Mit einem glanzlosen Pflichtsieg gegen Liechtenstein hat die Nationalmannschaft den Konkurrenten Russland in der WM-Qualifikation auf Distanz gehalten. Die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw besiegte im ersten Pflichtspiel des Jahres den Fußball-Zwerg in Leipzig 4:0. Die Bilder des Spiels.
Mit einem glanzlosen Pflichtsieg gegen Liechtenstein hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft den ärgsten Konkurrenten Russland in der WM-Qualifikation auf Distanz gehalten. Nach zuvor zwei Niederlagen in Folge bezwang die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw im ersten Pflichtspiel des Jahres den Fußball-Zwerg in Leipzig 4:0 (2:0), muss sich am Mittwoch gegen Wales in Cardiff aber deutlich steigern, um auf dem Weg zur WM 2010 in Südafrika nicht noch ins Straucheln zu kommen.
"Wir haben die Pflicht erfüllt", sagte Löw: "Wir haben erwartet, dass Liechtenstein mit neun oder zehn Mann verteidigt. Klar hätten wir ein paar Tore mehr erzielen können, aber auch so bin ich ganz zufrieden." Kapitän Michael Ballack war ebenfalls "froh über den Sieg. Aber jetzt kommt eine wesentlich schwierigere Aufgabe auf uns zu."
Ballack gelang vor 43.368 Zuschauern im ausverkauften Leipziger Zentralstadion mit einem Volleyschuss von der Strafraumgrenze die Führung (4.). Der starke Rückkehrer und HSV-Mittelfeldstar Marcell Jansen sorgte mit einem Linksschuss für das 2:0 (9.). Im zweiten Abschnitt erhöhten Bastian Schweinsteiger (48.) und Lukas Podolski (50.) auf 4:0.
Die Löw-Elf war nach den beiden bitteren Niederlagen gegen England (1:2) und Norwegen (0:1) zunächst auf Wiedergutmachung aus. Die erste Chance hatte ausgerechnet der seit einem Jahr glücklose Angreifer Mario Gomez bereits nach 18 Sekunden, sein Kopfball nach einer Jansen-Flanke ging aber links am Gäste-Tor vorbei. Dann aber sorgten Kapitän Ballack und Jansen mit ihren Toren frühzeitig für klare Verhältnisse.
Trotz der deutlichen Dominanz wurde das Spiel der deutschen Mannschaft im ersten Abschnitt allerdings statischer. Zahlreiche Fehlpässe prägten das Bild gegen die Liechtensteiner, die nicht über Drittliga-Niveau hinauskamen. Erst kurz vor der Pause hatte Podolski die Möglichkeit zum 3:0, sein Schuss strich aber knapp am rechten Torpfosten vorbei (39.). Eine Minute später hatte der überzeugende Hamburger Jansen nach einer Ballack-Flanke mit einem Kopfball an die Latte Pech.
Nach dem Seitenwechsel riss sich die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zunächst wieder zusammen und hatte auch wieder mehr Zug zum Tor. Glück hatte der Vize-Europameister, als vor dem 3: 0 durch Schweinsteiger das Schiedsrichter-Gespann aus der Ukraine eine Abseitsstellung von Podolski übersah. Nur zwei Minuten später war es Podolski selbst, der mit seinem 32. Länderspieltor das 4:0 erzielte. Einen deutlicheren Sieg verpasste die deutsche Mannschaft wegen einer absolut mangelhaften Chancenauswertung.
In der Defensive war die DFB-Elf über weite Strecken überhaupt nicht gefordert. Der erste Schuss auf das Tor von DFB-Keeper Robert Enke erfolgte in der 54. Minute. Enke hatte aber keine Probleme, gegen Liechtensteins Kapitän Mario Frick zu parieren. Ansonsten hatte der Hannoveraner, der vom Verletzungspech von Rene Adler profitierte und nach seinem Handbruch zum ersten Mal seit einem halben Jahr wieder im DFB-Tor stand, kaum die Chance, Werbung in eigener Sache zu betreiben.
In der Defensive hatte Löw überraschend Serdar Tasci vom VfB Stuttgart anstelle des Schalkers Heiko Westermann gebracht. Zudem kam auf der rechten Außenbahn der Hoffenheimer Andreas Beck zu seinem ersten Länderspiel von Beginn an, überzeugte dabei aber nicht.
Im Angriff setzte der Stuttgarter Gomez seine Negativserie in der Nationalmannschaft trotz weiterer guter Möglichkeiten im zweiten Durchgang (46./68.) fort. Gomez wartet nun bereits seit mehr als einem Jahr und 13 Spielen auf einen Torerfolg. "Das ist sehr, sehr bitter. Ich weiß nicht, woran es liegt", sagte Gomez, der von den Fans ausgepfiffen wurde.
Beste Spieler auf Seiten der deutschen Mannschaft waren Jansen und Schweinsteiger. Bei Liechtenstein überzeugten Frick und Torhüter Peter Jehle.