Meier erzielte einen Doppelpack und stößt das Tor zur Europa League für Eintracht Frankfurt ganz weit auf. Der VfB muss nach dem 1:2 in Rijeka hingegen um die Gruppenphase zittern.

Rijeka/Baku. Der VfB Stuttgart muss kräftig zittern, Eintracht Frankfurt steht vor dem Einzug in die Gruppenphase: Nach ihren Fehlstarts in der Fußball-Bundesliga hat von den beiden deutschen Teilnehmern an den Playoffs zur Europa League nur die Eintracht Wiedergutmachung betrieben. Die Hessen können nach dem 2:0 (1:0) im Hinspiel bei FK Karabach Agdam in Aserbaidschan für die Gruppenphase planen. Alexander Meier avancierte mit seinen beiden Treffern zum Matchwinner (6. und 75.).

Stuttgart, in die Liga ebenso wie Frankfurt mit zwei Niederlagen gestartet, musste sich beim kroatischen Vertreter HNK Rijeka mit 1:2 (0:0) geschlagen geben. Nach den Gegentreffern durch den Ex-Nürnberger Leon Benko (74.) und Zoran Kvrzic (87.) stehen die Schwaben vor dem Rückspiel am 29. August gewaltig unter Druck. VfB-Torjäger Vedad Ibisevic verbesserte in der 89. Minute aber die Ausgangssituation der Stuttgarter, die viele Torchancen ungenutzt ließen. „Das Tor hält uns am Leben. Wenn wir zu Hause zu Null spielen, bin ich guter Dinge, dass wir weiterkommen“, sagte Mittelfeldspieler Christian Gentner.

Der VfB hatte große Anlaufschwierigkeiten und legte zunächst die Verunsicherung aus den beiden Niederlagen zum Ligastart nicht ab. Rijeka beschäftigte den fünfmaligen deutschen Meister gehörig – unterstützt von heißblütigen Fans im mit gut 10.000 Zuschauern ausverkauften Kantrida-Stadion.

Harnik scheitert am Pfosten

Rijekas Torjäger Benko (6.) hatte die Führung auf dem Fuß, doch VfB-Torwart Sven Ulreich verhinderte den Rückstand mit einem großartigen Reflex. Cacau (7.) antwortete praktisch im Gegenzug, scheiterte aber ebenso. In der Folge kamen beide Teams kaum noch zu klaren Torchancen. Erst ein Distanzschuss von Martin Harnik (28.) an den Außenpfosten sorgte für Aufregung.

Auch nach dem Wechsel fehlten in der VfB-Offensive weiterhin zündende Ideen. Immer wieder unterbrachen Unkonzentriertheiten oder Fehlabspiele im Ansatz verheißungsvolle Angriffe. Ein Schlenzer von Moritz Leitner (67.) blieb bis in die Schlussphase die gefährlichste Aktion. Dann entwischte Benko der VfB-Abwehr. Der eingewechselte Alexandru Maxim (82.) vergab zunächst die große Ausgleichschance, ehe in der hektischen Schlussphase noch zwei Treffer fielen.

„Wir sind noch nicht durch“

Die überlegene Eintracht hatte vor 31.000 Zuschauern im erstmals ausverkauften Tofik-Bachramow-Stadion in Ersatz-Kapitän Meier ihren besten Mann. Die Hessen feierten damit nach knapp sieben Jahren Europacup-Abstinenz ein erfolgreiches Comeback.

„Insgesamt war das ein mehr als ordentlicher Auftritt, ein Aufwärtstrend war klar erkennbar. Das Ergebnis ist eine gute Grundlage für das Rückspiel, aber wir sind noch nicht durch“, sagte Matchwinner Meier. Ähnlich sah es Trainer Armin Veh. „Meine Mannschaft hat von Beginn an sehr konzentriert und diszipliniert gespielt“, äußerte der Coach: „Alles in allem war das in Ordnung.“

Das Rückspiel in der Frankfurter Arena findet am kommenden Donnerstag statt – es wird die 85. internationale Partie der Eintracht, die sechs Jahre, acht Monate und neun Tage nicht im Europapokal vertreten war, sein. Zuvor müssen die Hessen, die bei einer Qualifikation für die Gruppenphase mit Einnahmen in Höhe von fünf Millionen Euro rechnen dürfen, im nächsten Punktspiel am Sonntag bei Eintracht Braunschweig antreten.

Meier glänzt mit Doppelpack

Die Frankfurter, die ohne Neuzugang Vaclav Kadlec (erst in der Gruppenphase spielberechtigt), Kapitän Pirmin Schwegler und Sebastian Jung auskommen mussten, bestimmten über weite Strecken das Geschehen auf dem schwer bespielbaren Rasen.

Die knapp 600 Eintracht-Anhänger, die die 3500 Kilometer lange Reise auf sich genommen hatten, mussten nur knapp sechs Minuten auf die Führung ihres Teams warten. Nach Zuspiel von Stefano Celozzi vollstreckte Meier sehenswert per Direktabnahme. Nach einigen vergebenen Möglichkeiten der Eintracht kamen die Gastgeber Mitte der zweiten Halbzeit besser ins Spiel. Meier sorgte mit seinem zweiten Treffer kurz darauf aber wieder für Ruhe. Pech hatten die Gastgeber allerdings bei einem Lattentreffer von Wugar Nadirow (84.).