013 wieder auf Platz eins des ATP-Rankings stehen.
Der Triumph in Roland Garros fehlt dem an Position zwei gesetzten Djokovic noch in seinem Grand-Slam-Portfolio. Die Australian Open hat der werdende Vater bereits viermal gewonnen (2008, 2011, 2012, 2013), Wimbledon (2011) und die US Open (2011) jeweils einmal. Bereits 2012 hatte der „Djoker“, der im vergangenen Dezember Becker in sein Team holte, im Finale von Paris gestanden, dann aber gegen Sandplatzkönig Nadal in vier Sätzen verloren.
1,65 Millionen Euro für den Sieger
Auf den Sieger und die Siegerin des mit insgesamt 23,97 Millionen Euro dotierten Sandplatzturniers wartet ein Preisgeld in Höhe von 1,65 Millionen Euro. Im Frauen-Finale stehen sich am Samstag am Bois de Boulogne Maria Scharapowa (Russland/Nr. 7) und die Rumänin Simona Halep (Nr. 4) gegenüber, die am Donnerstag im Halbfinale Andrea Petkovic (Darmstadt/Nr. 28) ausgeschaltet hatte.