Barsbüttel. Barsbüttel: Bürgermeister möchte Vergabe einiger Zweizimmerwohnungen an Bedingungen knüpfen. Das sind die Gründe.
Noch sind die Bebauungspläne nicht verabschiedet. Dass die Barsbütteler Ortsteile Willinghusen und Stemwarde neue Feuerwehrwachen bekommen und diese nicht an den jetzigen Standorten erstellt werden, ist jedoch ausgemacht. Auch wollen die Parteien bezahlbaren Wohnraum schaffen in den Objekten, hatten ein Architekturbüro mit der Planung der Gerätehäuser beauftragt. Eine Idee: Dort sollen bevorzugt Feuerwehrleute wohnen. Eine Arbeitsgruppe, der Mitglieder aller Fraktionen und ehrenamtliche Retter angehören, hat die Entwürfe inzwischen positiv beurteilt. Nun werden die Skizzen samt Zahlenwerk einem politischen Gremium präsentiert, damit die Projekte Fahrt aufnehmen.
In einer Vorlage sind die geschätzten Kosten aufgeführt: 3,7 Millionen für die Willinghusener Wache plus 365.000 Euro für zwei Apartments, die jeweils 64 Quadratmeter groß sind, zwei Zimmer haben und sich im Obergeschoss befinden. In Stemwarde sind knapp 2,7 Millionen veranschlagt sowie zusätzlich 176.000 Euro für eine Zweizimmerwohnung mit 60 Quadratmetern. „Bei den Preisen muss man die Wohnungen umsetzten“, sagt CDU-Fraktionschef Henri Schmidt. Hermann Hanser (SPD) findet das ebenfalls „sinnvoll“. Angela Tsagkalidis (Grüne): „Wir begrüßen das. So günstig bekommen wir nie wieder Wohnungen gebaut.“ Die Beträge sind auch für Rainer Eickenrodt vertretbar. „Ich denke, dass wir zustimmen“, so der Fraktionsvorsitzende der Wählergemeinschaft BfB.
Immobilien Barsbüttel: Günstige Wohnungen nur für Feuerwehrleute?
Ausführungen zu den Grundrissen in den Wachen macht die Firma Bau und Stadtplaner Kontor (BSK) im Planungsausschuss am Donnerstag, 28. November. Die Sitzung beginnt um 19 Uhr im Rathaussaal (Stiefenhoferplatz 1). Ob man an den erarbeiteten Varianten festhält, entscheidet die Gemeindevertretung. „Ich wäre froh, wenn wir 2026 mit dem Bau beider Gerätehäuser anfangen können“, sagt Bürgermeister Thomas Schreitmüller. Barsbüttel hatte zu Beginn dieses Jahres mehr als 23 Millionen Euro Schulden. Die Verbindlichkeiten steigen weiter, weil zum Beispiel die Gemeinschaftsschule erweitert wird und andere Projekte wie die Sanierung der Schwimmhalle anstehen. Parteien müssen priorisieren, einen Zeitplan aufstellen.
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Der Verwaltungschef wird der Politik einen Vorschlag zwecks Vergabe der Wohnungen machen. Er sagt: „Erst sollten die ehrenamtlichen Kameraden Zugriffsrecht haben.“ Im Hauptort Barsbüttel ist die Wache mit vier Wohnungen ausgestattet, nur eine von einer Feuerwehrkraft belegt. Mieter zahlen dort 8,50 Euro kalt pro Quadratmeter.
Vergleich vor Gericht: Barsbüttel und Architekt lösen Vertrag
Bei den Bauvorhaben ist bislang nicht alles glatt gelaufen, insbesondere in Stemwarde. Dort sollte das Gerätehaus auf dem jetzigen Feuerwehr-Areal an der Dorfstraße umgesetzt werden, Planungen begannen 2018. Die Parteien bestimmten ein Gebäude mit drei Geschossen in Absprache mit der Wehr. Es muss so hoch sein, weil das Grundstück nur 868 Quadratmeter umfasst. Der Architekt berechnete jedoch den Abstand zum Nachbarn falsch. Das Haus hätte versetzt werden müssen, ein Teil der sogenannten Aufstellfläche für Fahrzeuge wäre dann auf dem öffentlichen Gehweg gewesen. Vor Gericht kam es zu einem Vergleich, der Vertrag wurde aufgelöst. Daraufhin wählte man einen Standort an Straße Stübkamp, kann dort in die Breite gehen.
In Willinghusen legte sich die Politik im Sommer 2022 auf ein Grundstück an der Barsbütteler Landstraße/Ecke Feldweg fest. Man hoffte auf Synergieeffekte bei Erschließung und Energieversorgung, wollte dort auch eine Rettungswache des Kreises Stormarn unterbringen. Schreitmüller und Bauamtsleiter Andreas Tiedemann führten diesbezüglich mehrere Gespräche mit der Behörde in Bad Oldesloe. Inzwischen steht fest, dass der Kreis auf einem eigenen Areal nahe der K80 aktiv wird. Das Gerätehaus der Willinghusener Wehr soll jetzt auf der anderen Seite der Barsbütteler Landstraße errichtet werden. Auch hier gibt es also eine Kursänderung.