Beim wichtigsten Tennisturnier des Jahres scheiterte der Bayer am Tschechen Berdych nach vier Sätzen. Damit sind alle Deutschen raus.
London. Bye, bye Daniel Brands. Der 22 Jahre alte Newcomer aus Deggendorf ist am Montag im Achtelfinale der 124. All England Championships in Wimbledon als letzter der insgesamt 18 deutschen Tennisprofis ausgeschieden. Der 22-Jährige kann nach der 6:4, 6:7 (1:7), 5:7, 3:6-Niederlage gegen den Weltranglisten-13. Tomas Berdych die Anlage an der Church Road aber erhobenen Hauptes verlassen. Erstmals spielte er sich bei einem Grand-Slam-Turnier in die vierte Runde vor und wird in der Weltrangliste von Platz 98 auf eine Position um 75 klettern. „Für mich ist in Wimbledon ein Traum wahrgeworden“, sagte Brands, der auch gegen Berdych mit dem Selbstvertrauen seiner drei vorherigen Siege antrat. Mit seinem starken Aufschlag, einer peitschenden Vorhand und einem tückischen Rückhandslice ist das Spiel des 1,98 Meter langen Niederbayern für Rasentennis wie gemacht.
Im Match zwischen dem erfahrenen Tschechen, der bei den French Open im Halbfinale stand, und dem deutschen „Rookie“ war auf Platz 18 kein Unterschied im Spielniveau zu sehen. Brands war sogar in den ersten beiden Sätzen der stärkere Spieler, er ließ jedoch einige klare Chancen ungenutzt. So konnte er im zweiten Satz bei 3:2 drei Breakchancen nicht verwerten. Im dritten Durchgang schlug er bei 5:4 bereits zum Satzgewinn auf, kassierte durch etwas Pech aber doch noch das Rebreak und verlor anschließend etwas den Faden. Brands entgeht nach dieser knappen Niederlage das Viertelfinalmatch gegen Titelverteidiger Roger Federer auf dem Centre Court. Der Schweizer hatte bei seinem Achtelfinalsieg gegen den österreichischen French-Open-Halbfinalisten Jürgen Melzer keine Mühe (6:3, 6:2, 6:3).
Bei den Frauen hat Kim Clijsters das mit Spannung erwartete belgische Duell mit Justine Henin 2:6, 6:2, 6:3 gewonnen. Clijsters steht bereits zum vierten Mal im Viertelfinale des bedeutendsten Tennisturniers der Welt, in dem sie auf dier Russin Wera Swonarewa trifft. Die ehemalige Weltranglisten-Erste Henin muss weiter auf ihren ersten Titelgewinn an der Church Road warten, den si als einzigen der vier Major-Turniere noch nicht erringen konnte. Gegen Ende des ersten Satzes war sie bei einem Ballwechsel gestürzt und auf den Ellenbogen gefallen, sie klagte nach dem Match über starke Schmerzen. Clijsters tritt erstmals seit 2006 wieder in Wimbledion an. Sie hatte in den vergangenen drei Jahren eine Familien- und Babypause genommen. Henin hatte im Mai 2008 überraschend ihren Rücktritt erklärt und gab erst Anfang des Jahres ihr Comeback auf der Tour. Bei den Australian Open konnte die Wallonin sofort ins Finale vorstoßen.
Das zweite Topmatch des Tages bei den Frauen bestritten Titelverteidigerin Serena Williams und die ehemalige Championesse Maria Scharapowa. Beide boten den Zuschauern erstklassige Unterhaltung, bis sich die körperlich stärkere Amerikanerin in einem teilweise dramatischen Match 7:6 (11:9), 6:4 durchsetzte. Ihre nächste Gegnerin ist die Chinesin Li Na. Völlig überraschend ist die Weltranglisten-Dritte Caroline Wozniacki ausgeschieden. Die Dänin unterlag Petra Kvitova aus Tschechien 2:6, 0:6. Probleme hatte die an zwei gesetzte Venus Williams, sie setzte sich aber schließlich gegen Jarmila Groth (Australien) 6:4, 7:6 (7:5) durch.