Der Traditionsklub wartet in der 2. Liga weiter auf den ersten Sieg und zog nun die Reißleine. Auch Co-Trainer Eric van der Luer muss gehen.

Aachen. Alemannia Aachen hat ganz schnell die Konsequenz aus dem blamablen Abschneiden gezogen: Trainer Peter Hyballa muss nach nur sieben Spieltagen der 2. Fußball-Bundesliga gehen. Siegloser Tabellenletzter, lediglich einen Treffer erzielt - die Führung des ehemaligen Erstligisten und Pokalfinalisten sah sich angesichts dieser Misserfolge zum raschen Handeln gezwungen und stellte den 35-Jährigen als ersten Chefcoach des deutschen Profifußballs in der Saison 2011/2012 frei.

„Das Vertrauensverhältnis zwischen Trainerteam und Mannschaft hat in den letzten Wochen stark gelitten. Nach intensiven Gesprächen mit allen Beteiligten glauben wir nicht mehr daran, dass die Basis für einen gemeinsamen sportlichen Erfolg gegeben ist“, wurde Alemannia-Manager Erik Meijer am Dienstag in einer Begründung zitiert. Auch Hyballas Assistent Eric van der Luer wurde freigestellt. Das Training vor der Partie gegen Tabellenführer SpVgg Greuther Fürth am Sonntag verantwortet vorläufig U 23-Coach Ralf Aussem.

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Hyballa hatte die Alemannia-Profis 2010 übernommen, war aber schon in seiner ersten Saison am Tivoli mit der Mannschaft, die als Aufstiegsanwärter galt, nicht über Rang zehn hinausgekommen. Es war seine erste Station im Profifußball, nachdem er sich vor allem im Nachwuchsbereich des VfL Wolfsburg und bei Borussia Dortmund einen guten Namen gemacht hatte. Im April 2010 wurde Hyballa bei Rot-Weiss Essen verpflichtet. Doch nach der Insolvenz des Vereins wurde der Kontrakt gelöst, Hyballa war frei für die Alemannia.

Die Schuld am schlechten Abschneiden in der aktuellen Saison schob der frühere Aachener Profi Meijer nicht nur dem nun beurlaubten Hyballa zu. „Eines ist klar: Eine solche Entwicklung kann man nicht allein am Trainer festmachen. Es gibt vielfältige Gründe für unseren schlechten Start“, sagte Meijer, führte dies zunächst aber nicht näher aus.

Selbst die Verpflichtung des ehemaligen deutschen Nationalspielers David Odonkor in der vergangenen Woche trug nicht zum ersten Saisonsieg bei: Beim SC Paderborn kam die Hyballa-Elf am Freitag nicht über ein 0:0 hinaus. Nur vier Tage danach musste der Coach die Konsequenzen übernehmen, obwohl er seinen Job nach Meijers Ansicht „immer mit hundertprozentiger Leidenschaft“ ausübte. (dpa)