Während Peyton Manning seine Broncos souverän zum Sieg steuerte, lieferten sich die Seahawks gegen die San Francisco 49ers ein bis zur letzten Minute spannendes Duell.
Seattle. Im 48. Super Bowl kommt es zur Endspiel-Premiere. Am 2. Februar stehen sich in New Jersey erstmals die Seattle Seahawks und die Denver Broncos im prestigeträchtigen Finale der National Football League NFL gegenüber. Angeführt von einem starken Peyton Manning gewann Denver daheim sein Halbfinale gegen die New England Patriots mit 26:16 und spielt zum siebten Mal um die Vince Lombardy-Trophy. Anschließend entschied Seattle ein spannendes Spiel gegen Divisions-Rivale San Francisco 49ers mit 23:17 für sich und erreichte nach 2006 wieder das Endspiel.
„Das war ein Mannschaftserfolg. Ich habe mich auf meine Mitspieler verlassen und meinen Teil dazu beigetragen“, meinte Manning. Im 15. Duell mit Patriots-Playmaker Tom Brady war er der klare und verdiente Sieger. Von Beginn an spielte der 37-Jährige souverän, fand immer wieder seine frei stehenden Teamkollegen und wurde von seiner Offense Line bestens abgeschirmt. Hinzu kam, dass die Gästeabwehr den Ausfall von Cornerback Aqib Talib (Knie) zu Beginn des zweiten Viertels nicht kompensieren konnte. Manning nutzte dies konsequent aus, warf immer wieder erfolgreich den zuvor von Talib bestens bewachten Wide Receiver Demaryius Thomas an. Insgesamt brachte er es auf zwei Touchdowns und Pässe für herausragende 400 Yards Raumgewinn.
„Er ist außergewöhnlich gewesen. Was er geleistet hat, ist beispiellos“, lobte Broncos-Trainer John Fox seinen Spielmacher. Einziges Manko: Trotz einer überzeugenden Leistung führte Denver zur Pause nur mit 13:3. Doch gleich den ersten Angriff im zweiten Abschnitt schloss Manning mit einem Touchdown-Pass auf Thomas zum 20:3 ab. „Er ist ein großartiger Sportler und hat großartig gespielt“, betonte Brady. Er hatte zehn der vorherigen 14 Duelle mit Manning für sich entschieden. Diesmal fand New Englands Quarterback jedoch erst im Schlussviertel seinen Rhythmus, als sein Team mit 3:23 hinten lag. „Wir haben uns ein Loch gegraben und es war einfach zu tief, um dort wieder rauszukommen“, so Brady.
Spannend bis zum Schluss war es hingegen in Seattle. Im ersten Durchgang waren die Gäste vor allem dank ihres laufstarken Quarterbacks Colin Kaepernick tonangebend, führten zur Halbzeit aber nur mit 10:3. Unter dem ohrenbetäubenden Jubel der 68.454 Fans setzte Seahawks-Runningback Marshawn Lynch in der 35. Minute zu einem unaufhaltbaren Lauf über 40 Yards an und beendete diesen mit einem Touchdown. Ebenso spektakulär war vier Minuten später Kaepernick, der aus dem Sprung den Ball millimetergenau über 26 Yards in die Arme von Wide Receiver Anquan Boldin warf – 17:10.
Im Schlussviertel zeigte die Seahawks-Verteidigung, warum sie die Beste der Liga ist. Vorne sorgten Jermaine Kearse mit einem Touchdown sowie Kicker Steven Hauschka mit zwei verwandelten Field Goals für eine 23:17-Führung. Die packende Partie war jedoch erst entschieden, als Seattles Richard Sherman 26 Sekunden vor Spielende einen von Kaepernick auf Michael Crabtree gedachten Pass in der Endzone mit der linken Hand unterband und Teamkollege Malcolm Smith den Ball fing. „New York, New York“, hallte es anschließend aus den Stadionlautsprechern.
„Wir wussten, dass es am Ende auf uns Verteidiger ankommen wird“, sagte Cornerback Sherman, der unmittelbar nach Spielende Richtung Zuschauer lief und sich feiern ließ: „Unsere Fans haben sich den Sieg und den Super Bowl verdient.“ Mit Denver und Seattle stehen sich im Endspiel die beste Offensive und die Top-Verteidigung der Liga gegenüber. Sherman: „Das klingt doch nach einem großartigen Duell.“