Yasuhiro Sonoda trank das Wasser, um die Sicherheit in der Region Fukushima zu beweisen. Das Wasser stammte aus radioaktiven Pfützen.
Tokio. Knapp ein halbes Jahr nach der Atomkatastrophe von Fukushima in Japan gibt es immer wieder kleinere Vorfälle an der beschädigten Atomanlage. Das Vertrauen in die Betreiber und die japanische Politik ist im Keller. Um die Sicherheit im havarierten Atomkraftwerk Fukushima Daiichi zu belegen, hat ein japanischer Parlamentsabgeordneter eine fragwürdige Mutprobe absolviert: Yasuhiro Sonoda trank ein Glas mit Wasser, das aus einer radioaktiven Pfütze entstammt. Sichtlich nervös trat Sonoda vor Medienvertretern aus einem Glas das aus der Anlage entnommene und dekontaminierte Wasser.
Der Politiker habe das Wasser getrunken, da er von den Journalisten immer wieder aufgefordert wurde zu beweisen, dass die Region rund um Fukushima sicher sei. „Ich glaube zwar nicht, dass das die Sicherheit beweisen kann. Der beste Weg wäre es, der Öffentlichkeit Daten vorzulegen“, wurde Yasuhiro Sonoda von der regierenden Demokratischen Partei (DPJ) am Dienstag von japanischen Medien zitiert“.
Das Wasser in dem Glas stammte aus radioaktiven Pfützen im Untergeschoss der Reaktoren Nummer 5 und 6 des zerstörten Atomkraftwerks Fukushima Daiichi. Es wurde in einem Auffangbehälter gesammelt und im Oktober dekontaminiert, wie die Zeitung „Mainichi Shimbun“ meldete. Das Kernkraftwerk war durch ein Erdbeben der Stärke 9,0 und einen Jahrhundert-Tsunami schwer beschädigt worden. Zehntausende Menschen mussten die verstrahlten Gebiete um das AKW verlassen. (dpa/abendblatt.de)