Der Linksverteidiger war zuletzt aufgrund von Depressionen in ärztlicher Behandlung. Nun kehrte er ins Training zurück.
Hamburg. Die St. Pauli-Profis mussten am Montag ausnahmsweise mal nicht in der Kälte trainieren, sondern durften in der geheizten "Kaifu-Lodge" an die Geräte. Und zur Freude aller war ein bekanntes Gesicht wieder unter den Schwitzenden: St. Paulis Linksverteidiger Andreas Biermann. Er kehrte nach langer Behandlungszeit aufgrund von Depressionen wieder zur Mannschaft zurück.
Im Oktober hatte Biermann versucht, sich umzubringen. Seitdem wussten auch seine Mitspieler und die Trainer von der Krankheit des 29 Jahre alten Abwehrspielers. Jahrelang habe er schon gelitten. Zeitweilig hatte Biermann versucht, im Pokerspiel jenes Glück zu finden, das ihm im Profisport aufgrund des großen Verletzungspechs immer wieder versagt geblieben ist. Dieses Ventil hätte ihn fast in eine Spielabhängigkeit getrieben, die seine eigentliche Erkrankung zusätzlich noch negativ beeinflusst hätte. Dies sei zum Glück nicht geschehen, erklärte der Abwehrspieler.
In dieser Saison hatte er neun Einsätze zu verzeichnen, allerdings für die zweite Mannschaft der Kiez-Kicker in der Regionalliga-Nord. In der zweiten Liga kam Biermann erst einmal zum Einsatz gegen Rot-Weiß Oberhausen. Der Verteidiger ist verheiratet und hat zwei Kinder. 2007 kam Biermann von Tennis Borussia Berlin zum FC St. Pauli.