Nach dem 33. Spieltag liegt Düsseldorf auf dem Relegationsplatz, punktgleich vor Paderborn. Hansa muss nach einem 4:5 bei Union absteigen.
Köln. Herzschlagfinale um Relegationsplatz drei, Kopf-an-Kopf-Rennen im Kampf um den Klassenerhalt: Nachdem am 33. und vorletzten Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga lediglich der Abstieg von Hansa Rostock besiegelt wurde, wurden die restlichen Entscheidungen der Saison auf die Schlussrunde am kommenden Sonntag vertagt.
Im Dreikampf um Relegationsplatz behauptete Fortuna Düsseldorf durch ein 1:1 (0:1) bei Aufsteiger SpVgg Greuther Fürth die Pole Position vor dem punktgleichen SC Paderborn (beide 61 Punkte), der sich durch ein 1:0 (0:0) gegen den FSV Frankfurt auf Rang auf Platz vier verbesserte. Bundesligaabsteiger FC St. Pauli (59) fiel durch das 0:1 (0:0) bei Dynamo Dresden vor dem Showdown am 34. Spieltag auf Platz fünf zurück. Während die Fortuna gegen den MSV Duisburg aus eigener Kraft die beiden Relegationsspiele am 11. und 15. Mai erreichen kann, müssen die Hamburger bzw. die Ostwestfalen im direkten Duell nicht nur gewinnen, sondern auch auf einen Ausrutscher der Düsseldorfer hoffen.
St. Pauli stoplert im Aufstiegskampf in Dresden
In Fürth geriet die Fortuna trotz der Unterstützung von rund 4000 Fans, darunter auch Tote-Hosen-Frontmann Campino, zunächst durch Christopher Nöthe (33.) verdient in Rückstand. Ken Ils (60.) ließ dann die Gäste jubeln, die zwischenzeitlich den dritten Platz an Paderborn verloren hatten, nachdem Mehmet Kara (49.) für die Ostwestfalen getroffen. Düsseldorf spielte nach der Gelb-Roten Karte gegen Stephan Fürstner (82.) in der Schlussphase noch in Unterzahl. Robert Koch (54.) besiegelte in Dresden die Pleite von St. Pauli. „Ich habe mich selten über ein Unentschieden so gefreut“, sagte Campino bei Sky und Fortuna-Trainer Norbert Meier war vor dem Treffen mit seinem Ex-Klub MSV ebenso zufrieden: „Es ist doch ein Highlight, wenn man am letzten Spieltag zu Hause spielt und den Relegationsplatz aus eigener Kraft schaffen kann.“
Auch sein Paderborner Kollege Roger Schmidt hatte gute Laune: „Wir haben geduldig auf Sieg gespielt und einen traumhaften Tag erlebt. Jetzt fahren wir erhobenenen Hauptes nach Hamburg, da wollen wir noch einmal alles raushauen.“ Dagegen herrschte bei Pauli-Coach Andre Schubert vor dem Saisonfinale gegen seinen Ex-Klub Frust: „Wir haben alles versucht, haben aber trotz vieler gute Chancen den Ball nicht reinbekommen. Uns fehlte heute das nötige Quentchen Glück.“
Unterdessen muss Hansa Rostock zum zweiten Mal nach 2010 aus dem Unterhaus absteigen. Das Team von Trainer Wolfgang Wolf unterlag in einer verrückten Partie 4:5 (3:3) bei Union Berlin und kann mit nur 26 Punkten das rettende Ufer nicht mehr erreichen. In Fürth startete nach dem Schlusspfiff die große Aufstiegsfete mit Autokorso und Ehrung auf dem Rathausbalkon. Tausende von Fans feierten ihre Helden ebenso euphorisch wie vor 14 Tagen, als der erstmalige Einzug der Kleeblätter in Liga eins perfekt gemacht wurde.
„Wenn man soweit gegangen ist, möchte man die Saison mit dem Meistertitel krönen“, sagte der Fürther Trainer Mike Büskens, der dieses Ziel bei Hansa Rostock nach dem 0:2 (0:2) von Mitaufsteiger Eintracht Frankfurt gegen 1860 München ohne Schützenhilfe erreichen kann. Nach dem Abpfiff in Frankfurt kam es zu Ausschreitungen. Nach dem Apfiff stürmten Anhänger der Hessen den Rasen der Arena, einige gewaltbereite Fans wollten sich Zugang zum Gäste-Block verschaffen. Zudem flogen Wurfgeschosse in Richtung Polizei und 1860-Fans, die von den Sicherheitskräften geschützt werdeb musste. Zudem setzte die Polizei Wasserwerfer gegen die Hooligans ein.
