Es läuft wieder, auch wenn die Punkte fehlen. “Wir spielen gut, gewinnen nur nicht“, sagt Marko Marin vom Tabellenschlusslicht Mönchengladbach vor...

Hamburg. Es läuft wieder, auch wenn die Punkte fehlen. "Wir spielen gut, gewinnen nur nicht", sagt Marko Marin vom Tabellenschlusslicht Mönchengladbach vor dem Duell gegen den HSV, "gerade gegen die Großen sehen wir eigentlich immer sehr gut aus." So gab es gegen Hoffenheim im eigenen Stadion in der Rückrunde ein 1:1, wobei der Ausgleich erst sehr unglücklich in der Schlussphase gefangen wurde. Auch gegen Hertha BSC am vergangenen Wochenende gab es auswärts nur eine unglückliche 1:2-Niederlage. Marin: "Wir sind auf dem richtigen Weg."

Das gilt auch für ihn persönlich, trotz einer leichten Grippe, die ihn gestern vom Trainieren abhielt und seinen Einsatz morgen gefährdet. Und obwohl kolportiert wird, der Karriereweg des Mittelfeldspielers würde zur neuen Saison ausgerechnet nach Hamburg führen. "Es ist nicht so, dass der HSV kein Thema ist", untertreibt der Jung-Nationalspieler, "aber momentan zählt für mich nur der Klassenerhalt."

Worte, die im Laufe der Rückrundenvorbereitung nicht so klar formuliert wurden, nachdem Trainer Hans Meyer ausgerechnet das vielleicht größte deutsche Talent immer wieder auswechselte oder erst in den Schlussphasen der Testspiele einwechselte. "Ich kann nicht sagen, warum das so ist", klagte Marin damals, "aber es ist ein Zustand, der schwer zu ertragen ist."

Heute ist das anders. Heute spielt Marin, und heute hält er sich mit eindeutig zweideutigen Kommentaren in Richtung seines äußerst rigiden Übungsleiters zurück. Warum er zuerst nur Ersatz war? "Das hatte seine Gründe", weicht der 19-Jährige aus, "aber das ist vergessen. Danach habe ich gespielt, gut gespielt."

Und das ist den Hamburgern aufgefallen. Schon vor der Winterpause hatte Sportchef Dietmar Beiersdorfer bei den Mönchengladbachern offiziell angefragt - ohne Erfolg. Zumindest nicht für den Moment. Denn inzwischen planen die Hamburger, die nicht mehr als fünf Millionen Euro für den 19-Jährigen an die Borussia überweisen wollen, Marin zur neuen Saison zu verpflichten. Mit Marins Vater Ranko, der früher selbst Fußball spielte und heute als Berater seines Sohnes auftritt, wurde bereits gesprochen und ebenso weitgehend Einigung erzielt wie mit Marko, an dem auch Werder Bremen großes Interesse hat, selbst. Problem: Marins Vertrag in Mönchengladbach läuft noch bis 2010. Lösung: Sollten die Gladbacher Verantwortlichen auf ihrer überhöhten Ablöseforderung von mehr als zwölf Millionen Euro beharren, schließt der HSV mit Marin für 2010 eine Option, holt den dribbelstarken Offensivspieler dann ablösefrei. "Ich entscheide mich im Mai", so Marin, der hinzufügt: "Ich möchte international spielen." Ein Wunsch, der in Erfüllung gehen kann, jedoch nicht in Mönchengladbach. Dafür fehlen zu viele Punkte.