Felix Sturm, Superchampion der WBA, gewann das deutsche Duell gegen Intimfeind Sebastian Zbik durch technischen K.o. in der zehnten Runde.
Köln. Felix Sturm hat seinen Status als Profibox-Weltmeister im Mittelgewicht eindrucksvoll mit einem Prestige-Sieg gewahrt. Der 33 Jahre alte Superchampion der WBA gewann am Freitagabend in Köln das brisante deutsche Duell gegen Sebastian Zbik durch technischen K.o. in der zehnten Runde und verschaffte sich gegen seinen Intimfeind Genugtuung. Die Ecke von Zbik gab Ringrichter Raul Caiz Jr. (USA) nach der neunten Runde das Signal zur Aufgabe. Der Vorlauf auf den Fight war von gegenseitigen Beleidigungen begleitet.
Für Sturm war es der 37. Sieg im 41. Profikampf seiner Karriere. Die letzte von zwei Niederlagen hatte der Deutsche mit bosnischen Wurzeln am 15. Juli 2006 gegen den Spanier Javier Castillejo kassiert. Für seinen Gegner Zbik war es die zweite Niederlage im 32. Kampf seiner Karriere. Der 30-Jährige war 2011 einmal kurzfristig Mittelgewichts-Weltmeister bei der WBC.
Große Antipatie zwischen beiden Kämpfern
Die Antipatie zwischen beiden Kämpfern hatte sich in den Wochen vor dem Kampf hochgeschaukelt. Zbik hatte Sturm immer den Respekt verweigert, Sturm diesen nie als Weltmeister anerkannt. Zbik war zum WBC-Weltmeister erklärt worden, weil sein Gegner seinerzeit nicht antrat. Doch gleich bei der ersten Titelverteidigung verlor der Schweriner dann den Titel gegen Julio Cesar Chavez Junior.
+++ Felix Sturm will Titel gegen Sebastian Zbik verteidigen +++
Nur die ersten beiden Runden sah der Herausforderer gut aus, die zweite gewann er, weil er Sturm auch mit einem Aufwärtshaken durchrüttelte. Das war wie ein Weckruf, von da an dominierte Sturm mit seiner schweren linken Führhand und im Kampfverlauf dann auch mit Uppercuts und rechten Haken. Zum Zeitpunkt der Aufgabe war Zbik unter beiden Augen schwer gezeichnet. „Das war Werbung für den Boxsport. Sebastian ist ein toller Boxer, er hat sich gut bewegt. Ich musste mein Tempo beibehalten. Es war einer meiner schwersten Kämpfe“, sagte Sturm.
Beide gehörten bis 2010 der Universum Box-Promotion von Klaus-Peter Kohl an, für die aber mittlerweile nur noch Zbik in den Ring steigt. Sturm vermarktet seine Kämpfe seit September 2010 selbst, nachdem er sich bei seinem früheren Promoter für eine Summe von um die 900.000 Euro freigekauft hatte. Vor der WM am Freitag hatte Sturm bereits vier Kämpfe in Eigenregie gemacht. (dapd)