Hamburg/Sylt. Seit Montag gibt es ein Protestcamp auf der Insel. Nach nicht mal einer Woche gibt es die ersten Auseinandersetzungen und eine Anzeige.
Am Donnerstag hat sich auf Sylt eine Gruppe von etwa 25 Punks in das Rathaus in Westerland begeben. Dort sollen sie Parolen gerufen und Selfies gemacht haben, bis sie des Hauses verwiesen wurden. Der für Sylt zuständige Lagedienst teilte auf Abendblatt-Anfrage mit, dass die Gruppe außerdem Türen blockiert habe.
Sylt und Punks – für viele klingt das wie ein unauflöslicher Gegensatz, doch seit der Einführung des 9-Euro-Tickets vor drei Jahren ist es die Realität: Zum dritten Mal haben sich am Anfang der Woche Punker auf der Nordseeinsel eingefunden. Das Protestcamp soll diesmal sechs Wochen lang gehen.
Sylt: Punks verlassen Rathaus friedlich, eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch
Zu jenem Protestcamp gehörte auch die Gruppe Punks, die das Gebäude betreten haben. Nach Polizeiangaben habe es keine strafbaren Handlungen gegeben. Ein Sprecher der Gemeinde Sylt bestätigte, dass den Punkern gegenüber im Rahmen des Hausrechts ein Hausverbot ausgesprochen wurde. Parallel dazu sei die Polizei gerufen worden, welche die Situation friedlich aufgelöst habe.
- Sylt: Dienstverbot für Bürgermeister Häckel – Abwahl eingeleitet
- Warum Werke von Tim Bendzko in einer Sylter Bootshalle hängen
- Muschelfischer auf Sylt: Trübe Aussichten trotz guter Saison
Wenig später mussten die Beamten zu einem zweiten Einsatz vor dem Rathaus ausrücken, wo die Punker sich erneut versammelt hätten. Da wiederum eine Person das Rathaus trotz Hausverbotes betreten habe, sei schließlich eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch aufgenommen worden.
Protestcamp „Aktion Sylt“: Punks „entern“ sechs Wochen lang die Nordseeinsel
Seit Montag läuft auf Sylt das sechswöchige Punker-Protestcamp der Gruppe „Aktion Sylt”. Das Camp auf der Urlaubsinsel geht bereits in die dritte Runde. Mit dem Neun-Euro-Ticket hatte auf der Nordseeinsel im Sommer 2022 alles begonnen. In den sozialen Medien war in der Debatte über das Ticket auch viel über Sylt gesprochen worden. Aufrufe linker Gruppen im Netz, die Insel zu „entern”, hatten die Runde gemacht.