Der Franzose Gilles Simon schlug den Russen Juschni in drei Sätzen, Nicolas Almagro gewann gegen Landsmann Verdasco glatt mit 6:4, 6:1.
Hamburg. Der Franzose Gilles Simon hat erstmals in seiner Karriere das Finale des ATP-Tennisturniers am Rothenbaum erreicht. Der 26-Jährige, an Position 18 der Weltrangliste geführt, besiegte im ersten Halbfinale am Sonnabendnachmittag vor 3500 Zuschauern auf dem Centre-Court den Russen Michail Juschni nach 123 Spielminuten mit 3:6, 6:3 und 6:1. „Ich bin sehr glücklich, bei diesem Traditionsturnier im Finale zu stehen“, sagte Simon, der in seiner Karriere bereits acht Titel auf der ATP-Tour gewonnen hat, zuletzt im Januar im australischen Sydney.
Juschni, der im Achtelfinale den Reinbeker Julian Reister ausgeschaltet und zuvor sieben der acht Duelle mit Simon gewonnen hatte, brachte lediglich im ersten Satz seinen aggressiven Angriffsstil zur Geltung, danach übernahm Simon mit seinem konzentrierten, druckvollen Grundlinienspiel die Kontrolle. Der Franzose minimierte seine Fehlerquote und ließ den in der Weltrangliste eine Position höher eingestuften Russen nicht mehr zu dessen Rhythmus zurückfinden. „Es war ein hartes Stück Arbeit, aber ich habe an mich geglaubt und am Ende sehr gut gespielt“, sagte Simon, der sich Anfang 2009 bis auf Rang sechs der Weltrangliste vorgearbeitet hatte.
Im Finale trifft er am Sonntag um 14 Uhr auf den Spanier Nicolas Almagro. Der 25 Jahre alte Weltranglisten-14. schaltete seinen Landsmann Fernando Verdasco, 27, nach 84 Spielminuten mit 6:4 und 6:1 aus und schaffte damit im fünften direkten Duell den zweiten Sieg. Almagro hat in dieser Saison bereits drei Sandplatzturniere gewonnen, insgesamt stehen zehn Turniersiege in seiner Bilanz. Am Rothenbaum, wo er erstmals im Finale steht, hatte er nacheinander die deutschen Topspieler Philipp Kohlschreiber (Augsburg) und Florian Mayer (Bayreuth) ausgeschaltet. „Ich spiele meine beste Saison auf Sand, und es ist einfach mein bester Belag, deshalb ist es derzeit schwierig, mich zu besiegen“, sagte Almagro, der vom Publikum sehr reserviert beklatscht wurde.
Der Grund dafür waren Vorfälle während des Viertelfinales gegen Mayer, als sich der heißblütige Iberer mit einem Zuschauer angelegt hatte. „Er hat etwas gesagt, was mir nicht gefallen hat, aber das ist für mich abgehakt. Ich hoffe, dass die Zuschauer im Finale hinter mir stehen“, sagte er. Mit einem Sieg über Simon würde Almagro, der durch sein enorm druckvolles und aggressives Grundlinienspiel besticht, in die Top Ten zurückkehren, wo er Anfang Mai geführt wurde.
Beide standen sich bereits 2006 beim ATP-Turnier in Valencia im Finale gegenüber. Damals siegte Almagro 6:2, 6:3 und feierte seinen ersten Triumph auf der ATP-Tour. „Hier wird es ein ganz anderes Match. Damals hatte ich Heimvorteil und habe sehr stark gespielt. Morgen erwarte ich einen harten Kampf, aber ich kann versprechen, dass ich wieder alles aus mir herausholen werde“, sagte der Rechtshänder aus Murcia. Insgesamt steht es zwischen beiden in direkten Duellen 1:1.