Westerland. Gemeindevertreter entscheiden: Häckels Tage auf dem Chefsessel im Rathaus in Westerland sind gezählt. Nun sind die Bürger gefragt.
Der Sylter Bürgermeister Nikolas Häckel (parteilos) muss sich einem Abwahlverfahren stellen. Für einen entsprechenden Antrag haben am Donnerstagabend im Rathaus in Westerland 26 Gemeindevertreter gestimmt. Damit lag die nötige Zweidrittelmehrheit vor, mit der das Verfahren zur Abwahl Häckels startet.
Der 50-Jährige ist seit Februar krankgeschrieben. Die Fraktionen – mit Ausnahme des Südschleswigschen Wählerverbands (SSW) – hatten Ende Juni einen entsprechenden Antrag vorgelegt, teilte ein Sprecher der Gemeinde Sylt mit.
„Bei der Abwahl geht es nicht um die Person, sondern um schwere Mängel in der Amtsführung“, hieß es in einer Stellungnahme der Fraktionen. Der seit Jahren „unbefriedigender Zustand ist in hohem Maße Häckel geschuldet“.
Sylt: Entscheidung über Abwahlverfahren – Häckel bleibt Sitzung fern
Häckel selbst war am Abend nicht zur Sitzung gekommen – sein Anwalt hatte ihn vertreten. „Er ist dienstfähig, das hat der Amtsarzt festgestellt – an der Dienstfähigkeit besteht kein Zweifel“, sagte Häckels Rechtsanwalt, Trutz Graf Kerssenbrock. Die Vorwürfe gegen seinen Mandanten seien ebenso unhaltbar wie die Prozessführung.
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Über die Abwahl selbst entscheiden dann am 29. September 2024 die Bürger der Gemeinde Sylt. Ende Juni war bekannt geworden, dass der hauptamtliche Bürgermeister trotz Erkrankung zurück auf den Chefsessel im Rathaus in Westerland möchte. Häckel führt die Verwaltung auf der Nordseeinsel seit 2015. Vertreten wird er derzeit durch seinen Stellvertreter, Carsten Kerkamm (CDU).