Bayer Leverkusen lag zurück und drehte das Spiel gegen den FC Chelsea London. Der Einzug ins Achtelfinale ist damit perfekt.

Bayer Leverkusen - FC Chelsea London 2:1

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Es geht um viel für Bayer Leverkusen am heutigen Abend. Der deutsche Vizemeister hat die Chance, einen großen Schritt Richtung Achtelfinale der Champions League zu machen. Die Werkself liegt mit sechs Punkten aus vier Spielen aktuell auf Platz zwei, zwei Zähler hinter dem heutigen Gegner Chelsea London. Allerdings auch nur einen Punkt vor dem FC Valencia, der zeitgleich gegen Genk spielt. Mit einem Sieg wäre Leverkusen Tabellenführer, bei einer Niederlage droht das Vorrundenaus. Im Blickpunkt steht in der heutigen Partie der ehemalige Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, Michael Ballack. Der "Capitano" spielt gegen seinen Ex-Klub Chelsea, mit dem der 35-Jährige englischer Meister wurde. Ob Bayer mit Ballack die Blues bezwingen kann, erfahren Sie hier im Liveticker.

Leverkusen: Bernd Leno - Gonzalo Castro, Manuel Friedrich, Ömer Toprak, Michal Kadlec - Daniel Schwaab, Simon Rolfes - Lars Bender, Michael Ballack, Sidney Sam - Stefan Kießling

Chelsea: Petr Cech - Branislav Ivanovic, José Bosingwa, John Terry, David Luiz - Raul Meireles, Frank Lampard, Ramires - Juan Mata, Didier Drogba, Daniel Sturridge

Schiedsrichter : Viktor Kassai

Tore : 0:1 Drogba (48.) , 1:1 Derdiyok (73.) , 2:1 Friedrich (90.)

Ballack auch ohne Binde der "Capitano"

Die Kapitänsbinde trägt er nur, wenn Simon Rolfes nicht spielt. Trotzdem ist Michael Ballack auch ohne offizielles Amt längst wieder der „Capitano“ bei Bayer Leverkusen. War er zu Saisonbeginn nicht über die Rolle des Ergänzungsspieler hinausgekommen, ist der 35-Jährige inzwischen zum Anführer der Werkself aufgestiegen – mit Wort und Tat. Seit Wochen ist Ballack, der am Mittwoch mit Bayer auf seinen Ex-Klub FC Chelsea traf, in herausragender Form.

Erst am vergangenen Freitag hatte Ballack die Leverkusener mit seinem Führungstreffer zum 2:0 beim 1. FC Kaiserslautern geführt. Dabei trägt er immer noch ein kleines – nicht zu übersehenes - Handicap mit sich herum: Nach seinem im Spiel beim SC Freiburg erlittenen Nasenbeinbruch muss er weiter eine Gesichtsmaske tragen. Doch an Gefährlichkeit hat der Maskenmann dadurch keineswegs eingebüßt.

Präsent ist Ballack aber nicht nur auf dem Platz, auch als Wortführer übernimmt er zunehmend das Zepter. Vorbei sind die geräuschlosen Zeiten, als er die BayArena in schöner Regelmäßigkeit durch den Hinterausgang verließ. Immer häufiger bezieht der frühere Nationalmannschaftskapitän öffentlich Stellung – und kann dabei durchaus unbequem werden.

„Wir müssen uns intern mehr reiben“, mahnte Ballack jüngst im Interview mit dem Pay-TV-Sender Sky. Bei Bayer sei es teilweise wie im Schlaraffenland für die Spieler. „Es ist toll, für jeden hier zu spielen, aber man muss wissen, dass man was abliefern und gewinnen muss. Dieses Denken muss hier schnell zurück. Ansonsten werden wir uns nicht verbessern und uns nur auf dem 8. oder 9. Platz festsetzen“, monierte Ballack und griff die altbekannte Diskussion vom klassischen Leverkusener Phlegma auf.

Mit ähnlichen Worten hatte einst Bruno Labbadia vor dem Pokalfinale die Verantwortlichen und Spieler verärgert, bei Ballacks Äußerungen gab es dagegen kaum Widerhall. „Er geht voran und darf Kritik äußern“, sagte stattdessen Bayer-Trainer Robin Dutt, der längst eine Allianz mit Ballack geschmiedet hat. Hatte der Coach seinen teuersten Leverkusener Spieler zu Saisonbeginn in schöner Regelmäßigkeit auf die Bank gesetzt, genießt Ballack heute eine Stammplatzgarantie.

Die ordnende Hand von Ballack auf dem Platz ist aber auch dringend nötig. „Wenn es nicht läuft, ist er da und pusht uns. Er ist ein Anführer. Das hilft uns weiter“, sagt Sidney Sam.

Ein Anführer auf Zeit aber offensichtlich. Zum Saisonende läuft sein Vertrag in Leverkusen aus, ein Abschied ist wahrscheinlich. „Derzeit habe ich wenige Überlegungen dahin gehend, dass ich meinen Vertrag verlängern will. Im Moment gehe ich davon aus, dass es meine letzte Saison bei Leverkusen sein wird“, sagte der 98-malige Nationalspieler.

Es dürfte auch eine Frage des Geldes sein, schließlich verdient Ballack gut sechs Millionen Euro pro Jahr bei Bayer – gesponsert vom Konzern. Sportchef Rudi Völler sieht die Diskussionen relativ gelassen: „Wir freuen uns erst einmal, dass er wieder zu alter Form gefunden hat. Und dann schauen wir im Frühjahr mal weiter.“

Ganz aufhören will Ballack freilich nicht. Wenn er gesund bleibe, möchte er noch ein, zwei Jahre auf einem guten Niveau spielen. „Wo das sein wird, werde ich sehen“, ergänzte der Mittelfeldstar. Gut möglich, dass es ihn ins Ausland verschlägt.

Torschützenliste Champions League

6 Tore: Mario Gomez (Bayern München)

5 Tore: Lionel Messi (FC Barcelona)

4 Tore: Alexander Frei (FC Basel), Karim Benzema (Real Madrid), Edinson Cavani (SSC Neapel), Seydou Doumbia (ZSKA Moskau) 3 Tore: Zlatan Ibrahimovic (AC Mailand), Ailton (APOEL Nikosia), Fabian Frei (FC Basel), Hulk (FC Porto), Wayne Rooney (Manchester United), Moussa Sow (OSC Lille), Cristiano Ronaldo (Real Madrid), Roman Schirokow (Zenit St. Petersburg)