Wer neben Rostock den Gang in die 3. Liga antreten muss, wird ebenfalls erst am 34. und letzten Spieltag entschieden. Im Kampf um den Klassenverbleib darf sich der Vorletzte Alemannia Aachen nach einem 1:0 (1:0) gegen den Karlsruher SC mit 28 Punkten weiter an den letzten Strohhalm klammern. Auch der KSC, der mit zwei Zählern mehr auf Relegationsplatz steht, darf sich noch Hoffnungen auf den direkten Klassenverbleib machen. Mit je 32 Zählern sind Erzgebirge Aue nach dem 1:2 (0:2) beim MSV Duisburg und Energie Cottbus nach dem 0:1 (0:0) beim FC Ingolstadt ebenfalls noch stark gefährdet. Zudem gewann der VfL Bochum 2:0 (1:0) gegen Eintracht Braunschweig und feierte damit nach einer verkorksten Saison immerhin noch ebenso wie Ingolstadt und Duisburg vorzeitig den Klassenverbleib.
Die aktuelle Tabelle
SpVgg Greuther Fürth - Fortuna Düsseldorf 1:1 (1:0)
Fürth: Grün - Nehrig (15. Pektürk), Kleine, Mavraj, Schmidtgal - Prib, Fürstner - Sararer (90.+2 Klaus), Schröck - Nöthe (84. Pekovic), Asamoah. - Trainer: Büskens
Düsseldorf: Ratajczak - Weber, Lukimya-Mulongoti, Juanan, Levels - Bodzek, Oliver Fink - Bröker, Lambertz (90.+4 Matuschyk) - Ilsö (84. Beister), Rösler (30. Ranisav Jovanovic). - Trainer: Meier
Schiedsrichter: Manuel Gräfe (Berlin)
Tore: 1:0 Nöthe (33.), 1:1 Ilsö (60.)
Zuschauer: 15.500 (ausverkauft)
SC Paderborn - FSV Frankfurt 1:0 (0:0)
Paderborn: Lukas Kruse - Jens Wemmer, Mohr, Strohdiek, Bertels - Krösche, Alushi - Meha (73. Brandy), Brückner (72. Rupp) - Kara (85. Guie-Mien), Proschwitz. - Trainer: Schmidt
FSV Frankfurt: Klandt - Huber, Manuel Konrad, Gledson, Teixeira (71. Benyamina) - Stark, Heitmeier (82. Chrisantus) - Görlitz, Gaus - Micanski, Yun (71. Yelen). - Trainer: Möhlmann
Schiedsrichter: Christian Dingert (Lebecksmühle)
Tor: 1:0 Kara (49.)
Zuschauer: 14.668
1. FC Union Berlin - Hansa Rostock 5:4 (3:3)
Union: Glinker - Pfertzel, Göhlert, Michael Parensen, Kohlmann - Karl - Belaid (57. Zoundi), Ede - Mattuschka - Terodde (90.+1 Madouni), Silvio (74. Stuff). - Trainer: Neuhaus
Rostock: Hahnel - Janecka, Holst, Gusche, Pelzer (65. Starke) - Wiemann, Peitz (23. Blum), Robert Müller - Mintal - Semmer (75. Borg), Weilandt. - Trainer: Wolf
Schiedsrichter: Markus Wingenbach (Diez)
Tore: 0:1 Holst (3.), 0:2 Semmer (10.), 1:2 Silvio (17.), 2:2 Michael Parensen (26.), 3:2 Mattuschka (28., Foulelfmeter), 3:3 Gusche (32.), 4:3 Ede (47.), 4:4 Mintal (54.), 5:4 Göhlert (70.)
