Reinbek. Radiologische Allianz errichtet Neubau für Strahlentherapie, Radiologie und Nuklearmedizin. Wie es vorangeht und wann er fertig ist.
Er wird vier Stockwerke hoch sein, kostet 18 Millionen Euro und soll Mitte 2026 fertig sein: An der Hamburger Straße 39 in Reinbek, in unmittelbarer Nähe zum Krankenhaus St.-Adolf-Stift, entstehen aktuell ein Neubau für Strahlentherapie, Radiologie und Nuklearmedizin, Pathologie sowie weitere Flächen für zusätzliche medizinische Angebote.
Bauherr ist die Radiologische Allianz, ein Zusammenschluss von niedergelassenen Ärzten und Kooperationspartner des Reinbeker Krankenhauses. Das Grundstück am Hang zur Maria-Merkert-Straße gehört dem St. Adolf-Stift und wird in Erbpacht an die Radiologische Allianz vergeben.
Im Hamburger Speckgürtel entsteht Zentrum für Krebspatienten
Nach der Vertragsunterzeichnung im Jahr 2022 ist auf dem Gelände lange nichts passiert. Doch das hat sich in diesem Jahr geändert. Im Februar waren auf dem Hanggrundstück Bäume gefällt worden. Es wurden Leitungen verlegt und das Grundstück vorbereitet. Jetzt informieren das Krankenhaus und die Radiologische Allianz über den aktuellen Baufortschritt.
„Gerade wurde auf dem Grundstück die Bodenplatte gegossen“, sagt Dr. Ronald Bischoff, Facharzt für Strahlentherapie und einer der Gesellschafter der Radiologischen Allianz.
Schon jetzt gibt es ein- bis zweimal wöchentlich eine Sprechstunde
Von dem Neubauprojekt in Steinwurf-Entfernung des Krankenhauses sollen vor allem Tumorpatienten profitieren. Die Radiologische Allianz bietet schon jetzt ein- bis zweimal wöchentlich eine Sprechstunde für ambulante und Krankenhauspatienten in Reinbek an, die eine Strahlentherapie brauchen.
Die Radiologische Allianz ist ein Anbieter für ambulante Leistungen in der Radiologie, Nuklearmedizin und Strahlentherapie. Über 80 Ärztinnen und Ärzte sind an 20 Standorte in Hamburg und Umgebung aktiv. „Wir freuen uns, einen so starken Partner gewonnen zu haben“, sagt Krankenhaus-Geschäftsführer Fabian Linke. „Mit dem Bau einer Strahlentherapie durch die Radiologische Allianz direkt am St. Adolf-Stift werden wir zukünftig im Osten der Metropolregion Hamburg für unsere Tumorpatienten eine Komplettversorgung anbieten können.“
Strahlentherapie ist wichtige Behandlungsmethode für Krebspatienten
Die Strahlentherapie ist neben Operation und Chemotherapie die dritte wichtige Behandlungsmethode in der Krebstherapie. Durch sie werden Tumore unter Kontrolle gehalten, zerstört oder vor Operationen verkleinert, um sie besser entfernen zu können.
„In einigen Fällen, wie bei bestimmten Arten von Prostata- oder Lungenkrebs, kann durch die Strahlentherapie auf eine Operation völlig verzichtet werden“, sagt Dr. Ronald Bischoff. „Es können auch Schmerzen durch Tumore oder Arthrose gelindert werden und bei Knochenmetastasen eine Stabilisierung des befallenen Skelettabschnittes erreicht werden.“
Für jeden Patienten wird die Dosis individuell berechnet. Nicht nur Ärzte, sondern auch Medizinphysiker kommen bei der Strahlentherapie zum Einsatz. „Hinzu kommen Therapie- und Diagnostikgeräte auf neuestem technologischen Stand“, sagt Dr. Christian Giro, in der Geschäftsführung der Radiologischen Allianz zuständig für den Bereich Strahlentherapie.
„Die modernen Linearbeschleuniger geben die Strahlung sehr präzise aus verschiedenen Richtungen und Formen nur auf die betroffenen Tumorareale ab, sodass die umgebenden Organe geschont werden, während der Krebs in der Zellteilung behindert wird.“
Bereits heute ist die Tumortherapie ein Schwerpunkt im Krankenhaus Reinbek
Bereits heute sei die Tumortherapie im Krankenhaus Reinbek ein Schwerpunkt. Ob in der Bauchchirurgie, der Urologie, der Frauenheilkunde, der Endoskopie des gesamten Magen-Darm-Traktes, in der Radiologie oder in der Abteilung für Onkologie: In enger Verzahnung mit niedergelassenen Ärzten behandeln die Reinbeker Ärzte laut Krankenhaus viele Krebspatienten.
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„Mehrere Zentren des St. Adolf-Stiftes sind von der Deutschen Krebsgesellschaft für die Behandlung von Tumoren zertifiziert. Was am Krankenhaus noch fehlte, war eine Strahlentherapie“, sagt der Ärztliche Direktor Prof. Dr. Stefan Jäckle. „Dabei benötigen gerade Krebspatienten während der akuten Behandlungsphase in Krankenhaus und Praxis eine enge Zusammenarbeit und Absprache der behandelnden Ärzte.“ Als Mieter im Neubau konnte das Institut für Hämatopathologie Hamburg gewonnen werden, damit die Wege bei der Diagnostik von Gewebeproben und Abstrichen verkürzt werden. Auch davon sollen vor allem Tumorpatienten des St. Adolf-Stiftes profitieren.
Der Bau wird von einem Architekturbüro ausgeführt, das auf Praxen für Strahlentherapie spezialisiert ist. Allein die medizinischen Geräte werden rund 3,5 Millionen Euro kosten. Weitere drei Millionen werden für den sogenannten Bunker samt Lüftungstechnik und Stromversorgung eingerechnet. Dr. Christian Giro: „Wir haben die meisten Gewerke bereits zusammen, am wichtigsten ist unser erfahrener Bunkerbauer. Aus Gründen des Strahlenschutzes sind die Wände des Behandlungsraums, in dem das Therapiegerät steht, aus Schwerbeton.“