Vor dem Großen Preis von Japan am Sonntag will nur Sebastian Vettel selbst nichts vom WM-Titel hören. Konkurrent Jenson Button ohne Zweifel.
Suzuka. Sebastian Vettel zog noch einmal alle Register: Er mahnte, er warnte, er betonte, "mit beiden Füßen auf dem Boden" zu bleiben. Drei Tage vor dem Großen Preis von Japan in Suzuka (Sonntag, 8 Uhr MESZ/RTL und Sky) spielte der amtierende und fast sicher auch neue Formel-1-Weltmeister das Thema Titelverteidigung erneut mit aller Macht herunter. "Auch wenn viele etwas anderes hören wollen: Solange es noch ein Punkt ist, bleibt es auch noch einer", sagte der Red-Bull-Pilot, schaute schmunzelnd in Richtung Jenson Button und ergänzte: "Wenn mir jemand einen Gefallen tun will, dann soll er Jenson gleich die Treppe runterschubsen."
Solche nicht ernst gemeinte Hilfe hat der 24-Jährige aber gar nicht nötig, um als jüngster zweimaliger Champion in die Geschichtsbücher der Königsklasse einzugehen. In der Fahrerwertung hat der Heppenheimer fünf Rennen vor Saisonende 309 Punkte auf seinem Konto.
Sein Vorsprung auf Button, der als Einziger noch theoretische Chancen auf den Titel hat, beträgt satte 124 Zähler. Wird Vettel mindestens Zehnter oder gewinnt Button nicht, ist die Sache am Sonntag gelaufen - und der Vettel-Fanklub in Heppenheim kann den geplanten Autokorso starten.
Selbst Button zweifelt nicht mehr an einer neuerlichen Vettel-Party. "Es ist großartig, ins Rennen zu gehen und zu wissen, dass Sebastian mir den Titel noch zutraut. Aber er ist vermutlich der Einzige. Ich denke, die Sache ist erledigt", sagte er.
Den Titel hat Button abgehakt, einen Sieg in Suzuka hält der Weltmeister von 2009, der am Mittwoch seinen Vertrag bei McLaren gleich um mehrere Jahre verlängerte, aber zumindest für möglich. "Es würde mir sehr viel bedeuten, hier zu gewinnen. Ob wir schnell genug dafür sind, muss man abwarten", sagte Button.