Die Vorwürfe, sich einem jungen Schiedsrichter “genähert“ zu haben, seien “haltlos und aus der Luft gegriffen“, sagt Amerell.
Frankfurt/Main. DFB-Schiedsrichtersprecher Manfred Amerell wehrt sich gegen Vorwürfe, einen jungen Bundesliga-Referee sexuell belästigt zu haben. „Da lache ich mich kaputt, die Vorwürfe sind haltlos und aus der Luft gegriffen“, sagte der 62-Jährige am Mittwoch der „Frankfurter Rundschau“. Amerell habe nach eigenen Angaben einen Münchner Rechtsanwalt beauftragt, schrieb die „FR“ auf ihrer Internetseite. Dieser werde sich mit einer Presseerklärung an die Öffentlichkeit wenden. Im DSF sagte Amerell: „Die Vorwürfe sind haltlos, aus der Luft gegriffen und werden von mir zurückgewiesen.“
Amerell hat den DFB-Präsidenten Theo Zwanziger gebeten, ihn „aus gesundheitlichen Gründen vorläufig von seinen umfangreichen Tätigkeiten im DFB-Schiedsrichter-Ausschuss zu entbinden“. Dieser Bitte sei entsprochen worden, teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) mit. Die Verbands-Schiedsrichter wurden am Montag darüber informiert.
Nach Informationen der „Frankfurter Rundschau“ soll es bei dem Treffen in der DFB-Zentrale am vergangenen Donnerstag auch um die Fragen gegangen sein, „ob und wenn ja, wie intensiv sich Amerell einem jungen Bundesliga-Schiedsrichter genähert hat“. Dieser soll sich an den Chef des Schiedsrichter-Ausschusses, Volker Roth, gewandt haben.
„Für den DFB geht es jetzt allein darum, den Fall mit allem Nachdruck, größter Sorgfalt und hohem Verantwortungsbewusstsein zu prüfen. Vorverurteilung ist dabei ebenso unangebracht wie Verharmlosung“, erklärte der für das Schiedsrichterwesen zuständige DFB-Direktor Stefan Hans am Mittwoch in einer Pressemitteilung des Verbandes. „Mit Rücksicht auf die Personen können wir zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Aussagen machen und bitten auch im Namen der Beteiligten um einen sensiblen Umgang mit dem Thema.“