Zuschauer: 18.300 (ausverkauft)
Alemannia Aachen - Karlsruher SC 1:0 (1:0)
Aachen: Waterman - Casper, Olajengbesi, Feisthammel, Achenbach - Demai, Kratz - Odonkor (76. Junglas), Uludag (45. Marquet) - Auer, Stiepermann (86. Radu). - Trainer: Aussem
Karlsruhe: Orlishausen - Schiek, Aquaro, Rada, Charalambous - Thioune, Staffeldt - Calhanoglu (46. Lavric), Krebs - Iashvili (69. Ngwat Mahop), Terrazzino (77. Buckley). - Trainer: Kauczinski
Schiedsrichter: Peter Sippel (München)
Tor: 1:0 Demai (20.)
Zuschauer: 21.647
Dynamo Dresden - FC St. Pauli 1:0 (0:0)
Dresden: Kirsten - Cheikh Gueye, Bregerie, Jungwirth, Schuppan (70. Subasic) - Solga, Papadopoulos (68. Fiel) - Koch, Trojan - Pote, Dedic (83. Savic). - Trainer: Loose
St. Pauli: Tschauner - Volz, Zambrano, Thorandt, Schachten (68. Sobiech) - Boll, Daube (63. Saglik) - Bartels, Kruse, Naki (74. Schindler) - Ebbers. - Trainer: Schubert
Schiedsrichter: Bastian Dankert (Rostock)
Tor: 1:0 Koch (54.)
Zuschauer: 29.184 (ausverkauft)
Eintracht Frankfurt - 1860 München 0:2 (0:2)
Eintracht Frankfurt: Nikolov - Jung, Anderson (82. Bellaid), Schildenfeld, Djakpa - Schwegler - Rode,Caio (46. Matmour), Lehmann - Hoffer (46. Korkmaz), Idrissou. - Trainer: Veh
1860 München: Eicher - Rukavina, Aygün, Vallori, Schindler - Stahl, Bülow (71. Bierofka) - Nicu, Rakic - Lauth (78. Halfar), Volland (84. Maier). - Trainer: Maurer
Schiedsrichter: Peter Gagelmann (Bremen)
Tore: 0:1 Volland (17.), 0:2 Vallori (21.)
Zuschauer: 50.800 (ausverkauft)
FC Ingolstadt - Energie Cottbus 1:0 (0:0)
Ingolstadt: Özcan - Görlitz, Biliskov, Gunesch, Andreas Schäfer - Matip, Ikeng - Caiuby, Leitl (90.+1 Hornschuh) - Nemec (71. Schäffler), Akaichi (71. Quaner). - Trainer: Oral
Cottbus: Renno - Engel, Hünemeier, Möhrle, Ziebig - Roger (86. Fenin) - Banovic, Kruska - Sörensen, Rangelov, Adlung (87. Ludwig). - Trainer: Bommer
Schiedsrichter: Florian Steuer (Menden)
Tor: 1:0 Quaner (84.)
Zuschauer: 11.047
MSV Duisburg - Erzgebirge Aue 2:1 (2:0)
Duisburg: Wiedwald - Berberovic, Bruno Soares, Bajic, Pliatsikas - Sukalo (80. Öztürk), Hoffmann - Brosinski (74. Domowtschiski), Gjasula, Wolze - Exslager (88. Jula). - Trainer: Reck
Aue: Männel - le Beau, Klingbeil, Paulus, Schlitte - Höfler, Hensel - Könnecke (73. Tobias Kempe), Hochscheidt (66. Savran), Kocer (88. Lachheb) - König. - Trainer: Baumann
Schiedsrichter: Marco Fritz (Korb)
Tore: 1:0 Sukalo (18.), 2:0 Wolze (23.), 2:1 König (56.)
Zuschauer: 15.627
VfL Bochum - Eintracht Braunschweig 2:0 (1:0)
Bochum: Acquistapace (75. Stevens), Maltritz, Eyjolfsson, Bönig - Kramer (46. Berger) - Freier, Dabrowski - Federico (70. Sinkiewicz) - Ginczek, Inui. - Trainer: Bergmann
Braunschweig: Petkovic - Correia, Bicakcic, Dogan, Reichel - Pfitzner - Reinhardt (55. Korte), Zimmermann (73. Vrancic), Boland - Edwini-Bonsu, Kruppke (40. Kumbela). - Trainer: Lieberknecht
Schiedsrichter: Guido Winkmann (Kerken)
Tor: 1:0 Freier (3.), 2:0 Ginczek (90.)
Zuschauer: 18.107
(sid)