Wer ist verletzt? Wer in Höchstform? In welchem Kader brodelt es? Lesen Sie Aktuelles aus allen WM-Mannschaftslagern im Splitter-Ticker.
Dienstag, 29. Juni:
20.57 Uhr: Unwissende Fußballfans hätten am Dienstag in Brasilien bei der morgendlichen Zeitungslektüre leicht einen Schock bekommen können: „Die Seleção (Brasiliens Nationalelf) ist raus aus der WM“, hieß es da auf portugiesisch in einer versehentlich gedruckten Zeitungsanzeige der Supermarkt-Kette „extra“, die auch Sponsor des brasilianischen Nationalteams ist. Das Wort „Seleção“ bedeute in Zulu-Sprache „I qembu le sizwe“, erklärte die Anzeige noch. Und dann folgte wörtlich: „Die „I qembu le sizwe“ ist raus aus der WM. Nicht aus unserem Herzen. ... Danke, Brasilien. Wir sehen uns 2014.“ Neben dem im Sportteil der „ Folha de São Paulo “ gedruckten Text stand das Logo der Kette und das des Nationalen Fußballverbandes CBF. Allerdings konnte der brasilianische Fan sich schnell beruhigen, wenn er sieben Seiten zurückblätterte. Dort stand das Ergebnis vom Vortag: 3:0 gegen Chile. Brasilien ist im Viertelfinale und spielt gegen Holland. Die Kette erklärte, der Fehler liege bei der Zeitung. Warum die Anzeige in die Dienstags-Ausgabe rutschte, wird geprüft.
20.01 Uhr: Brasilien muss in seinem Viertelfinale der Fußball-WM am Freitag (16.00 Uhr/im Liveticker auf abendblatt.de) gegen die Niederlande unter Umständen auf Elano verzichten. Der Mittelfeldspieler hatte im zweiten Vorrundenspiel gegen die Elfenbeinküste (3:1) eine Knöchelverletzung erlitten und musste am Dienstag das Training wegen erneuter Schmerzen abbrechen. Am Sonntag hatte Elano das Mannschaftstraining wieder aufgenommen, und der Teamarzt Jose Luis Runco hatte sich optimistisch für einen Einsatz im Viertelfinale gezeigt. Für Nationaltrainer Dunga würde ein Ausfall von Elano die Personalsorgen im Mittelfeld weiter verschärfen. Ramires ist nach seiner zweiten Gelben Karte gesperrt, Felipe Melo laboriert an einer Knöchelverletzung. Unwahrscheinlich ist der Einsatz des am Knie verletzten Angreifers Julio Baptista.
19.46 Uhr : Der japanische Fußball-Nationaltrainer Takeshi Okada hat seinen Rücktritt angedeutet. „Es gibt nichts mehr für mich zu tun“, sagte er nach dem Ausscheiden seiner Mannschaft gegen Paraguay im Achtelfinale der WM in Südafrika. Japan hatte nach 120 torlosen Minuten in Pretoria den erstmaligen Einzug in das Viertelfinale einer WM-Endrunde durch ein 3:5 im Elfmeterschießen verpasst.
19.23 Uhr: Die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika geht ohne die Pannen-Schiedsrichter Jorge Larrionda (Uruguay) und Roberto Rosetti (Italien) weiter. Die Schiedsrichter-Kommission des Weltverbandes FIFA verzichtet ab dem Viertelfinale auf die Dienste der beiden Referees, die sich am Sonntag schwere Fehler erlaubt hatten. Larrionda hatte einem Treffer von Englands Frank Lampard in der ersten Halbzeit gegen Deutschland die Anerkennung verweigert, obwohl der Ball klar hinter der Linie war. Rosetti erkannte ein Abseitstor des Argentiniers Carlos Tevez gegen Mexiko an.
