Borussia Dortmund will offenbar den FC Bayern mit den eigenen Waffen schlagen und nun ebenfalls Spieler des Rivalen abwerben. Dadurch könnte auch der Lewandowski-Poker zum Ende kommen.
Hamburg. Bahnt sich da etwa ein Mega-Tausch innerhalb der Bundesliga an? Nach Informationen der Sport Bild würde Borussia Dortmund im Poker um Stürmerstar Robert Lewandowski (24) einlenken, wenn im Gegenzug Mario Mandzukic (27) oder Xherdan Shaqiri (21) zu den Westfalen wechselt.
Hintergrund: Seit Monaten wird über einen Wechsel von Lewandowski zum FC Bayern spekuliert. Laut übereinstimmenden Medienberichten ist sich der Pole mit den Münchnern bereits einig, es geht nur noch um die Ablösesumme. Und genau das ist bislang der Knackpunkt. Der BVB will seinen Top-Torjäger um jeden Preis halten und würde sogar auf eine Ablösesumme verzichten. Auch wenn Lewandowski dann mit Vertragsende im Sommer 2014 ablösefrei wechseln könnte.
Seine zwei Berater forcieren ebenfalls seit Monaten einen Wechsel ihres Schützlings zum deutschen Rekordmeister. Nach dem Champions-League-Triumph über den BVB brachte Bayern-Trainer Jupp Heynckes auf der Pressekonferenz zusätzliche Brisanz in den Transferpoker. „Mario Götze kommt, und Robert Lewandowski lässt ja auch nicht mehr lange auf sich warten“, sagte der 68-Jährige.
Dortmund reagierte anschließend gereizt auf die Aussagen des Trainer-Oldies. „Ich habe Jupp Heynckes gratuliert, und das kam aus ganzem Herzen“, sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke: „Aber er sollte sich lieber darum kümmern, seine Mannschaft für das Pokalfinale gegen den VfB Stuttgart einzustellen.“ Außerdem monierten die Westfalen, dass ihnen bislang kein Angebot für Lewandowski vorliege.
Hinter den Kulissen beschäftigt sich die Borussia jedoch durchaus mit einem Abgang ihres Top-Torjägers. Zuletzt wurden die BVB-Bosse häufig in ganz Europa beim Scouten nach Angreifern von internationalem Spitzenformat gesichtet. Doch nun könnte ein Transfer innerhalb der Bundesliga den Wechsel von Lewandowski zum FC Bayern ermöglichen.
Bei der Suche nach einem Ersatz für den bereits nach München abgewanderten Mario Götze ist Dortmund auf Shaqiri aufmerksam geworden. Als Lewandowski-Ersatz stünde Mandzukic ganz oben auf der Liste, wie die Sport Bild berichtet. Beide stehen noch beim FC Bayern unter Vertrag. Doch wenn nach Götze auch Lewandowski nach München wechselt, droht sowohl dem Schweizer als auch dem Kroaten die Ersatzbank.
Shaqiri würde perfekt ins Dortmunder System passen. Der dribbelstarke Offensivspieler gilt als läuferisch und kämpferisch stark. Außerdem verfügt das Top-Talent über eine exzellente Technik und Spielübersicht. Jürgen Klopp will Shaqiri, der diese Saison in seinen Einsätzen stets überzeugte, zum Bundesliga-Star formen. Doch Gleiches hat auch der künftige Bayern-Coach Pep Guardiola vor. Ob der Spanier dem kleinen Wirbelwind die Freigabe zum großen Konkurrenten erteilt, ist eher unwahrscheinlich.
Ähnlich sieht die Situation bei Mandzukic aus. Die Bayern wollen auch nächstes Jahr mit mindestens zwei Top-Stürmern in die Saison gehen. Die Bosse favorisieren dabei die Kombination Lewandowski/Mandzukic. Der Kroate ist dafür bekannt, sich dem Konkurrenzkampf zu stellen und nicht davonzulaufen. Schon vergangenen Sommer galt Mandzukic nach seinem Wechsel vom VfL Wolfsburg an die Isar eher als Ersatzstürmer hinter Tormaschine Mario Gomez. Doch die Nummer neun des FC Bayern sollte sich durchsetzen. Mit seinem Tor im Champions-League-Finale hat sich seine Situation nicht unbedingt verschlechtert.
Mandzukic oder Shaqiri, oder doch ein anderer europäischer Top-Star? Klopp kündigt nach dem Transfer von Abwehrspieler Sokratis (24) weitere spektakuläre Verpflichtungen an. „Ich will jetzt nicht über die Anzahl reden, aber wir arbeiten dran. Ich kann versprechen, dass am Ende alles gut wird. In den nächsten Tagen und Wochen wird einiges passieren“, sagte der Coach des Fußball-Vizemeisters im Interview mit der Bild-Zeitung. Die Maßnahmen des BVB will er als Veränderungen, nicht als Umbruch verstanden wissen.
„Ich habe gelesen, dass uns die schwierigste Saison bevorsteht. Die These empfinde ich als unsinnig. Weil wir eine so große Qualität und Basis haben. Ich bin da ziemlich positiv. Wir bauen eine neue Mannschaft. Eine neue Pressing-Maschine. Dann gucken wir, was wir aus dieser Saison wieder rauspressen können“, sagte der 45-Jährige.
Dortmund soll außerdem die Fühler nach Bayerns Edel-Reservist Claudio Pizarro (34) ausgestreckt haben. An dem Peruaner soll allerdings auch Revier-Rivale Schalke 04 interessiert sein, die kürzlich erst Innenverteidiger Felipe Santana (27) vom BVB loseisen konnten.