Zwei Spieler der Equipe Tricolore sollen wegen möglicher Kontakte zu einer minderjährigen Prostituierten befragt worden sein.
Paris. In weniger als zwei Monaten beginnt die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika - und der französischen Nationalmannschaft droht ein handfester Sex-Skandal. Bayern Münchens Superstar Franck Ribery wurde nach Angaben seiner Anwältin Sophie Bottai im Laufe der vergangenen Woche in dieser Angelegenheit verhört, allerdings lediglich als Zeuge. "Er wurde als Zeuge befragt, und für uns ist diese Geschichte damit erledigt", sagte Bottai der französischen Nachrichtenagentur AFP und stellte fest: "Diese Angelegenheit betrifft nicht Franck Ribery, seine Anhörung hat ausschließlich mit einem Bekannten zu tun." Gegen Ribery seien nach der Befragung auch keinerlei Maßnahmen getroffen oder Ermittlungen eingeleitet worden.
Insgesamt sollen zwei Spieler der Equipe Tricolore am Samstag von der französischen Justiz wegen ihrer möglichen Kontakte zu einer minderjährigen Prostituierten in einem Pariser Nachtklub befragt worden sein. Dabei soll einer der namentlich nicht genannten Profis zugegeben haben, eine regelmäßige Beziehung zu der Prostituierten gehabt zu haben. Allerdings habe er bei Beginn der Affäre im vergangenen Jahr nicht gewusst, dass sie minderjährig sei. Dem Spieler drohen eine dreimonatige Gefängnisstrafe sowie eine Geldstrafe von 45.000 Euro.
Im Fokus der Ermittlungen im Pariser Rotlichtviertel steht ein Nachtklub, der laut Aussagen eines Untersuchungsbeamten regelmäßig von Profis besucht wird. Die Sporttageszeitung L'Equipe berichtete am Sonntag, dass in den kommenden Wochen womöglich ein dritter Nationalspieler verhört wird.
Jean-Pierre Escalettes, Präsident des französischen Fußball-Verbandes FFF, wollte zunächst keine ausführliche Stellungnahme abgeben. "Es gibt eine Untersuchung und ich habe keine Informationen darüber. Momentan kann ich das nicht kommentieren", sagte Escalettes.