Der Pauli-Präsident fordert, dass bei einem Fehlverhalten der Gästefans nur der Gastverein haftbar gemacht werden kann.
Hamburg. Der Präsident des FC St. Pauli, Corny Littmann, hat in der Debatte um die steigende Gewalt in deutschen Fußballstadien eine Änderung der Verantwortlichkeiten gefordert, an die Vereine appelliert und die DFL kritisiert.
Bei einem Fehlverhalten von Gästefans im Stadion solle zukünftig ausschließlich der Gastverein haftbar gemacht werden, sagte der Präsident des Zweitligisten dem „Hamburger Abendblatt“ (Freitagausgabe).
„Wenn im Gästeblock Bengalos gezündet werden, wenn Schneebälle oder andere Gegenstände auf das Spielfeld geworfen werden, dann haftet dafür bislang der Heimverein. Aber weshalb? Wir sind dazu verpflichtet, dem Gastverein zehn Prozent der Karten zu geben. Aber wie die genaue Erwartung an den Verein, der das Hausrecht hat, ist und in welchem Umfang und mit welcher Qualität die Kontrollen vor dem Stadion durchgeführt werden sollen, wird uns von Verbandsseite nicht mitgeteilt. Trotzdem werden wir bei Verstößen bestraft“, kritisiert Littmann, der mit seinem Anliegen bei der Deutschen Fußball-Liga (DFL) bereits vorstellig geworden war, nach eigener Aussage aber nur unzureichende Antworten erhielt.