Novak Djokovic und Juan Martin del Potro stellten einen neuen Wimbledon-Rekord auf. Andy Murray und Jerzy Janowicz mussten eine Zwangspause einlegen. Am Ende setzten sich die beiden Favoriten durch.
London. Der Weltranglisten-Erste Novak Djokovic aus Serbien und Tennis-Olympiasieger Andy Murray stehen im Endspiel des Grand-Slam-Turniers in Wimbledon. Der 26 Jahre alte Schotte setzte sich am Freitag im Halbfinale gegen Jerzy Janowicz aus Polen mit 6:7 (2:7), 6:4, 6:4, 6:3 durch. Die Partie wurde nach dem dritten Satz für etwa eine halbe Stunde unterbrochen, um wegen der drohenden Dunkelheit das Dach über dem Centre Court zu schließen.
Djokovic hatte zuvor den Argentinier Juan Martin del Potro im längsten Halbfinale der Wimbledon-Geschichte in fünf Sätzen über 4:43 Stunden mit 7:5, 4:6, 7:6 (7:2), 6:7 (6:8), 6:3 bezwungen. Vor dem Endspiel am Sonntag (15 Uhr MESZ auf Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) spricht die Bilanz im direkten Vergleich mit 11:7 für Djokovic. Zuletzt gewann der Serbe im Finale der Australian Open gegen Murray.
Das einzige Duell auf Rasen entschied allerdings Murray im vergangenen Jahr im Halbfinale der Olympischen Spiele auf der Wimbledon-Anlage für sich. Er wäre der erste britische Sieger bei dem Rasenklassiker seit Fred Perry 1936.
Djokovic strebt seinen zweiten Wimbledon-Titel und seinen insgesamt siebten Grand-Slam-Titel an. „Es war eines der besten Matches, an dem ich je teilnehmen durfte“, sagte er nach dem hochklassigen Match gegen den US-Open-Sieger von 2009.
Sie überboten das bis dahin längste Halbfinale zwischen Boris Becker und Ivan Lendl im Jahr 1989 deutlich. Der heutige BBC-Kommentator und der aktuelle Coach von Andy Murray hatten sich damals 4:01 Stunden gegenübergestanden.
Auch das zweite Halbfinale des Tages bot den Zuschauern auf dem Centre Court beste Unterhaltung – zunächst ganz und gar nicht nach dem Geschmack der heimischen Fans. Der erste Pole in einem Grand-Slam-Halbfinale entschied den Tiebreak des ersten Satzes für sich.
Murray aber zeigte sich wie schon im Viertelfinale gegen den Spanier Fernando Verdasco, als er einen 0:2-Satzrückstand noch aufholte, nicht geschockt. Die Sätze zwei und drei entschied er jeweils mit 6:4 für sich. Als anschließend wegen der drohenden Dunkelheit das Dach über dem Platz geschlossen wurde, schimpfte Murray wild und versuchte, die Schiedsrichter umzustimmen.
„Es ist ein Turnier, das draußen gespielt wird. Wir könnten noch mindestens 45 Minuten spielen“, ereiferte sich der Schotte. Doch auch nach der rund halbstündigen Unterbrechung fand der US-Open-Sieger wieder zu seinem Rhythmus und machte den Sieg perfekt. „Ich war gut drin im Match und hatte schon ein bisschen Sorge. Ich habe geduscht, mich vorbereitet und neu konzentriert“, berichtete Murray.