17.12 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel wird der deutschen Fußball-Nationalmannschaft am Sonnabend beim WM-Viertelfinale gegen Argentinien (16.00 Uhr/im Liveticker auf abendblatt.de) vor Ort im Green-Point-Stadion von Kapstadt die Daumen drücken. DFB-Mediendirektor Harald Stenger bestätigte, dass Merkel am Dienstag Teammanager Oliver Bierhoff auf der Safari-Tour des DFB-Teams telefonisch über ihren Besuch unterrichtet habe. Die Kanzlerin hatte ursprünglich bereits ins Trainingslager der Nationalmannschaft nach Südtirol reisen wollen, musste aber kurzfristig aufgrund des Rücktritts von Bundespräsident Horst Köhler die Reise abgesagen.
16.45 Uhr : Die WM-Schiedsrichter stehen einer Einführung von technischen Hilfsmitteln offenbar positiv gegenüber. Er sei offen für alles, das sie glaubwürdiger mache, sagte der englische Referee Howard Webb und betonte. Er werde alle Hilfsmittel, die ihm zur Verfügung stünden, nach seinen besten Möglichkeiten nutzen. Am Dienstag hatte FIFA-Präsident Joseph S. Blatter überraschend erklärt, die Diskussion über die Einführung einer Torkamera oder eines Chips im Ball werde im Juli wieder aufgenommen.
16.34 Uhr : Kevin-Prince Boateng wird Ghana im WM-Viertelfinale an diesem Freitag gegen Uruguay vermutlich zur Verfügung stehen. „Er hat pausiert, aber bis Freitag sollte es reichen“, sagte Ghanas Teamsprecher Randy Abbey am Dienstag. Boateng war am Samstag angeschlagen ins Achtelfinale gegen die USA gegangen und musste wegen einer Oberschenkelverletzung vorzeitig vom Platz. Am Montag hatte der 23 Jahre alte gebürtige Berliner beim Training ebenso gefehlt wie J ohn Mensah, Andre Ayew und der Leverkusener Bundesliga-Profi Hans Sarpei. Mensah und Ayew werden im Viertelfinale gegen die Südamerikaner in Johannesburg gelb-gesperrt fehlen.
13:56 Uhr: Einbrecher haben sieben Nachbildungen des goldenen WM-Pokals aus den Büros des Fußball-Weltverbandes Fifa in Johannesburg gestohlen. Das bestätigte der nationale Polizeichef Bheki Cele. „Auch einige Pullover wurden gestohlen. Die Fahndung läuft auf Hochtouren“, hieß es in einer ersten Stellungnahme.
Die Fifa hatte am Montag nach Angaben eines Sprechers zunächst keine Informationen über den Vorfall. Nach Aussage des Polizeisprechers Eugene Opperman ereignete sich der Einbruch bereits am Sonntag. Zu einer Festnahme sei es noch nicht gekommen.
13:31 Uhr: Für Werder Bremens Clubchef Klaus Allofs ist Mesut Özil der bislang beste Spieler der Fußball-WMin Südafrika und sogar eine Klasse besser als Argentiniens Superstar Lionel Messi. „Ich habe bei dieser WMnoch keinen entdeckt, der besseren Fußball angeboten hätte“, schrieb Allofs in einem Kommentar in der „Nordwest-Zeitung“ (Dienstag) über die bisherige Leistung des deutschen Mittelfeldspielers von Werder.
„Özil ist ein außergewöhnlicher Spieler, der geniale Dinge macht. Kurzum: ein Weltklassespieler. Auch vom Argentinier Lionel Messi habe ich in Südafrika bislang keine effektiveren Aktionen gesehen“, so Allofs weiter. Die Herausforderung bestehe nun darin, dass der 21 Jahre alte Dribbelkönig seine bisher gezeigten Leistungen dauerhaft zu zeigen.
12:44 Uhr: Fabio Capello raus, David Beckham rein: Nach dem Achtelfinal-Desaster der Three Lions bei der Fußball-WM in Südafrika soll Glamour-Boy Beckham bei der englischen Nationalmannschaft neuer Teammanager werden. Während der Italiener Capello weiter verzweifelt um seinen Job kämpft, wünscht sich das Fußball-Mutterland nun den 35 Jahre alten Beckham als neuen Chefcoach. „Becks soll Englands Boss werden“, titelte das Boulevardblatt The Sun.
