Dem Olympiasieger von 2008 war in London die 196-Kilo-Hantel auf Nacken und Schulter gekracht. Nun hat er mit den Folgen zu kämpfen.
Berlin. Auch zwei Wochen nach seinem lebensgefährlichen Unfall bei den Olympischen Spielen hat Matthias Steiner immer noch Schmerzen. Deutschlands bester Gewichtheber ist derzeit im Urlaub und kuriert seine Verletzungen aus, die er sich bei den London-Spielen zugezogen hatte. „Das muss ausheilen. Im Moment kann er wenig Reha machen“, sagte Bundestrainer Frank Mantek. „Er hat immer noch Schmerzen, weil sein Brustbein geprellt war.“
Matthias Steiner und der Horrorunfall: Keine bleibenden Schäden
Dem Olympiasieger von Peking war beim zweiten Versuch im Reißen die 196-Kilo-Hantel auf Nacken und Schulter gekracht. Dabei hat er laut Mannschaftsarzt Helmut Schreiber eine Bandverletzung an der Halswirbelsäule, eine Prellung des Brustbeins und eine Muskelzerrung im Bereich der Brustwirbelsäule erlitten. „Ich denke, in drei, vier Wochen werden wir ein klareres Bild haben“, sagte Mantek. Steiner hatte bereits am Tag nach dem Zwischenfall erklärt, seine Karriere fortsetzen zu wollen: „Es gibt keinen Grund, aufzuhören.“
Bei diversen TV-Auftritten versucht der 150-Kilo-Hüne derzeit, seinen Schock von London zu verarbeiten. In der „Sport Bild“ bekräftigt er unterdessen seine harte Kritik an der undurchsichtigen Anti-Doping-Politik des Weltverbandes IWF. „Hier wird mir zu viel weggeschaut und verharmlost“, sagte Steiner und prangerte die ungleichen Bedingungen in seiner Sportart an: „Ich habe es mit Sportlern aus Nationen zu tun, wo – wie soll ich sagen – der Weg zur Leistung mitunter ein anderer zu sein scheint als bei uns.“ (dpa)