Am 16. Juni soll Deutschland im Stadion in Salvador gegen Portugal spielen - noch ist die Sicherheitslage bedenklich. Wegen Polizeistreiks gab es Tote und Plünderungen.
Salvador da Bahia. Im ersten WM-Spielort der deutschen Fußball-Nationalmannschaft hat das brasilianische Militär nach Ausschreitungen mit Toten und Plünderungen eingreifen müssen. Mindestens 39 Menschen kamen nach einem Polizeistreik in Salvador da Bahia nach offiziellen Angaben ums Leben. Laut Radioberichten wurden in der Nacht zum Mittwoch (Ortszeit) ein Supermarkt und eine Bank geplündert.
Am 16. Juni trifft die DFB-Auswahl hier auf Portugal. Zu der Partie wird auch Bundeskanzlerin Angela Merkel erwartet. Grund für die schweren Unruhen ist ein Polizeistreik, Präsidentin Dilma Rousseff reagierte mit der Aussendung von 2500 bewaffneten Soldaten und 250 Elitepolizisten.
„Ich habe dies angewiesen, um die Sicherheit der Öffentlichkeit und den Frieden in Bahia zu garantieren“, twitterte Rousseff: „Es ist nicht akzeptabel, dass die Bevölkerung Bahias gefährdet wird.“ Der Sprecher des Regierungsbezirks, Isaac Jorge, erklärte den Streik nach zwei Tagen derweil für beendet. Dieser sei „illegal und nicht vom Gesetz gestützt“ gewesen. Die Forderungen der streikenden Polizisten würden nicht erfüllt.
Salvador da Bahia ist mit rund 2,5 Millionen Einwohnern die drittgrößte Stadt Brasiliens und gilt als eine der gefährlichsten.
Im Großraum Salvador wurde seit Streikbeginn nach örtlichen Medienangaben ein deutlicher Anstieg der Mordrate registriert. Ein Gericht hatte am Donnerstag ein sofortiges Streikende gefordert und mit einer Tagesstrafe von 1,4 Millionen Reais (rund 450.000 Euro) gedroht. Der Beschluss zum Ende des Ausstandes wurde anschließend auf einer Streikversammlung getroffen.