Bayern München muss in Dortmund auf den französischen Superstar verzichten, doch bei der Klub-WM ist Ribéry nach eigener Aussage wieder fit. In zehn bis 14 Tagen will er wieder auflaufen.

München. Franck Ribéry sieht nach seiner Rippenverletzung die Teilnahme an der Club-WM in einem Monat in Marokko nicht als gefährdet an. „Bis dahin kann ich auf jeden Fall wieder spielen. Ich denke, dass ich in 10 bis 14 Tagen wieder auflaufen kann, zwar mit Schmerzen, aber dann tut es eben ein wenig weh. Da muss ich dann durch“, sagte Ribéry auf der Internetseite des „Kicker“.

Der französische Fußball-Nationalspieler war am Mittwoch mit einer angebrochenen Rippe vom letzten WM-Playoff-Spiel der Equipe tricolore gegen die Ukraine (3:0) nach München zurückgekehrt.

Bayerns Trainer Pep Guardiola sprach am Freitag davon, dass Ribéry „lange“ ausfallen würde. „Ich bin kein Arzt“, sagte der spanische Starcoach. „Wir haben einen Monat bis zum Finale in Marrakesch. Ich hoffe, er kann diesen Wettbewerb spielen.“

Sonderlich beunruhigt schien Guardiola ob des Ausfalls von Ribéry beim Spitzenspiel am Sonnabend bei Borussia Dortmund (18.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) nicht zu sein.

Er sei „traurig für Franck“, meinte er zwar. Zumal der kleine, große Franzose sich jetzt nicht noch ein weiteres Mal auf höchstem Niveau für die unter seltsamen Umständen verlängerte Wahl zum Weltfußballer in Szene setzen kann. Sein Coach fügte allerdings an: „Ich hasse Entschuldigungen!“ Gegen Dortmund und wen auch immer sonst müsse es auch ohne Ribéry gehen, sollte das heißen.

Ribéry, das gab aber auch Guardiola zu, sei „vielleicht wichtiger als die anderen“ Ausfälle auf beiden Seiten beim Duell der deutschen Fußball-Giganten. „Aber ich bin mir sehr sicher, die Aufstellung von Dortmund wird Riesenqualität haben.“ Und seine selbstverständlich auch. Mario Götze, bis vergangenen Sommer zwölf Jahre lang Borusse, muss anstelle von Ribéry vor die Gelbe Wand, Dortmunds Südtribüne. Eine Schwächung? Naja. Zudem rückt Arjen Robben als eigentlicher Ribéry-Ersatz von rechts wohl auf die linke Seite. Eine Schwächung? Wohl kaum. Zumal Robben gegen den BVB zuletzt besonders heiß lief.

BVB ein besonderer Gegner für Robben

„Der Hunger ist groß“, sagte er am Donnerstag mit Blick auf das Spitzenspiel. Robben und der BVB - das ist eine Geschichte voller Dramen und Epen. Zunächst: Drama! Am 11. April 2011 verschießt er im Westfalenstadion einen an ihm selbst verursachten Elfmeter, die Borussia gewinnt 1:0 - und wird später deutscher Meister. Dann: Die Heldengeschichte, Teil I. Ende Februar dieses Jahres schießt Robben die Bayern gegen Dortmund mit seinem Treffer zum 1:0-Endstand ins Halbfinale des DFB-Pokals. Und, drei Monate später in Wembley, Teil II, die Krönung: Robben bereitet im Champions-League-Finale das 1:0 vor und erzielt das titelbringende 2:1 selbst. Ekstase!

Beim letzten Duell im Supercup Ende Juli traf Robben sogar zwei Mal - die Bayern aber verloren 2:4. Übrigens ohne Ribéry. Der klagt wegen seiner Blessur derzeit über größere Schmerzen. Sicher könnte er unter Schmerzmitteln am Mittwoch in der Champions League bei ZSKA Moskau wieder spielen, aber die Bayern sind ja bereits qualifiziert für das Achtelfinale. Danach wartet noch Manchester City, und in der Bundesliga kommen die Gegner Braunschweig, Bremen und Hamburg - ein Programm, das nach anstrengenden Wochen Schonung für Ribéry erlaubt.

In Dortmund allerdings dürfte er den Bayern schmerzlich fehlen - auch wenn Guardiola das herunterspielt. „Wir sind besser“, sagte der Trainer mit Blick auf den Supercup vor vier Monaten, „weil wir uns besser kennengelernt haben“. In diesem Spiel habe er aber auch gelernt, dass die Borussia „eine sehr gute Mannschaft“ habe, im Umschaltspiel sogar „die beste Mannschaft der Welt“ sei, wie er ausführte: „Wenn wir sie laufen lassen - keine Chance für uns, keine Chance. Da sind sie besser.“

Angst aber kenne er nicht. Guardiola schien das Wort nie gehört zu haben. „Angst? Was ist Angst?“, fragte er und ließ es sich von Mediendirektor Markus Hörwick erklären. Dann meinte er: „Wenn du spielst mit Ängst, ohne Mut - drei Punkte BVB.“