Am fünften Spieltag der Champions League empfängt der AC Mailand den FC Barcelona. Es geht um den Sieg in Gruppe H.

AC Mailand - FC Barcelona 2:3

Herzlich willkommen zum Liveticker auf abendblatt.de

Wenn der AC Mailand (8 Punkte) und der FC Barcelona (10) heute im entscheidenden Duell um den Sieg in der Champions-League-Gruppe H aufeinandertreffen, schaut die gesamte Fußball-Welt zu. Es ist das Duell der erfolgreichsten Mannschaften in der Königsklasse in den vergangenen zehn Jahren. Milan gewann in den Jahren 2003 und 2007 den Titel, Barca war gleich dreimal erfolgreich (2006, 2009, 2011). Für das Achtelfinale sind beide Team bereits qualifiziert, heute geht es um den Gruppensieg und um viel Prestige. Im Blickpunkt steht auch der Schwede Zlatan Ibrahimovic, der einst bei Barca stürmte und jetzt bei Milan sein Geld verdient. Ob das "Enfant terrible" heute gegen seinen Ex-Verein in Erscheinung tritt, erfahren Sie hier im Liveticker.

AC Mailand: Christian Abbiati - Ignazio Abate, Alessandro Nesta, Thiago Silva, Gianluca Zambrotta - Mark van Bommel, Alberto Aquilani - Kevin-Prince Boateng, Clarence Seedorf, Robinho - Zlatan Ibrahimovic

FC Barcelona: Víctor Valdés - Carles Puyol, Sergio Busquets, Javier Mascherano, Eric Abidal - Thiago Alcántara, Xavi, Seydou Keita - Francesc Fábregas, Lionel Messi, David Villa

Schiedsrichter: Wolfgang Stark

Tore: 0:1 Xavi (14.) , 1:1 Ibrahimovic (20.) , 1:2 Messi (31./FE), 2:2 Boateng (54.) , 2:3 Xavi (63.)

Milan gegen Barca oder: Ibrahimovic gegen Guardiola

Zlatan Ibrahimovic besitzt ein gewaltiges Ego, vor knapp anderthalb Jahren ging sogar der große FC Barcelona in die Knie. Als der 75-Millionen-Euro-Transfer sein Reservistendasein beim spanischen Top-Klub nach nur einer Saison wieder beenden und vor Trainer Josep Guardiola die Flucht ergreifen wollte, soll er den Widerstand des Klubvorstands mit einem unschlagbaren Verkaufsargument gebrochen haben: „Sonst schmiere ich dem Trainer eine, ich mache das vor der Presse.“

Zu öffentlichen Gewaltausbrüchen ist es damals nicht gekommen, vorsichtshalber wurde Ibrahimovic aber zunächst an den AC Mailand ausgeliehen, später dann an die Rossoneri für 24 Millionen Euro verscherbelt. Am Mittwoch „feiern“ Ibrahimovic und Guardiola nun ein Wiedersehen, wenn Milan (8 Punkte) und Barca (10) im wohl entscheidenden Duell (20.45 Uhr/Sky) um den Sieg in der Champions-League-Gruppe H aufeinandertreffen. Besonders freundlich dürfte die Begegnung nach dem eher unglücklichen Spanien-Abenteuer des Schweden aber nicht ausfallen, vor allem nicht nach seinen jüngsten Enthüllungen.

Weil Guardiola ihn im Mai 2010 im Ligaspiel beim FC Villarreal (4:1) 85 Minuten lang auf der Bank schmoren ließ, sei er „augerastet“ und habe seinen Trainer aufs Übelste beleidigt, schreibt Ibrahimovic in seiner vor Kurzem erschienenen Autobiografie. „Du hast keine Eier“ und „Du scheißt Dir vor Mourinho (Trainer von Real Madrid, d. Red.) die Hosen voll“, sind noch die nettesten Beschimpfungen, von denen Ibrahimovic in dem Werk mit dem Titel „Jag är Zlatan Ibrahimovic“ („Ich bin Zlatan Ibrahimovic“) berichtet.

Die Äußerungen, die schwedische Boulevardzeitungen aus der Mitte November erschienenen Autobiografie in Vorabauszügen druckten, sorgten in Spanien für mächtigen Wirbel. Der populäre und stets zurückhaltende Guardiola selbst schwieg zwar eisern, doch unkommentiert ließ der FC Barcelona die Sache nicht. Barcas Vizepräsident Carles Vilarrubi urteilte im TV-Sender RAC 1 über Ibrahimovics Erstlingswerk: „Eins kann ich Euch versichern, ein Intellektueller ist dieser Spieler nicht.“

Ibrahimovic dürfte sein ohnehin angekratztes Image südlich der Pyrenäen durch sein Buch nicht unbedingt verbessert haben - viel schlechter konnte es allerdings auch kaum noch werden. Als ihn nach einem Barca-Training einmal eine indiskrete TV-Reporterin nach seiner sexuellen Orientierung fragte, ließ er die Journalistin nicht etwa einfach wortlos stehen. „Komm mit Deiner Schwester in mein Haus, dann siehst du, ob ich schwul bin“, offerierte der Schwede.

Bereits unmittelbar nach seinem Weggang aus Barcelona hatte Ibrahimovic, der in Interviews gerne von sich selbst in der dritten Person redet, Guardiola Feigheit vorgeworfen. Zudem nannte er seine einstigen Mitspieler wie Lionel Messi, Andres Iniesta oder Xavi „Schuljungen“, weil die Ausnahmekönner den Anordnungen Guardiolas „ohne zu protestieren gehorchten“. Und dass es bei Barca verpönt war, mit dem Luxusauto am Trainingsgelände zu erscheinen, störte den inzwischen 30-Jährigen ebenfalls fundamental. Das „geht ihn (Guardiola, d. Red.) nichts an“, ließ Ibrahimovic wissen.

Gott sei Dank ist das Martyrium für alle Beteiligten beendet, bei Milan fühle er sich „wie zu Hause“, sagte Ibrahimovic. Gnädigerweise fand er vor dem Duell am Mittwoch aber auch noch nette Worte für seinen ehemaligen Arbeitgeber. Barcelona sei „ohne jeden Zweifel die beste Mannschaft der Welt“, urteilte Ibrahimovic: „Das wird ein sehr aufregendens, ein fantastisches Spiel.“

Torschützenliste Champions League

6 Tore: Mario Gomez (Bayern München)

5 Tore: Lionel Messi (FC Barcelona)

4 Tore: Alexander Frei (FC Basel), Karim Benzema (Real Madrid), Edinson Cavani (SSC Neapel), Seydou Doumbia (ZSKA Moskau) 3 Tore: Zlatan Ibrahimovic (AC Mailand), Ailton (APOEL Nikosia), Fabian Frei (FC Basel), Hulk (FC Porto), Wayne Rooney (Manchester United), Moussa Sow (OSC Lille), Cristiano Ronaldo (Real Madrid), Roman Schirokow (Zenit St. Petersburg)