Peter Neururer feierte beim VfL Bochum ein perfektes Trainer-Comeback. Der 1. FC Köln lässt im Aufstiegsrennen indes nicht locker. Die Geißböcke siegen in letzter Sekunde und erobern vorläufig Rang drei.

München. Nachsitzen für Hertha BSC, neue Hoffnung für den 1. FC Köln: Dank eines Treffers in der Nachspielzeit in bester BVB-Manier haben die Geißböcke ihre Aufstiegsambitionen in der 2. Fußball-Bundesliga untermauert und zumindest bis Montag Rang drei zurückerobert. Der Bundesliga-Absteiger bezwang am Sonntag den VfR Aalen mit 1:0 (0:0) und legte damit im Rennen um Platz drei nach. Grund zum Feiern hatte auch Peter Neururer bei seinem Trainer-Comeback: Mit seinem Herzensverein VfL Bochum gewann er bei Energie Cottbus mit 2:0 (0:0) und verließ zunächst die Abstiegsränge.

Eine Woche nach dem 0:3 bei Konkurrent 1. FC Kaiserslautern zeigte sich Köln gut erholt. Druckvoll agierten die Hausherren, allein Zählbares wollte lange nicht herausspringen. Doch kurz vor Schluss fasste sich Kacper Przybylko (90+3. Minute) ein Herz und sorgte für den späten Sprung auf Rang drei. „Das sind so Herztodspiele“, sagte Kölns Coach Holger Stanislawski. „So ist Fußball zum Ende der Saison.“ Allerdings kann Lautern am Montag bei Ergebirge Aue schon mit einem Punkt zurück auf den begehrten Platz rücken.

Jubeln konnte auch Neururer, der mit dem VfL nach zuletzt vier Pleiten auf Anhieb erfolgreich war. Energie-Profi Ivica Banovic brachte mit einem Eigentor die Gäste in Front (49.), Zlatko Dedic machte (90.+2) alles klar. „Heute waren drei Punkte sehr, sehr wichtig“, sagte Neururer, der mit dem Revier-Club erst einmal wieder das rettende Ufer eroberte. Allerdings konnte auch Bochums härtester Konkurrent Dynamo Dresden beim 0:0 bei Union Berlin punkten. Kaum noch Hoffnung gibt es für Schlusslicht Jahn Regensburg, das nach Gelb-Rot für Sebastian Nachreiner (52.) immerhin ein 0:0 beim SC Paderborn ertrotzte.

Ganz oben thront weiter Hertha BSC, auch wenn es am Wochenende noch nicht für den Aufstieg reichte. „Es gibt keine Vorkehrungen“, hatte vor dem Auftritt in Ingolstadt Sport-Geschäftsführer Michael Preetz betont. Das war auch gut so: Behäbig präsentierte sich der Spitzenreiter und ließ offensiv wie defensiv vieles vermissen. Nach dem frühen Treffer durch Ingolstadts Caiuby (14.) konnte Änis Ben-Hatira aber noch zum 1:1 ausgleichen (64.).

So könnte es kommen, wie es sich Coach Jos Luhukay schon zuvor gewünscht hatte. „Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass es zu Hause besonders schön ist, aufzusteigen“, hatte der Trainer betont. „Jetzt freuen wir uns auf den nächsten Spieltag, an dem wir im eigenen Stadion den Aufstieg perfekt machen können.“

Kaum noch Aufstiegszweifel gibt es auch bei Eintracht Braunschweig. Vier Tage nach dem 0:3 bei Hertha BSC gewannen die Niedersachsen durch zwei Tore von Domi Kumbela sowie einem Treffer von Rückkehrer Dennis Kruppke beim SV Sandhausen 3:1. „Es freut mich für die Mannschaft, insbesondere nach dem Spiel bei Hertha BSC, wo sie bei uns in Braunschweig mit einer unglaublichen Häme überschüttet worden ist“, sagte Trainer Torsten Lieberknecht. „Das war unfassbar. Wir haben die passende Antwort auf dem Platz gegeben.“

Endgültig aus dem Rennen um Platz drei verabschiedete sich wohl 1860 München. Die „Löwen“, bei denen neuer Zoff mit Investor Hasan Ismaik alles Sportliche überschattet, unterlagen beim FC St. Pauli 1:3. „Mit dieser Niederlage dürfte die Sache endgültig vorbei sein“, sagte „Löwen“-Coach Alexander Schmidt. Nur noch minimale Chancen auf Rang drei hat der FSV Frankfurt nach dem 1:1 gegen den MSV Duisburg.