Unterstützung erhielt Beckham, der bereits bei der 1:4-Pleite gegen Deutschland am Sonntag wie ein Trainer an der Seitenlinie auf und ab rannte, sogar von Argentiniens Nationalcoach Diego Maradona. „Wenn ich mit den Spielern in der Kabine spreche, dann schauen sie auf mich auf und glauben mir. Ich spreche ihre Sprache“, sagte Maradona und ergänzte: „In England hört jeder junge Spieler auf Beckham. Das kann der Mannschaft helfen.“
Beim Weltmeister von 1966 hält Capello derzeit aber noch mit aller Macht an seinem laufenden Vertrag fest. Ein Rücktritt kommt für den Italiener nicht in Frage. Vor der Abreise der Engländer am Montagabend hatte der Vorsitzende des für die arg gebeutelten Three Lions zuständigen „Club England Board“, Sir David Richards, Capello aber klar gemacht, dass erst in zwei Wochen über den noch bis 2012 laufenden Vertrag entschieden werde. Offenbar sucht der englische Verband FA derzeit noch nach dem nötigen Geld, um die Abfindung für den 64-Jährigen aufzutreiben.
11:46 Uhr: Robin van Persie war sichtlich genervt von seiner Auswechslung im WM-Achtelfinale der niederländischen Fußball-Nationalmannschaft gegen die Slowakei (2:1) am Montag in Durban. Lippenleser wollen nach Informationen des niederländischen Fernsehsenders NOS auch erkannt haben, was der Angreifer vom FC Arsenal beim Abgang in der 80. Minute Bondscoach Bert van Marwijk zugerufen haben soll: „Du musst Sneijder rausnehmen.“
„Ich habe keinen Namen genannt“, entgegnete van Persie, für den Klaas Jan Huntelaar kam. „Ich ärgerte mich, weil ich gegen die Slowakei kein Tor gemacht habe. Ich ärgere mich immer, wenn ich Chancen verpasse.“ Wesley Sneijder j edenfalls nahm es gelassen hin. „Das kann er doch sagen. Wir haben Meinungsfreiheit. Wir sollten uns auf das Viertelfinale konzentrieren“, sagte der Torschütze zum zwischenzeitlich 2:0 (84.). Van Marwijk meinte: „Robin war über den Wechsel enttäuscht. Das darf so sein.“
11:42 Uhr: Fifa-Präsident Joseph Blatter hat Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy und andere Politiker der „Grande Nation“ vor jeder Form der Einmischung in die Angelegenheiten des nationalen Fußball-Verbandes gewarnt. „Politische Einmischung wird von der FIFAgeahndet werden. Der französische Fußball kann sich auf die Fifa verlassen, sollte es eine Einmischung geben, auch auf präsidialer Ebene“, sagte Blatter am Dienstag in Johannesburg.
Blatter bedauerte den Rücktritt des französischen Verbandschefs Jean-Pierre Escalettes . Der 75-Jährige hatte am Montag seinen Rückzug angekündigt. Die Aufarbeitung des sportlich wie disziplinarisch desaströsen Auftritts der „Bleus“ bei der WM in Südafrika war in den vergangenen Tagen zur Staatsaffäre geworden.
Sarkozy hatte Starstürmer Thierry Henry zu einem Gespräch empfangen. Alarmiert wurde die Fifa, die nach ihren Statuten jede Form der staatlichen Intervention untersagt, durch die Rücktrittsforderungen von Sportministerin Roselyne Bachelot an Escalettes. Fifa-Generalsekretär Jêrome Valcke hatte bereits eine Warnung ausgesprochen. „Wir schauen genau hin“, sagte der Franzose.
