Die DFL verwahre sich gegen „die unsachlichen und populistischen Äußerungen aus dem Hause des FC Bayern München“.
München. Drei Tage vor dem Bundesliga-Gipfel zwischen Schalke 04 und Bayern München hat der deutsche Fußball-Rekordmeister den Rasen-Streit noch einmal angeheizt – auf Verständnis bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) ist er nicht gestoßen. Der Bayern- Vorstand forderte am Mittwoch die DFL auf, dafür Sorge zu tragen, dass die Spielfläche der Schalke-Arena „ordnungsgerecht den Anforderungen für Fußball-Bundesligaclubs entspricht“, hieß es in einer Erklärung. Nach der Lizenzierungsordnung, der alle 36 Bundesliga-Clubs verpflichtet seien, müsse das Spielfeld „absolut eben“ und in gutem Zustand sein. Und das sei nicht der Fall.
Man verwahre sich gegen „die unsachlichen und populistischen Äußerungen aus dem Hause des FC Bayern München“, konterte der Verband umgehend in einer Pressemitteilung. „Die DFL hat die erneuten, auch öffentlichen Hinweise des FC Bayern München in Bezug auf die Bespielbarkeit von Rasenflächen zur Kenntnis genommen. Einen auch witterungsbedingt beeinträchtigten Rasen mit dem Verstoß gegen wirtschaftliche Auflagen zu vergleichen, ist allerdings abwegig.“
Nach dem Erfolg der Münchner im DFB-Pokal-Halbfinale (1:0) hatte es Diskussionen über den schlechten Rasen gegeben. Bayern-Kapitän Mark van Bommel erwartet auch am Sonnabend kein besseres Geläuf. Das sei nicht bundesligawürdig, meinte der Mittelfeldmann. „Man will eine große Liga sein, dann muss man auch versuchen, dass alles tiptop ist.“
Bereits am Dienstagabend hatte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge das Rasen-Thema neu eröffnet. „Ich bin stocksauer auf die Geschäftsführung der DFL“, sagte Rummenigge. Die Spielfläche genügt nach Bayern-Ansicht nicht den Anforderungen. Die Antwort der DFL: Auch im Schalke-Fall werde eine Platzkommission beziehungsweise der Schiedsrichter über die Bespielbarkeit des Feldes entscheiden.
Nach dem 1:0 vor einer Woche im Pokal-Schlager bei Schalke 04 hatte Bayern-Präsident Uli Hoeneß die Platzverhältnisse kritisiert. „In solch einer wichtigen Saisonphase so einen Platz anzubieten, gehört sich nicht.“ Zugleich warf er Schalke-Trainer Felix Magath Kalkül vor. „Ich habe das Gefühl, dass Felix – ich kenne ihn ja – das als Mittel zum Zweck benutzt, um die Defizite seiner Mannschaft auszugleichen.“ Auch Bundestrainer Joachim Löw hatte den ramponierten Rasen gerügt: „Darüber ärgere ich mich von der Tribüne aus. Es ist eine Zumutung, den Zuschauern solch einen Platz anzubieten.“ Magath hatte die Rasen-Kritik zurückgewiesen. „Ich habe keine Ahnung, wer in Deutschland die Qualität der Spielfläche begutachtet“, sagte der 56-Jährige. „Eventuell ist es der Präsident des FC Bayern und der Bundestrainer Joachim Löw.“ Zugleich erklärte Magath: „Wenn die Rückrunde auf Wunsch des Bundestrainers nicht 14 Tage früher begonnen hätte, würde der Rasen sicher besser aussehen.“