11:22 Uhr: Die Nationalmannschaft von Uruguay verabschiedet sich mit einem besonderen Geschenk von ihrem WM-Quartier in Kimberley. Der nationale Verband AUF hat ein Abkommen mit der Hauptstadt der südafrikanischen Provinz Nordkap geschlossen, in dem ein Erfahrungsaustausch von Trainern und Spielern vorgesehen ist, um ein Team der Stadt in spätestens fünf Jahren in die erste Liga zu führen.
„In den zurückliegenden 20 Tagen war Kimberley unser Haus“, sagte AUF-Präsident Sebastian Bauza . Uruguay wird am Mittwoch nach Johannesburg aufbrechen, wo am Freitag das Viertelfinale gegen Ghana stattfindet.
10:51 Uhr: Ein Elfmeterschießen wünscht sich Sergio Romero im Viertelfinale gegenDeutschland nicht, aber auch ohne Spickzettel à la Jens Lehmann wäre der Torhüter der argentinischen Fußball-Nationalmannschaft auf eine Entscheidung vom Punkt vorbereitet. „Wir wissen, wohin jeder Spieler schießt“, sagte der 23-Jährige. „Wir haben die gegnerischen Spieler beobachtet, weil man jederzeit in ein Elfmeter-Duell kommen kann.“
08:45 Uhr: Die englische Fußball-Nationalmannschaft ist am Dienstagmorgen abgeschirmt von den Fans auf dem Flughafen London-Heathrow gelandet. Die Auswahl von Teammanager Fabio Capello um die Stars Wayne Rooney, John Terry und Frank Lampard entstieg in einem VIP-Bereich abseits der normalen Terminals des Flughafens ihrer Maschine. Die Ankunft der englischen Mannschaft wurde live von einigen TV-Sendern übertragen.
Am Sonntag hatten die Three Lions das WM-Achtelfinale in Bloemfontein gegen Deutschland 1:4 verloren, es war die höchste WM-Pleite für das Fußball-Mutterland aller Zeiten. Auf der Insel ist eine heftige Diskussion um die Zukunft des italienischen Coaches Capello entbrannt. Der Verband will erst in zwei Wochen entscheiden, ob der Trainer weiter im Amt bleibt.
08:30 Uhr: Der stellvertretende südafrikanische Polizeiminister Fikile Mbalula ist offenbar Opfer eines Raubüberfalls geworden. Der Mann, der maßgeblich für die Sicherheit während der Fußball-WM am Kap verantwortlich ist, hatte ungebetenen Besuch in seinem Haus in Pretoria. Die Diebe stahlen unter anderem einen wertvollen LCD-Fernseher. Der Vorfall ereignete sich am vergangenen Wochenende. Dies berichtet am Dienstag die Tageszeitung The Star.
Ein Sprecher des Ministers bestätigte dem Blatt den Vorfall, gab allerdings keine weiteren Details bekannt. Mbalula gilt als Hardliner, der mit großer Strenge gegen Kriminelle in Südafrika vorgeht. Nach Angaben der Zeitung könnte es sich um einen gezielten Raub gehandelt haben, wobei ein Insider den Dieben einen Tipp gegeben haben könnte. Südafrika hat nach wie vor eine der höchsten Kriminalitätsraten weltweit, durchschnittlich werden pro Tag 50 Menschen ermordet
06:45 Uhr: Der argentinische Nationalspieler Angel di Maria wechselt vom portugiesischen Meister Benfica Lissabon zum spanischen Rekordtitelträger Real Madrid. Der Mittelfeldspieler ist damit der erste Neuzugang von Star-Trainer Jose Mourinho , der nach dem Champions-League-Sieg mit Inter Mailand einen Vertrag in Madrid unterschrieb.
Wie die „Königlichen“ bestätigten, erhält der 22-Jährige einen Sechsjahres-Vertrag. Nach spanischen Medienberichten soll Real 25 Millionen Euro Ablöse bezahlen. Di Maria ist mit Argentinien am kommenden Samstag (16.00 Uhr) Viertelfinalgegner der deutschen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Südafrika. Bisher wurde er in allen vier Spielen von Nationaltrainer Diego Maradona eingesetzt.